Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch
Tiefbaufirma?«
»Ja, das ist schon seltsam«, meldet sich Gardist Favre. »Für die Firma Fratec liegt ein offizieller Auftrag vom Governatorat für die Stabilisierung einiger Gewölbe in der Nekropole vor. Allerdings kann sich dort niemand an diesen Auftrag erinnern. Die Unterschrift ist auch nicht zuzuordnen.«
»Was ist das für eine Firma?«
»Auch das ist seltsam. Sie ist zwar offiziell im Handelsregister eingetragen, aber es gibt weder ein Büro noch ein Betriebsgelände. Die Firmenadresse ist Via della Camilluccia 306. Aber diese Adresse gibt es gar nicht.«
Bühler erstarrte.
»Wiederholen Sie die Adresse noch mal.«
»Via della Camilluccia 306.«
»Scheiße, ich verdammter Idiot!« Ohne Erklärung stürzte Bühler aus seinem Büro. Er hörte gar nicht mehr, wie Favre ihm nachrief, dass Fratec allerdings einen aktiven Nachsendeauftrag bei der italienischen Post geschaltet hatte, der sämtliche Post an die Adresse eines Luxushotels in der Innenstadt umleitete.
Aber das war auch nicht mehr nötig. Denn Urs Bühler wusste bereits, was die blutige Zahlenfolge von Loretta Hooper wirklich bedeutete. Nicht 3 mal 6 wie er zunächst angenommen hatte, also ein Hinweis auf die Offenbarung des Johannes. Sondern viel simpler: 306. Eine einfache Zahl, die Bühler die ganze Zeit irgendwie bekannt vorgekommen war. Er verfluchte sich während der Fahrt durch die Innenstadt, dass es ihm nicht längst eingefallen war.
306.
Suite 306.
Wenn es gesegnete und verfluchte Orte auf der Welt gab, dann gehörte Suite 306 für Urs Bühler definitiv zu den verfluchten. Allein in den letzten zehn Jahren hatte es in dieser Suite eine Reihe mysteriöser Todesfälle gegeben, die nie aufgeklärt werden konnten. Darunter auch ein Kardinal, deswegen kannte Bühler die Geschichte der Suite überhaupt nur. Kardinal Quintigliami war mit einem Herzinfarkt aufgefunden worden – obwohl er nie Herzprobleme gehabt hatte. Andere Gäste, die in Suite 306 logiert hatten, waren einfach spurlos verschwunden und nie wieder aufgetaucht.
Todesfälle und polizeiliche Ermittlungen waren für Hotels der schlimmste anzunehmende Umstand. Bühler wunderte sich daher nicht, dass das traditionsreiche Hotel Casa Spagna in den vergangenen Jahren mehrfach den Besitzer gewechselt hatte und nun zu einer japanischen Kette gehörte. Er wunderte sich nur, dass es überhaupt noch existierte.
Zwanzig Minuten später stand er in der Lobby des Hotels Nakashima Villa Spagna in der Via Sistina, dem teuersten 5-Sterne Hotel Roms. Hier stiegen nur russische Oligarchen, junge amerikanische Internet-Milliardäre, Popstars, Scheichs, Politiker oder Kardinäle aus reichen Familien ab. Bühler ließ sich den Manager kommen und zeigte ihm seinen Ausweis.
»Ist Suite 306 derzeit belegt?«
Der Manager zog Bühler beiseite, von den Gästen weg.
»Nein, belegt nicht. Aber Suite 306 ist bereits für das ganze Jahr im Voraus ausgebucht.«
»Was? Das Zimmer ist derzeit gebucht aber nicht belegt? Wer, zum Teufel, kann sich so was leisten?«
»Das kann ich Ihnen leider nicht sagen.«
Der Manager in seinem schwarzen Issey-Miyake-Dienstanzug warf den beiden Männern von der Security am Eingang einen Blick zu. Offenbar ahnte er, dass der bullige Schweizer Probleme machen würde.
Womit er vollkommen richtig lag.
»Jetzt hör mal zu, du Schwuli«, zischte Bühler den Manager an. »Du weißt ganz genau, was mit Suite 306 los ist. Wie würde es dir gefallen, wenn die Presse das alles morgen noch einmal wieder hoch kocht? Und wie würde es dir gefallen, wenn ich dafür sorge, dass in diesem Hotel kein Kardinal je wieder absteigen oder eine Sause feiern wird?«
Die beiden Security-Typen taxierten Bühler bereits. Bühler spannte sich an. Aber der junge Manager winkte ab.
»Von einem kolumbianischen Investmentkonsortium«, gab er nach. »Für ein Jahr im Voraus gebucht und bezahlt.«
»Ich brauche den Namen des Konsortiums und die Keycard zur Suite.«
»Nein! Auf keinen Fall.«
Bühler sah den Manager an. »Ich will nur einen kurzen Blick hinein werfen. In Ihrer Begleitung.«
Die elegante Suite erstreckte sich über drei Zimmer auf gut hundertfünfzig Quadratmetern. Sie wirkte unbenutzt und aufgeräumt. Bühler hatte im Kopf überschlagen, dass die Jahresmiete rund eine Million Euro betragen musste.
»Wann war Suite 306 zuletzt belegt?«
»Vor einem Monat etwa. Aber natürlich wird sie jeden Tag gereinigt.«
»Wer sind die Gäste?«
»Dazu kann ich nun wirklich nichts mehr
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