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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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es auch Hoffnung. Viele konnten sich noch an die Reinen Orte retten und haben überlebt. Deine Botschaft, Maria, hat Millionen von Menschen gerettet.«

LVII
    13. November 2376, Adam-Wüste, Novaroma
    D ie Botschaft «, sagte der alte Mann und sah den Jungen dabei an, der ihn kein einziges Mal mehr unterbrochen hatte. »Ihr kennt sie alle. Ihr tragt sie in euren verlausten Köpfen und in euren kleinen, klammen Herzen, wenn die Nacht kommt und ihr euch angstvoll aneinanderschmiegt. Die Botschaft der Hoffnung. Ich war dabei, als Maria sie in meinen Laptop sprach.« Anselmo spuckte aus und zog vorsichtig ein altes zerfleddertes Stück Papier aus seinem Beutel, das er in einer vergilbten Klarsichthülle aufbewahrte.
    »Das ist sie. Von ihrer eigenen Hand geschrieben, an Bord der Hikari . Ich brauch sie euch nicht vorzulesen, ihr kennt sie alle auswendig. Ich tu’s trotzdem. Gebt mir mal ein bisschen Licht.«
    Er setzte sich eine alte, vielfach mit Draht geflickte Lesebrille auf und wartete, bis ihm einer der Männer eine Kerze reichte und etwas Holz ins Feuer nachlegte. Dann las Anselmo die Botschaft vor. Er las sie gerne vor. Er wurde nie müde, sie vorzulesen.
    Mein Name ist Maria. Ich bin eine katholische Nonne von der Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern von der allerseligsten Jungfrau und schmerzhaften Mutter Maria. Mein Vater ist Papst Johannes Paul III. Ich glaube an Gott und unseren Herrn Jesus Christus, der am Kreuz für uns alle gestorben ist, an den Heiligen Geist, die Jungfrau Maria und an die Auferstehung des Leibes. Ich habe die Gnade gesehen, sie existiert. Aber für das, was ich euch zu sagen habe, ist das ohne Bedeutung. Ihr müsst weder an meinen Gott glauben, noch an irgendeinen anderen. Ihr müsst nur an die Gnade und die Hoffnung glauben. Denn es gibt Hoffnung, und ich werde euch verkünden, wo ihr sie findet.
    Das Böse hat eine gewaltige Plage über uns gebracht, um alles Leben auszulöschen, in aller Welt, überall. Jeden kann es treffen, Milliarden wird es treffen. Es ist ein Virus. Es ist nicht ansteckend, aber jeder von uns trägt es in sich, bei jedem kann es ausbrechen. Und wer daran stirbt, hat es womöglich immer noch nicht überstanden, denn viele werden auferstehen, um noch unermesslicheres Leid über ihre Nächsten zu bringen. Leider gibt es keinen anderen Weg, als diese Ausgeburten der Hölle, die nichts mehr mit den Menschen gemein haben, die sie einst waren, zu töten.
    Es wird Krieg geben, Chaos, Verwüstung und noch mehr Tod und Verzweiflung. Aber ich sage euch: Es gibt Hoffnung. Denn überall auf der Welt existieren Orte, an denen ihr sicher seid. Magische, heilige, reine Orte, an denen das Böse machtlos ist. Orte der Gnade, an denen das Virus nicht ausbrechen kann. Versucht, diese Orte zu erreichen. Sie werden schnell überfüllt sein, daher bitte ich euch um Barmherzigkeit. Ich bitte euch um die Kraft eurer Herzen und die Liebe zu euren Nächsten. Nehmt auf, so viele ihr könnt. Haltet aus, bis das Böse besiegt ist. Haltet Kontakt zueinander. Betet. Und selbst wenn ihr nicht betet, bitte ich euch um Güte und Gnade. Die Apokalypse ist über uns gekommen, aber es gibt Hoffnung.
    Und jetzt werde ich die geografischen Koordinaten sämtlicher Reiner Orte verlesen, die uns zur Stunde bekannt sind. Gott schütze und segne uns. Amen.
    Anselmo faltete die kostbare Klarsichthülle sorgfältig zusammen und steckte sie zurück in seinen Beutel.
    »Nach der ersten Welle in Israel und einer kurzen Phase ohne neue Ausbrüche folgte dann rasch die zweite Welle. Die Infektion schlug gleichzeitig auf der ganzen Welt zu, als habe sie nur noch einmal kurz Luft geholt, um zum großen Schlag auszuholen. Schon in der ersten Woche starben über zehn Millionen Menschen. Überall. Am verheerendsten war es in den großen Megastädten, aber auch in den entlegensten Wüstengebieten starben Menschen an jener rätselhaften Krankheit, die unmittelbar zuschlug und gegen die es kein Heilmittel gab. Ärzte und Wissenschaftler in aller Welt forschten fieberhaft nach einem Gegenmittel, fanden aber keines. Sie fanden nicht einmal die Ursache der Infektion, und auch sie starben wie die Fliegen.
    Niemand war sicher. Die Infektion wütete wahllos in jeder Familie, jedem Volksstamm, in Schulklassen, Fabriken Sportvereinen, Slums, Luxushotels, Regimentern und Bibelkreisen. In den Straßen stapelten sich die Leichen, weil die Krematorien mit dem Verbrennen nicht hinterherkamen, trieben in den Flüssen und

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