Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch
üblichen Begrüßungszeremoniell und nachdem Alexander Duncker den Raum verlassen hatte. »Ich will ehrlich zu Ihnen sein: Diese Mission ist gefährlich, und sie muss streng geheim bleiben. Das Wohl der Kirche und der ganzen Welt hängen möglicherweise davon ab.«
Die beiden jungen Ordensleute sahen den Papst gespannt, aber ohne Erschrecken oder Angst an.
»Sie können natürlich ablehnen, und es wird Ihnen daraus keinerlei Schaden entstehen«, fuhr der Papst fort. »Sobald Sie diesen Raum verlassen, hat dieses Gespräch niemals stattgefunden.«
Er wartete ab. Der polnische Jesuit wechselte einen kurzen Blick mit der Ordensschwester.
»Um was geht es, Heiliger Vater?«
»Sie sollen etwas für mich aufspüren. Sie, Bruder Pawel, von der ISS aus, und Sie, Schwester Anna, direkt vor Ort. Ich kenne die genaue Position nicht, aber es befindet sich in Nepal. Im Himalaja. Im Annapurnagebiet.«
Schwester Anna strahlte bei dem Wort Annapurna. Auch Pawel Borowski wirkte nur neugierig.
»Was sollen wir für Sie aufspüren, Heiliger Vater?«
Johannes Paul III. räusperte sich. »Die Hölle.«
LXXXII
17. Mai 2011, Casina del Giardiniere, Vatikanstadt
S chweigen spannte sich in im Wohnzimmer des Exorzisten aus, nachdem Laurenz die Geschichte des vergangenen Jahres erzählt hatte, immer wieder ergänzt durch Kommentare von Maria und Don Luigi. Der rote Kater sprang maunzend auf Marias Schoß und ließ sich genüsslich durchkraulen. Don Luigi öffnete ein Fenster und entließ den kalten Zigarettenrauch in die Nacht wie matte, besiegte Dämonen. Aber die Dämonen waren noch lange nicht besiegt, sie krochen juckend über Peters Haut und erinnerten ihn daran, wie wenig Zeit ihm noch blieb.
»Ich habe Bruder Pawel und Schwester Anna geradewegs in den Tod geschickt«, gestand Laurenz leise. »Ihr Tod gab letztlich den Ausschlag für meinen Rücktritt. Das einzige, was ich noch tun konnte, war, die Namensliste an Kardinal Torres zu schicken und den Kater mit einem Hinweis auf das Versteck in der Wand freizulassen. Ich wusste, dass Vito früher oder später bei Don Luigi und Maria aufkreuzen würde.«
Laurenz schwieg eine Weile, dann fuhr er wieder fort. »Ich war sträflich naiv. Ich habe lange geglaubt, dass Kardinal Menendez und das Opus Dei hinter den Aktivitäten der Träger des Lichts stehen. Sie hätten allen Grund gehabt, meinen Sturz und meinen Tod zu betreiben. Nach meiner Rückkehr aus Afrika habe ich sofort entsprechende Ermittlungen veranlasst. Menendez hat getobt. Zu Recht. Eine Verwicklung des Opus Dei oder Kardinal Menendez persönlich in das Attentat, bei dem zweihundertdreißig Menschen ihr Leben verloren, ließ sich nicht nachweisen. Ich habe mich geweigert, zu akzeptieren, dass eine noch mächtigere Gefahr existiert. Ich habe das ganze Ausmaß der Bedrohung zu spät erkannt.«
Laurenz wirkte plötzlich erschöpft. Sogar seine stets rastlosen Hände ruhten nun auf seinen Beinen wie versprengte Zugvögel, die nach einem langen Flug über einen endlosen Ozean auf sicherem Grund eine Rast einlegten.
Ein alter Mann.
»Der Satan ist in der Welt«, fuhr Laurenz leise fort. »Ich habe das plötzliche Auftauchen des Amuletts und der Pergamente damals als Warnruf verstanden. Seitdem habe ich mit Don Luigis Hilfe Beweise zusammengetragen. Stück für Stück und im Geheimen. Prophezeiungen, die Nag-Hammadi-Evangelien, historische Randnotizen, Akten von Ketzerprozessen – überall fanden sich Hinweise. Keine leichte Aufgabe für einen Papst, der ständig unter Beobachtung steht. Ich habe lernen müssen, dass ich kaum jemand vertrauen kann, nicht einmal meinem Privatsekretär. Als ich die Augen vor der Wahrheit nicht mehr verschließen konnte, habe ich die wichtigsten religiösen Führer des Judentums und des Islam um Hilfe beim Kampf gegen das Böse gebeten. Zunächst leider nur mit mäßigem Erfolg. Erst durch das, was Sie herausgefunden haben, Peter, konnte ich Rabbi Kaplan und Scheich al Husseini schließlich überzeugen. Ohne Rabbi Kaplan hätten wir Sie heute nicht retten können.«
»Also war ich die ganze Zeit Teil Ihres Plans?« fragte Peter. »Dann wussten Sie von meiner Herkunft?«
Laurenz schüttelte den Kopf. »Ich hatte keine Ahnung, glauben Sie mir. Ich beginne erst langsam, die Zusammenhänge zu verstehen, und immer noch bleibt vieles völlig rätselhaft. Gott hat dem Bösen Schranken gesetzt. Sie, Peter, all die Personen auf der Liste und all die, die wir noch nicht gefunden haben, scheint er
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