Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch
ist Licht, eine Quelle überfließender Fülle und Ewigkeit. Reinige das Auge, damit du das reinste Licht schauen kannst. Erweise dich als Schale, nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt,
während jene wartet, bis sie gefüllt ist. Wir haben heutzutage viele Kanäle in der Kirche, aber sehr wenige Schalen.
Lerne, nur aus der Fülle auszugießen,
und habe nicht den Wunsch, freigiebiger als Gott zu sein.
Unser guter Bruder Malachias, der Ire, hat sich zu unserem größten Bedauern und Schmerz leider als Kanal erwiesen. Gesegnet mit der größten Gabe, die der gütige Herr uns verleihen kann, hat er Dinge geschaut, die ihn furchtbar erschrecken ließen. Doch anstatt sie in demütiger Ergebenheit und zu Gottes Ruhm zu sammeln wie die Schale, hat er sie aufgeschrieben, um sie so umgehend unserem lieben Schüler Eugen III., der nun unser aller hochheiligster und geliebter Papst ist, zur Kenntnis zu bringen.
Du weißt, mein Bruder, welche Liebe wir für den Iren in unserem Herzen tragen. Umso tiefer schmerzt uns, was wir zum Wohle der Kirche und um unserer heiligen Sache willen tun mussten. Der Ire war vor zwei Wochen zu Gast in unserer Abtei. Er befand sich auf der Durchreise nach Rom, woselbst er den Papst über seine Schauungen und Prophezeiungen in aller Ausführlichkeit in Kenntnis setzen wollte. Bruder Malachias berichtete uns ungezwungen, was der Herr ihn in seinen schlimmsten Träumen erblicken ließ und welche er auf einem Pergament deutlich festgehalten hat, damit die Welt davon erfahre.
Es ist ja das große Glück, den Wurm dann zu spüren, wenn er noch vernichtet werden kann. So jedenfalls dachten wir entsetzt, als wir aus den Worten des Iren all das hörten, was du, lieber Bruder, uns über jenes Geheimnis berichtet hast, welches du an den Heiligen Stätten entdeckt und welches wir mit aller Kraft und dem Beistand Gottes wieder zurück in den Besitz der Heiligen Mutter Kirche bringen müssen. So sprach Bruder Malachias auch von einer Insel des Lichts, und er beschrieb sie ganz genau so, wie ebenjene Insel, auf der wir jenes Geheimnis in aller Ewigkeit verwahren wollten, sobald es nur durch Tapferkeit und göttliche Fügung in unseren Besitz gefallen sei. Bruder Malachias beschrieb das heilige Geheimnis in allen Einzelheiten, und er fürchtete es zu Recht als große Gefahr für die Kirche und die ganze Welt. Er sprach davon, dass dereinst in siebenhundert Jahren ein Papst den Stuhl Petri besteigen und sich den Namen Petrus geben würde. Jener sei dann der letzte Papst, er werde jenes Geheimnis öffnen und damit die Apokalypse über die Welt bringen und seine Zahl sei 306.
Aus diesen wenigen Andeutungen magst du ersehen, geliebter Bruder, wie nah Malachias dem allerheiligsten Geheimnis war, um dessen Willen wir den König von Frankreich, die Fürsten von Ostfranken und Bayern und den Heiligen Vater von der Notwenigkeit eines neuen Kreuzzuges überzeugen wollen, und wie entschlossen er war, es aller Welt zu enthüllen.
Welche Gefahr für die Kirche und den Glauben ist jedoch dieses schreckliche Geheimnis, so es aller Welt bekannt gemacht wird! Unser lieber Schüler und Papst Eugen III. ist ein schwacher Mensch. Er wird sich an Ludwig wenden mit der Bitte um Beistand. Doch damit wird zugleich alles vernichtet sein, wofür wir kämpfen. Ludwig der Junge ist eine Schlange, ein verschlagener und hinterlistiger Mensch ohne Gerechtigkeit, ein Feind seines eigenen Gewissens. Dieser raffgierigste Eintreiber wird nichts unversucht lassen, sich selbst in den Besitz des Geheimnisses zu bringen. Und das wird der Untergang der Kirche sein.
Also sprachen wir zu unserem Bruder Malachias: Sieh, wohin dich diese verfluchten Beschäftigungen bringen können! Du verlierst deine Zeit und richtest dich in unnützer Mühe mit diesen Dingen zugrunde, die nur den Geist niederdrücken, das Herz entleeren und die Gnade entkräften.
Jedoch, du kennst die Iren, sie sind stur und unbelehrbar. Malachias wollte sich durchaus weder durch unsere brüderliche Liebe noch die Vernunft des klaren Verstandes von seinem Vorhaben abbringen lassen. Am folgenden Tage erlitt unser Bruder Malachias einen bedauerlichen Anfall schlimmster Krämpfe, die ihn noch in der darauf folgenden Nacht dem Leben entrissen. In der gleichen Stunde nahmen wir uns seiner Pergamente an und vernichteten sie zum Wohle der Kirche.
Unser Bruder Malachias war ein frommer Christ und wahrer Heiliger. Wir werden alles tun, was in unserer Macht
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