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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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hältst meine Tochter gefangen. Ich hab dir den Tesserakt geöffnet, und die Welt wird untergehen. Aber vorher will ich was essen! Ich bin ein Mensch! Ich bin verzweifelt, wütend, erschöpft, zu Tode verängstigt und ich habe Hunger. Ich will einen Kaffee, und ich muss pissen. Dafür wird ja wohl noch Zeit sein, oder?«
    Raymond wechselte einen Blick mit Nikolas. Sein Bruder zuckte mit den Achseln.
    »Kaffee wäre nicht schlecht.«
    Raymond dachte kurz nach. »Geht«, sagte er schließlich. »Eine halbe Stunde.«
    »Hast du Geld dabei?«, fragte Peter, als sie das Lokal betraten. Nikolas nickte. Sie nahmen einen Tisch im hinteren Teil des Lokals, weit genug vom Eingang entfernt, sodass Raymond sie nicht sehen konnte. Als Peter von der Toilette zurückkam, stand dampfender arabischer Kaffee in einer Kupferkanne auf dem Tisch, frisches Brot und ein Teller mit Humus, Labane, getrockneten Feigen und Honig. Jetzt erst merkte Peter, dass er tatsächlich hungrig war, und langte nach dem Brot und der Humusschale.
    »Also, sag schon«, sagte Nikolas gereizt. »Oder ging’s wirklich nur ums Essen?«
    »Was passiert jetzt weiter?«, fragte Peter zwischen zwei Bissen.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Die Welt geht immer noch nicht unter.«
    »Sie wird.«
    »Und das findest du ganz in Ordnung?«
    Nikolas aß nichts, trank nur Kaffee. Der Kaffee war stark und süß und schmeckte nach Kardamom. Peter bestellte gleich die nächste Kanne.
    »Du musst mir vertrauen, Peter.«
    »Du bist ein Mörder.«
    »Die Dinge sind oft nicht so, wie sie aussehen.«
    »Ach ja? Soll das heißen, wir träumen das alles nur, und gleich wache ich neben Ellen in Grinnell auf und alles ist so wie immer? Oder es geht von vorne los?«
    »Vertrau mir einfach, Peter.«
    »Das sagst du dauernd. Und dann erschießt du jemanden. Oder lässt mich die Büchse der Pandora öffnen. Klar. Da vertrau ich dir doch gern.«
    »Denk an Maya.«
    »Glaubst du wirklich, dass Raymond uns und Maya je gehen lassen wird? Sei nicht naiv! Sobald er uns nicht mehr braucht, wird er uns töten.«
    Nikolas blinzelte in die Richtung, wo irgendwo der Wagen mit Raymond stand.
    »Du hast Angst, Niko. Das ist schon mal ein Anfang.«
    »Nicht um mich. Aber mehr kann ich dazu nicht sagen.« Er zählte Geld ab, legte es auf den Tisch und erhob sich. »Es ist Zeit, wir müssen gehen.«
    »Warte.« Peter zog das knittrige, mehrfach gefaltete Papierchen aus der Jackentasche, glättete es und legte es auf den Tisch. Beide starrten einen Augenblick auf die kurze Nachricht.
    »Was ist das?«, fragte Nikolas.
    »Hat mir Bar-Kleophas vorhin gegeben.«
    Die Nachricht war auf die Rückseite eines Kassenbons aus genau dem Hummuslokal geschrieben worden, in dem sie gerade saßen. Eine kurze Nachricht, in akkurater Blockschrift auf Englisch.
Was geöffnet wurde, kann wieder verschlossen werden.
Niemand wird zurückgelassen.
Urs Bühler....
    »Wer, zum Teufel, ist Urs Bühler?«
    »Woher soll ich das wissen?«, sagte Nikolas, zerknüllte den Zettel und warf ihn in den leeren Brotkorb.
    »Aber Punkt eins und zwei machen doch schon mal Mut«, sagte Peter und erhob sich. »Ich weiß noch nicht, wie, aber ich werde Maya befreien, wo auch immer sie steckt. Und ich werde den Tesserakt wieder verschließen. Ich hab ihn schließlich auch geöffnet.«

XXXV
    22. Juli 2011, Tel Nof Airbase, Rehovot, Israel
    D ie Nachricht von Don Luigis Tod erreichte ihn noch während des Fluges von Rom nach Israel. Das Einsatzteam des Ordens vom Heiligen Schwert hatte Abu Ghosh erreicht und die Leiche des ehemaligen Papstes vor der Kreuzfahrerkirche gefunden. Oder vielmehr das, was von ihm übrig war. Die Fotos, die der Einsatzleiter Laurenz schickte, zeigten eine auf die Größe eines Kindes geschrumpfte, verdorrte und verkrümmte bärtige Gestalt in einem schwarzen Anzug. Selbst der Kopf war nicht größer als der eines Fünfjährigen, das Gesicht zu einer Fratze des Grauens verzerrt. Laurenz hatte keine Erklärung, welche Kraft selbst Schädel und Skelett eines Erwachsenen auf die Weise mumifizieren und zusammenschrumpfen lassen konnte. Immerhin ahnte er, wer dafür verantwortlich war, denn der Bericht des Einsatzleiters erwähnte Augenzeugen, die einen Kampf zwischen Don Luigi und einem weißgekleideten, blonden Jungen beobachtet hatten. Von dem Jungen fehlte ebenso jede Spur wie von Maria. Das Team hatte die Kirche von oben bis unten durchsucht, aber nur eine freigeräumte Wand in der Krypta gefunden. Im Augenblick warteten sie

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