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Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Titel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webnovel
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Pension verlassen hatte, wurde sie das beklemmende Gefühl nicht los, auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden.
    »Morpho… was?«
    Maria schrieb das Stichwort auf einen Zettel. Wenig später zog sie sich mit einem dicken Stapel wissenschaftlicher Fachbücher und Zeitschriften in den Lesebereich der Bibliothek zurück. Die Bibliothekarin konnte sehen, wie Maria einmal entnervt aufstöhnte und etliche der Bücher beiseiteschob.
    Nach zwei Stunden Recherche gab Maria die Bücher wieder zurück und verließ die Bibliothek mit einem Zettel voller Notizen zu einem Thema, das von den Naturwissenschaften entweder ignoriert oder schlichtweg geleugnet wurde. Ebenso wie Wunder. Oder Visionen.
    Das Gefühl, beobachtet zu werden, verstärkte sich, als sie auf den freien Platz vor der Bibliothek trat und die Pan-Skulptur ansah, die Peter so verstört hatte. Der Pan schien ihr eine Warnung zuzurufen. Aber eine, die längst zu spät kam. Maria sah sich auf dem belebten Platz um, konnte aber niemand entdecken, der ihr verdächtig vorkam. Einem Instinkt folgend hielt sie sich in der Nähe größerer Menschengruppen auf. Als sie ein freies Taxi entdeckte, pfiff sie einmal scharf durch die Finger und ließ sich dann zum Yachthafen fahren. Die ganze Zeit über dachte sie an Peter. An kleine Details, die ihr an ihm aufgefallen waren. Wie er regelmäßig seinen Kopf verdrehte um eine Nackenverspannung mit einem unangenehmen Knacken zu lösen. Die kritische Falte auf seiner Stirn, wenn ihm irgendwas nicht passte. Was er über sie gesagt hatte. Seine eigene Verlorenheit, die sich manchmal wie ein Schatten über sein Gesicht legte, als ob er sich gerade an etwas erinnerte, das er vor langer Zeit verloren hatte. An die Lachfältchen um seine Augen. An sein Grinsen, wenn er sie aufzog. An die kleine Kuhle an seinem Hals, die ihr unendlich weich und unendlich verletzlich vorkam. An den Kuss. Diesen vollkommen bedeutungslosen und absurden Kuss, den sie aufrichtig beichten und vergessen würde, sobald sie Peter wiedersah. Falls sie ihn wiedersah. Denn je mehr Maria an Peter dachte, desto mehr schwoll die Gewissheit in ihr an, dass ihm auf der Insel etwas Furchtbares zugestoßen war. Dass er nicht zurückkehren würde. Diese Gewissheit, verbunden mit einem Verlangen, dass sie ebenso würde beichten müssen, erzeugte einen geradezu körperlichen Schmerz. Ihr würde übel, sie krampfte sich zusammen, hielt sich den Bauch und bat die Heilige Jungfrau um Gnade und Erlösung.
    »Mademoiselle? Was nich’ in Ordnung?«
    Der maghrebinische Taxifahrer hatte gehalten und drehte sich besorgt zu ihr um.
    »Danke, es geht schon.« Maria wischte sich die Tränen aus den Augen und versuchte zu lächeln.
    »Sie kriegen doch nicht etwa ein Kind oder so?«
    Maria lachte. »Seh ich etwa schwanger aus???«
    Der Fahrer grinste. »Nee, stimmt.«
    Sie mussten beide lachen. Maria stellte sich für einen Moment vor, wie es sein musste, schwanger zu sein.
    »Dann können Sie ja beruhigt weiterfahren«, sagte Maria.
    »Wir sind schon da, Mademoiselle.«
    Maria bezahlte die Fahrt mit ihrem letzten Geld. Der Fahrer gab ihr seine Handynummer. »Für falls Sie jemand brauchen, der dem Typen mal tüchtig die Fresse poliert.«
    »Das besorgen gerade bestimmt schon andere«, nuschelte Maria deprimiert und stieg aus.
    Der Yachthafen von Montpellier war größer, als sie gedacht hatte. Maria suchte den Hafenmeister auf und fragte ihn, ob sie irgendwo ein Boot mit Fahrer mieten könne.
    »Wie viele Personen?«
    »Nur ich.«
    »Aha? Was haben Sie denn vor?«
    »Nichts Besonderes. Eine … Rundfahrt.«
    »Rundfahrt, Rundfahrt! Rundfahrt wohin?«
    Maria gab sich einen Ruck. »Zur Ile de Cuivre.«
    Der Hafenmeister musterte sie wie eine Terroristin. Maria war als Nonne seltsame Blick gewohnt, doch nun, ohne Habit, erlebte sie zum ersten Mal echtes Misstrauen. Der Hafenmeister schüttelte nur den Kopf und schickte sie weg. Als Maria sich entfernte, konnte sie sehen, dass er zum Telefon griff. Dennoch wollte sie nicht aufgeben und nahm den ersten Anlegersteg, um sich bei den einzelnen Yachtbesitzern durchzufragen. Irgendjemand würde bestimmt Lust haben, eine junge Frau zu einer Spritztour mitzunehmen. Tatsächlich schienen einige der Bootseigner, die eifrig ihre Decks schrubbten, nicht abgeneigt, der schönen jungen Frau die See zu zeigen. Die meisten luden sie gleich auf ein Glas an Bord ein. Aber sobald sie die Kupferinsel erwähnte, winkten alle ab.
    Frustriert wandte sich Maria

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