Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)
Aluminiumkoffer. »Mit Nakashimas Technik schicke ich deine Botschaft durch die ganze Milchstraße!«
»Ich sag’s nur ungern«, wandte Peter erneut ein, »aber wird das Nakashima nicht auf unsere Spur bringen?«
»Ist er längst«, erklärte Anselmo ruhig.
»Wieso denkst du das?«, fragte Maria alarmiert.
»Es läuft alles zu glatt. Vor dem Kloster wird ein Priester ermordet, aber wir schaffen es unbehelligt nach Tel Aviv. Schon seltsam. Wir kapern Nakashimas bestes Stück und kriegen es sogar gestartet. Nicht wirklich wahrscheinlich, oder? Wenn ihr mich fragt, weiß Nakashima genau, wo wir sind.«
»Und das macht dir gar keine Angst?«
Anselmo hob die Schultern. »Eine Scheißangst sogar. Aber wenn er uns töten wollte, hätte er es längst tun können. Ich glaube, dass er irgendwas mit uns vorhat. Keine Ahnung, was, aber solange wir nützlich sind, lässt er uns am Leben. Außerdem glaube ich nicht, dass Gott uns verlassen hat. Und außerdem …« Er grinste Maria und Peter verlegen an. »… glaube ich an euch. Ihr seid die Hoffnung. Es wird Zeit, dass die Menschheit das erfährt. Also los, verkünde die Hoffnung, Maria, solange wir noch am Drücker sind.«
»Und in welcher Sprache? Ich kann nur Deutsch, Englisch und Italienisch.«
»Spielt keine Rolle.« Anselmo tätschelte den Laptop. »Ich werde dieses kleine Wunderding nie wieder hergeben. Da ist eine Wahnsinnssoftware von Nakashima Industries drauf, die gesprochenes Deutsch automatisch ins Mandarin, Englische, Spanische, Hindi, Urdu, Arabische, Portugiesische, Bengali, Russische, Japanische, Französische und Hebräische übersetzen kann. Nicht sämtliche Sprachen der Welt, aber immerhin die wichtigsten. Mit kleinen Fehlern zwar, aber was Besseres gibt’s auf der Welt nicht. Um den Rest werden andere sich dann schon kümmern.«
Zum ersten Mal seit langer Zeit lächelte Maria wieder.
»Dann hör auf rumzuquatschen, und gib mir die Liste.«
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Naka.Indu.net Chat-Protocol 24072011 15:38:17 – 15:38:24 GMT-01:00
Proxy-Server: naka.indu.th.net:34
Encoding-method: GOLEM.2.00
15:38:17 hikari
position für CV5E09 in 00:06:41
15:38:24 Client_001
go.
/End of conversation/
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Als Maria ihre Ansprache in die kleine Laptopkamera beendet und Anselmo die Videobotschaft abgeschickt hatte, ging ein Ruck durch das U-Boot, das bis dahin verhältnismäßig ruhig in seiner Gasblase durchs Mittelmeer geschossen war. Ein kurzer Ruck nur, als habe die Hikari einen Widerstand durchstoßen müssen. Die Kontrollleuchten flackerten eine Sekunde lang, und das Leinensäckchen mit Bar-Kleophas’ Amulett, das Peter die ganze Zeit in der Hand hielt, leuchtete hell auf, als habe man es aus einem tiefen Schlaf geweckt, in den es im nächsten Moment aber sofort wieder zurückfiel.
»Was war das?«, fragte Maria beunruhigt.
»Keine Ahnung.« Anselmo überprüfte die Instrumente. »Sieht alles normal aus, keine Fehlermeldung. Die Geschwindigkeit ist kurz abgefallen, aber jetzt sind wir wieder stabil.«
Anselmo überprüfte die Anzeigen erneut – mit dem gleichen Ergebnis. Die Hikari schoss immer noch mit fast fünfhundert Kilometern pro Stunde durch das Mittelmeer und passierte gerade die Südspitze von Sizilien.
»Vielleicht ein Fischschwarm oder eine starke Unterströmung.« Anselmo schien es jedoch selbst nicht zu glauben.
Maria lief zur Krankenstation. Als sie durch das kleine Bullauge blickte, sah sie, wie Yoko sich aufrichtete. Sie hielt immer noch das Amulett in der Hand.
»Ich fühle mich … besser«, sagte sie, als Maria eintrat, und wirkte erstaunt darüber, immer noch am Leben zu sein. »Da war ein Licht. Alles war hell.«
Sie wollte aufstehen, doch Maria überredete sie, noch liegen zu bleiben. Den Rest der Fahrt über blieb sie bei ihr und konnte zusehen, wie Yoko sich erholte. Als das Kavitationstriebwerk erstarb und Anselmo durchgab, dass sie sich der Küste Italiens näherten, war der Ausschlag zu einer faserigen Kruste verschorft, die sich mühelos abschälen ließ.
Sosehr sie sich über Yokos spontane Heilung freute, so sehr beunruhigte der Vorfall Maria. Peter, Anselmo und ihrer Mutter schien es nicht anders zu gehen. Gespannt verfolgten sie alle das quälend langsame Auftauchmanöver, und obwohl es niemand aussprach, wusste Maria, dass jeder von ihnen einen Angriff von Nakashima erwarteten.
Peter bestand darauf vorzugehen, als die Luke sich endlich öffnete. Kurz darauf rief er die anderen nach oben.
Kalter Regen schlug
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