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Apocalypsis 1 (DEU)

Apocalypsis 1 (DEU)

Titel: Apocalypsis 1 (DEU) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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beschädigen. Hektisch vergrößerte er das Loch noch ein wenig weiter, dann gelang es ihm, auch dieses zweite Objekt herauszuziehen.
    Sie legten beide Objekte auf den Schreibtisch. Vorsichtig wickelte Peter das Kleinere der beiden aus den Lumpen, die dabei fast zerfielen. Sie schienen wirklich uralt zu sein.
    Peter pfiff durch die Zähne. Vor ihm, auf den Resten der Lumpen lag ein Amulett. Eine kleine Kette aus bläulichen Steinkugeln mit einer Art Medaillon aus dem gleichen Material daran. Peter wog das Medaillon in der Hand. Es trug ein eingraviertes Zeichen auf der Vorderseite, ein Symbol aus mehrfach gekreuzten Strichen. Ein breites X, oben, unten und in der Mitte horizontal von drei Strichen durchkreuzt. Die Querstriche oben und unten endeten in kleinen Kreisen, der kurze mittlere Querstrich in kleinen Rauten. Es war ein Zeichen, das Peter noch nie zuvor gesehen hatte.

    »Was bedeutet das?« flüsterte Maria.
    »Ich weiß es nicht.«
    Peter drehte das Medaillon. Auf der Rückseite war ebenfalls etwas eingraviert, allerdings viel kleiner. Eine Art Hieroglyphe, die eine stilisierte Schlange über einer Art Gefäß mit Deckel zeigte.

    Am Rand des Medaillons konnte Peter weitere Zeichen ertasten, in dem schwachen Licht kaum zu erkennen.
    Er öffnete das zweite Päckchen. Diesmal handelte es sich um eine Rolle verschiedener Pergamente und Papyri, die ebenfalls sehr alt zu sein schienen.
    »Das sind koptische Schriftzeichen!«, rief Maria und tippte auf einen der Papyri. »Die Nachfolgesprache des Altägyptischen.«
    »Darum kümmern wir uns später«, erklärte Peter, wickelte das Amulett und die Schriftrollen wieder in die Lumpen, und verstaute sie vorsichtig in der Aktentasche. »Es wird Zeit, zu verschwinden.«
    Hastig fegte er den Mauerschutt mit der Hand aus dem Regal und kippte ihn in das Loch in der Wand. Dann passte er die Rückwand des Regals wieder sorgfältig ein und setzte das Foto zurück an seinen Platz. Maria wollte die Bibliothek schon verlassen, aber Peter rief sie zurück.
    »Nicht da lang. Wir nehmen eine Abkürzung.«
    Er öffnete das Fenster und sah an der Feuerleiter hinunter in den Hof. Alles schien ruhig. Peter reichte Maria die Hand.
    »Darf ich bitten?«
    Bühler erkannte die Schweinerei schon von weitem. Das Siegel zur päpstlichen Wohnung war aufgebrochen. Er drückte vorsichtig gegen die Tür – verschlossen. Über Funk meldete sich die Zentrale.
    »Herr Oberst, Hellebardier Wyss meldet gerade, dass die Nottür in der Sala di Costantino aufgebrochen wurde.«
    »Verstanden«, keuchte Bühler ins Mikro. »Ich brauche sofort Verstärkung. Alle verfügbaren Kräfte auf der Stelle zum Palast, sämtliche Ausgänge dichtmachen!«
    Bühler zog seine Waffe, lud einmal durch und tippte dann den Pincode ein. Mit gezogener Waffe drückte er sich vorsichtig in die dunkle Wohnung. Er erkannte sofort, dass jemand die Vorhänge zugezogen hatte. Leise und geschmeidig bewegte sich Bühler durch die Dunkelheit. Er wusste, wie man das machte, und er wusste, dass ihn ein unbedachter Schritt das Leben kosten konnte. Angst fühlte er nicht. Er fühlte niemals Angst im Einsatz.
    Als die Verstärkung sich per Funk an der Tür meldete, erreichte er die Bibliothek und sah das angelehnte Fenster. Er stürzte zum Fenster und sah zwei Gestalten über den Hof auf einen der Ausgänge zu rennen. Bühler zog seine SIG P220, zielte in die Dunkelheit und gab vier Schüsse ab, die die Nacht und den Frieden im Vatikan endgültig zerrissen.
    Etwa eine Stunde später erhielt der Mann, der sich Seth nannte, einen Anruf in seinem Privatjet.
    »Es gab vorhin einen Einbruch in die Terza Loggia. Irgendjemand war schneller als wir.«
    »Wer?«
    »Die Schweizergarde tappt noch im Dunkeln, aber es kursiert ein Name. Peter Adam. Ein deutscher Journalist.«
    »Ist er uns bekannt?«
    »Nein, Meister.«
    »Hat er die Relikte gefunden?«
    »Das ist anzunehmen. Obwohl die Schweizer melden, dass nichts gestohlen wurde.«
    »Wo befinden sich die Relikte jetzt?«
    »Im Haus des Paters.«
    Seth hielt den Hörer in der Hand und dachte nach. Sein Gesprächspartner wartete ehrerbietig darauf, wieder angesprochen zu werden.
    »Lassen Sie sich etwas einfallen. Aber ich will diesen Peter Adam lebend. Ich erwarte Ihren Bericht.«
    Nachdem er aufgelegt hatte, machte Seth einen weiteren Anruf.
    »Ich weiß, wie spät es ist, Kardinal«, unterbrach er das schlechtgelaunte Gejammer an der anderen Seite der Leitung. »Aber ich muss Sie um einen

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