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Apocalypsis 1 (DEU)

Apocalypsis 1 (DEU)

Titel: Apocalypsis 1 (DEU) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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wie um sich zu vergewissern, dass sie niemand belauschte.
    »Don Luigi bat mich, Ihnen nachzureisen. Er war besorgt, dass Sie möglicherweise in Gefahr sein könnten.
    Peter glaubte ihr kein Wort.
    »Und da schickt er ausgerechnet Sie? Eine Nonne?«
    Sie straffte sich brüsk. »Ich habe einige Jahre in einer Bürgerkriegsregion in Nord-Uganda verbracht. Ich kann auf mich aufpassen, glauben Sie mir.«
    »Waren Sie in dem Kloster?«
    »Ja. Aber dort leben nur ein paar alte Mönche. Sie wussten nichts von einem deutschen Journalisten, aber ich hatte auf dem Weg einen geparkten Wagen gesehen mit dem Aufkleber einer Mietwagenfirma. Da dachte ich, es wäre Ihnen womöglich wirklich etwas zugestoßen und habe auf gut Glück in der Umgebung nach Ihnen gesucht.
    Peter glaubte ihr immer noch nicht, ließ es jedoch vorläufig dabei bewenden. Sie hatte ihn gefunden und aus dem Brunnen befreit. Allein das zählte für den Augenblick.
    »Ich schätze, ich schulde Ihnen mein Leben.«
    Sie lächelte plötzlich wieder. »Werden Sie nicht pathetisch. Danken Sie der Muttergottes. Oder Ihrem Schutzengel, wenn Sie mögen.«
    Peter grinste zurück und merkte plötzlich, dass die Sonne bereits hoch stand und es warm wurde im Mittagslicht. Es roch nach trockener Erde und Ginster.
    Ein schöner Tag.
    Sie schafften gerade noch den Fünfzehn-Uhr-Flug zurück nach Rom. Die ganze Zeit über saß sie neben ihm, erst im Wagen, dann im Flugzeug, und sprach nur wenig. Peters Misstrauen löste sich auf wie Zucker in heißem Tee und wich der Dankbarkeit. Er fragte Maria nach ihrer Zeit in Uganda aus und was sie davor gemacht hatte. Warum und wann sie überhaupt beschlossen hatte, Nonne zu werden.
    Maria antwortete einsilbig, eher aus Höflichkeit. Über ihre Beweggründe, in einen Orden einzutreten, schwieg sie sich aus. Angegriffen durch die Nacht im Brunnen und seine Begegnung mit Laurenz, angefressen durch seine angebliche Vision und die vierte Prophezeiung von Fátima, fragte sich Peter, welche Rolle sie in diesem Spiel spielte. Sein Bericht über die Begegnung mit Laurenz schien sie jedenfalls kaum zu beunruhigen.
    »Er kennt die vierte Prophezeiung von Fátima und wird Ihnen misstrauen«, verteidigte sie ihn sogar. »Versetzen Sie sich nur in seine Lage.«
    Peter stöhnte genervt. »Immerhin wissen wir nun, dass Laurenz lebt. Offenbar hat er sein Untertauchen gut organisiert. Wer auch immer ihm hilft, er verfügt über einen Haufen Personal und einen Hubschrauber.«
    »Wie kam er Ihnen vor?«, fragte Maria nach einer Weile.
    »Laurenz?« Peter dachte nach. »Angespannt. Irgendwie unter Druck.«
    Und dann wurde es ihm klar.
    »Er hatte Angst. Er fühlte sich bedroht.«
    Maria nickte. »Er wird seine Gründe gehabt haben, sich zu verstecken. Sie haben ihn aufgestöbert und ihn dadurch bedroht. Er wollte sie nicht töten, sondern nur für eine Weile kaltstellen. Er war der Papst, er ist kein Krimineller! Früher oder später hätte man Sie ohnehin in dem Brunnen gefunden. Oder er hätte jemand geschickt, Sie da raus zu holen, da bin ich sicher.«
    »Vielleicht ja Sie«, entfuhr es Peter.
    Sie verdrehte die Augen. »Wenn Sie schon nicht an die Muttergottes glauben, sollten Sie wenigstens an so etwas wie glückliche Fügung glauben.«
    »Weil?«
    »Weil Sie sonst noch paranoid werden.«
    »An Verfolgungswahn zu leiden bedeutet noch nicht, dass man nicht auch verfolgt würde.«
    »Müssen Sie eigentlich immer das letzte Wort haben?«
    Er grinste sie an. Sie wandte sich brüsk von ihm ab.
    »Laurenz hat wirklich geglaubt, dass ich derjenige sein werde, der den Vatikan in die Luft sprengt«, begann Peter nach einer Weile wieder. »Aber das bin ich nicht, hören Sie? Ich werde das nicht tun, Vision und Prophezeiung hin oder her. Aber ich stecke da jetzt nun mal drin und will wissen, wie das alles zusammenhängt. Also noch mal von vorn: Vor wem versteckt sich Franz Laurenz? Warum?«
    »Über diese Frage denke ich auch schon die ganze Zeit nach«, sagte Don Luigi.
    Wie am Tag zuvor saßen sie wieder zu dritt in seiner kleinen Küche, und Peter beschlich für einen Moment das irreale Gefühl, dass die letzten vierundzwanzig Stunden nie geschehen waren.
    Schön wär’s.
    »Ich hatte die ganze Zeit so ein Gefühl«, knurrte der Jesuit und durchmaß die kleine Küche immer wieder mit Riesenschritten. »Ein Glück, dass ich Ihnen Maria hinterhergeschickt habe.«
    Peter sah zu Maria hinüber, die sich mit allen Kräften abmühte, Don Luigis uralte Espressokanne

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