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Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Titel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webnovel
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wurde Zeit zu verschwinden.
    Doch in diesem Moment schlug das Ungeheuer wieder zu. Es hatte lange genug gewartet, jetzt war es hungrig. Peter spürte nur noch, wie der Schmerz in seinem Kopf sich aufblähte wie eine explodierende Sonne. Dann wurde alles weiß vor seinen Augen. Bevor er aber in die große Dunkelheit stürzte, sah er noch, dass dem nackten Mann, der sich immer noch vor dem steinernen Tisch mit dem Sigillum Dei wandte, ein Ohr fehlte. In diesem Augenblick wusste Peter, dass er den Mann kannte.
    Sogar seinen Namen.
    Er kannte ihn gut.
    Edward Kelly!
    Der Mörder von Ellen.

XLVI
    28. Mai 2010, Karakum-Wüste, Turkmenistan
    M ein Name ist Edward Kelly.« Der rothaarige Mann mit dem Rattengesicht beugte sich über seine Stuhlreihe und reichte Peter die Hand. Eine Wolke aus billigem Eau de Toilette folgte ihm. Peter schätze den Mann auf Ende Dreißig und ergriff die Hand nur widerwillig.
    »Peter Adam.«
    Ellen löste sich von dem Anblick der schier endlosen, gleißenden Salzwüste unter ihr und lächelte den Engländer unverbindlich an.
    »Ellen Frank.«
    »Es ist mir ein Vergnügen. Kommen Sie aus Deutschland?«
    Er musste brüllen, denn der Lärm des großen Propellers vorne machte fast jede Unterhaltung unmöglich. Der dreißig Jahre alte Antonov-II-Doppeldecker war bis auf den letzten Platz besetzt. Schlecht gelaunte russische Geschäftsleute in schlecht sitzenden Anzügen und Turkmenen mit gigantischen Lammfellmützen quetschten sich auf den etwa zwanzig Sitzplätzen zusammen, hielten Aktenkoffer, dicke Pakete oder Käfige mit Hühnern vor sich fest. Prall gefüllte Taschen versperrten den Durchgang zwischen den Stuhlreihen und hüpften bei jeder Turbulenz bedrohlich auf. In der Kabine roch es nach Schweiß und Schmieröl. Die Tür zum Cockpit stand offen, Peter konnte sehen, dass der Pilot nur ein verschwitztes Unterhemd trug. Seine Frau, die die ganze Zeit über neben ihm gesessen hatte, lavierte nun mühsam durch den Gang und sprach jeden Passagier an. Die Passagiere antworteten einsilbig.
    »Çeleken.«
    »Krasnovosk.«
    »Nebyt-Dag.«
    Peter sprach zwar kein Russisch, verstand aber, dass man auf diesem Flug seine Haltestelle rechtzeitig durchgeben musste, wie bei einer ländlichen Buslinie.
    Ellen schenkte dem Engländer noch ein Lächeln, zog dann ihre Canon heraus und schoss ein paar Fotos von den Passagieren in der Kabine. Peter bewunderte sie wieder einmal für ihre Fähigkeit, sich unangenehmen Unterhaltungen einfach zu entziehen, ohne dabei unhöflich zu wirken. Kurz nach dem Start in Asgabad hatte der Engländer Peter und Ellen auf der gegenüberliegenden Sitzreihe entdeckt und aufgekratzt angesprochen. Peter hatte keine Lust, sich zu unterhalten, wollte aber auch nicht unhöflich sein. Eine alte Schwäche.
    »Wo fliegen Sie hin?« fuhr Kelly jetzt in tadellosem Deutsch fort.
    »Nebyt-Dag.«
    »Hey, ich auch! Sind Sie geschäftlich in Turkmenistan oder auf Hochzeitsreise?«
    Peter bemerkte, dass Kellys blassgrüne Augen ihn und Ellen die ganze Zeit über eindringlich musterten, als wolle er sich jedes Detail einprägen. Natürlich interessierte er sich vor allem für Ellen. Als Kelly einmal den Kopf anwandte, sah Peter, dass der Engländer nur ein Ohr hatte. Von seinem linken Ohr war nur noch eine rötliche Narbenwulst übrig.
    »Wir sind nicht verheiratet«, erwiderte Ellen. »Und wir machen auch keine Geschäfte. Wir gehen nur unserem Beruf nach.«
    »Touché!«, lachte Kelly. »Ich wollte nicht aufdringlich sein.«
    »Wir arbeiten an einem Artikel für ein internationales Magazin über die Seidenstraße.«
    »Ah, Sie sind Journalisten. Das habe ich mir gedacht.« Kelly deutete auf Ellens Kamera. »Schöne Kamera.«
    »Und Sie, Mr. Kelly?« fragte Peter der Höflichkeit halber. »Was treibt Sie in dieses gottverlassene Land?«
    »Ich bin Archäologe.«
    Heiße, staubgeladene Luft schlug ihnen entgegen, als sie die Antonov verließen und ihre Rucksäcke schulterten. Der Flugplatz von Nebyt-Dag bestand nur aus einer asphaltierten Piste und einem kleinen, abbruchreifen Abfertigungsgebäude. In der Ferne waren trostlose Plattenbauten zu erkennen. Eine kleine Stadt am Rande der Karakum, zwischen Erdgasfeldern und Kaspischem Meer aus der Wüste gestampft.
    Peter hatte den einohrigen Engländer mit ein paar Höflichkeitsfloskeln glücklich abgeschüttelt. Er wollte mit Ellen alleine sein.
    Vor dem Flughafengebäude erwartete sie ein zerbeulter Toyota mit einem turkmenischen Fahrer, der sie zu

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