großer Vorfreude auf das in wenigen Tagen bevorstehende Konklave.
Wie Kardinal Alberti kürzlich bei einer Konferenz zur Verbesserung der Beziehungen zwischen katholischer Kirche und Judentum in New York ausführte, »bleiben das Papsttum und der Pontifex persönlich ein Garant für stabile Beziehungen, Frieden und Toleranz zwischen Juden, Christen und anderen Religionsgemeinschaften.«
Kardinal Alberti, der das Amt des Papstes selbst nicht anstrebt, setzt sich bereits seit 1985 aktiv für einen interreligiösen Dialog mit dem Islam ein und hat als Bischof von Turin entscheidend an wichtigen kurialen Enzykliken mitgewirkt. Wie Sie wissen, ist Kardinal Alberti darüber hinaus in der Diözese Turin äußerst beliebt und wegen seiner Begeisterung für Juventus Turin auch als Bischof des Volkes bekannt.
Der Kardinal steht Ihnen in den nächsten Tagen gerne für ein Interview zu Verfügung.
Mit herzlichen Grüßen,
Mons. Franco Meli
Privatsekretär Kardinal Meli
Via Lombardi 27
00187 Roma
----
----
Von: stempf@erzbistum_koeln.de
An:
[email protected] 15. Mai 2011 12:23:51 GMT+01:00
Betr.: RE: Interview mit Kardinal Schiekel
Sehr geehrter Herr Hilmer,
gerne bestätige ich Ihnen den gewünschten Interviewtermin mit Kardinal Schiekel am 16.5.2011 um 10.30 Uhr im Hotel Columbus. Ich erwarte Sie in der Lobby.
Kardinal Schiekel würde mit Ihnen gerne über seine Vorstellungen für eine innere Erneuerung der Kirche sprechen. Er bittet jedoch um Verständnis, dass er sich nicht zu Interna und Vorbereitungen zum Konklave äußern wird bzw. Spekulationen über Wahlchancen einzelner Kardinäle abgeben wird.
Das Erzbistum Köln steht als zweitgrößte Diözese der Welt in besonderer Verantwortung bei Fragen zur Einheit der Kirche. Daher verfolgen wir die Wahl des neuen Pontifex auch mit besonderer Spannung.
Mit herzlichen Grüßen,
Christoph Stempf
Pressesprecher des Erzbistums Köln
Marzellenstraße 32
50668 Köln
----
LXII
15. Mai 2011, Ile de Cuivre, Mittelmeer
P eter hörte ferne Schritte über sich. Murmelnde Stimmen, die zu einem monotonen Singsang anschwollen. Kelly geriet sofort in Panik.
»Er kommt! Vaunala cahisa ! Töte mich, Peter! Töte mich schnell! Ich hab dir alles gesagt, Micama . Bajile madarida cahiso darisapa ! Ich will nicht wieder mit den Engeln sprechen.«
» Wer kommt da?«
»ER! Wearily Electors. Hoathahe Saitan ! Töte mich, Peter! Du hast es geschworen.«
Die Schritte näherten sich jetzt der Zelle. Die Tür wurde entriegelt. Kelly floh mit einem irren Jaulen in die hinterste Ecke der Zelle.
Zwei Mönche mit Kapuzen betraten die Zelle. Ohne ein Wort packten sie Peter und zogen ihn mit sich. Peter wehrte sich, aber der Griff der Mönche war hart und unerbittlich. Sie schleiften ihn einfach mit sich.
»Du hast es geschworen!«, kreischte ihm Kelly hinterher.
Die beiden Mönche zerrten Peter die Treppe hinauf in die Halle mit dem steinernen Sigillum Dei , in der Peter das Beschwörungsritual beobachtet hatte. Wie in der Nacht zuvor standen elf Mönche in weißen Roben im Kreis um den großen Stein mit dem okkulten Symbol herum und brummten den gleichen beschwörenden Singsang. In der Mitte stand ein weiterer Mönch, ebenfalls in einer weißen Robe, das Gesicht unter der Kapuze jedoch mit einer Maske bedeckt.
Die beiden Mönche, die Peter aus der Zelle geholt hatten, stellten ihn in die Mitte der Halle vor den Stein und reihten sich in den Kreis der anderen ein. Vierzehn Mönche. Ein Gedanke ging Peter durch den Kopf.
Warum vierzehn? Warum nicht zwölf oder sieben oder neun?
»Willkommen, Peter!«, begrüßte ihn der Mönch mit der Maske. »Kennen wir uns?« fragte Peter zurück.
»Oh, ja, Peter! Wir haben uns nur lange aus den Augen verloren. Man hat dich gut vor mir versteckt. Aber das Licht hat dich wieder zu mir geführt.«
Peter würgte die Angst hinunter und suchte den Boden der Halle nach dem Zugang zu jenem Abwasserkanal ab, von dem Kelly gesprochen hatte.
»Sind Sie Seth?« fragte er, mehr um Zeit zu gewinnen.
»Ja, Peter, du hast viele Fragen.« Er wandte sich den anderen Mönchen zu und machte eine herrische Handbewegung. Wie auf Kommando verließen die Mönche hintereinander die Halle. Peter blieb mit dem Mann zurück. Seth, höchstwahrscheinlich.
»Ich will dir etwas zeigen, Peter. Komm.«
Seth winkte Peter zu sich an den Stein. Peter trat zögernd näher.
Tu es! Tu es jetzt. Sie werden bald zurückkommen.
»Was ist mit Maria?«, fragte er.
»Sie lebt.