Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch
nicht.«
»Du musst, Peter. Wenn du diese Insel jemals lebend verlassen willst. Oanio yore vohima . Und nicht nur du wirst sterben. Viele Menschen werden sterben, die Welt wird untergehen, wenn du sie nicht rettest.«
»Ich kann nicht.«
»Doch, du kannst. Du willst es sogar, Micama . Du hast die ganze Zeit davon geträumt. Uirequo ope copehanu . Schau mich doch an, es ist ganz leicht, mich zu töten.«
Kelly kam immer näher. Peter wich zurück und sah den ausgemergelten, kotverschmierten Wahnsinnigen an, dessen Tod er sich seit einem Jahr mehr als alles andere gewünscht hatte. Jetzt aber empfand er bei seinem Anblick nur noch Abscheu. Kelly war schon längst tot.
»Sag mir, wo dieser Weg ist und ich bringe uns beide hier raus.«
» Niiso , Peter Adam! Od vabezodire cameliaxa , schön’s Blümelein. Es soll und muss gestorben sein. So läuft das. Du musst mich töten.«
Kelly keuchte und schmatzte heiser. Peter dachte nach. Er dachte an jenen Tag in Kundus zurück, sah die Leiche des Mannes vor sich, den er erschossen hatte. An jenen Tag vor vielen Jahren, als er sich geschworen hatte, nie wieder zu töten. Das Jucken, das ihn quälte, seit er auf der Insel erwacht war, kehrte zurück, schlimmer als zuvor. Und er verstand, dass das Jucken ein Zeichen war.
Dass Kelly Recht hatte.
»In Ordnung«, erklärte Peter schließlich. »Ich werde dich töten. Also, wo ist dieser Weg?«
»Schwöre es, Micama !«
»Das ist nicht nötig. Ich werde dich töten, Kelly.«
»Schwöre!«
»Also gut, ich schwöre.«
Kelly wirkte erleichtert. Wie erlöst. Er schien sich zu freuen, sprang auf und hüpfte in grotesken Sprüngen durch die Zelle. Peter packte ihn und hielt ihn fest.
»Und jetzt sag mir, wie ich von hier verschwinden kann.«
Kelly schmatzte laut, als prüfe er seine Erinnerung im Mund. Dann kam er nah an Peter heran und flüsterte in Peters Ohr.
»Es gibt einen alten Abwasserkanal. Tolahame caosago homida liegt er. Unter der Halle mit dem Sigillum Dei . Sehr alter Schacht, keiner kennt ihn, nur ich und die Ooaona .« Er kicherte. »Ich bin eine Ooaona , ich krieche herum, ich krieche um die Tabula Santa , ich schnüffele Salzluft, ich finde den Schacht. Sehr alter Darisapa , sehr eng, sehr tief.«
»Wo führt er hin?«
»In die Tiefe, Peter! Berinu orocahe . In die große Dunkelheit. Ins Meer, ins große, große Meer, Peter!«
Peter wurde übel. Enge, Dunkelheit, Wasser. Die Dämonen seiner Albträume. Die drei Dinge, vor denen er sich fürchtete wie sonst nichts auf der Welt. Panik ergriff ihn.
»Bist du ganz sicher, dass das der einzige Weg ist, Kelly? Gibt es keinen anderen?«
»Nein, Peter, das ist der Weg. Du musst ihn gehen. Das ist der Kelch, von dem du trinken musst . Hoathahe Saitan !«
Kelly kicherte wieder heiser. »Du hast es geschworen. Jetzt töte mich.«
»Nein, Kelly, erst will ich diesen Schacht sehen. Sobald ich sicher bin, dass du nicht gelogen hast, werde ich dich töten.«
Kelly stieß einen zornigen und jammernden Laut aus und wälzte sich auf dem Boden. »Betrüger!«, zischte er. » Nonuci dasontif Babaje ! Verflucht sollst du sein.«
Peter packte Kelly erneut und schlug ihm heftig ins Gesicht. Kelly heulte auf wie ein geschlagener Hund.
»Warum tust du das, Micama ?«
»Hör auf, den Wahnsinnigen zu spielen, Kelly. Ich werde dich töten, aber vorher musst du mir noch ein paar Dinge verraten.«
»Aber ich bin wahnsinnig, Peter. Vollkommen dooainu !«
Kelly wollte sich aus Peters Griff befreien, aber Peter hielt ihn eisern fest.
»Wer sind diese Träger des Lichts ? Was wollen Sie? Beantworte meine Fragen, Kelly, oder ich vergesse meinen Schwur.«
Kelly wand sich, spuckte Peter an. »Das wirst du nicht tun! Casaremanu hoel-qo !«
»Oh doch, Kelly. Ich werde dich einfach hier zurücklassen, und sie werden weiterhin das mit dir machen, was sie schon die ganze Zeit machen. Es wird niemals aufhören. Du wirst nicht sterben können.«
Kelly schrie auf. Dann aber beruhigte er sich wieder und kniete sich vor Peter hin, sah ihm in die Augen. Trotz der Dunkelheit der Zelle erkannte Peter, dass Kellys Blick ganz klar wurde.
» Hoathahe Saitan ! Vielleicht habe ich Sie unterschätzt, Peter«, sagte er, und seine Stimme klang vollkommen normal. »Sie wollen wissen, wer die Träger des Lichts sind? Aber Sie wissen es doch längst, Peter, Sie haben es nur vergessen. Wie Sie auch vergessen haben, dass Sie ein Mörder sind. Sie haben Ellen getötet und noch viele andere Menschen
Weitere Kostenlose Bücher