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Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch

Titel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webnovel
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ihrem eigentlichen Bestimmungsort bringen sollte.
    Vor einem Tag waren sie über Frankfurt und Moskau in Asgabad angekommen, hatten in der turkmenischen Hauptstadt übernachtet, um am nächsten Morgen weiter nach Nebyt-Dag zu fliegen. Ellen hatte sowohl den Auftrag für den Artikel als auch die ganze Reise organisiert. Es war nicht das erste Mal, dass sie zusammen arbeiteten, aber in letzter Zeit sahen sie sich immer seltener. Peter hatte oft in Rom zu tun, und Ellen flog mit ihrer Kamera um die Welt. Peter freute sich daher auf diese gemeinsame Woche. Er freute sich, sie fotografieren zu sehen und alles mit ihrem besonderen Blick für Details wahrzunehmen. Er freute sich, sie eine Woche lang ansehen und in seiner Nähe spüren zu können.
    Turkmenistan hatte er sich anders vorgestellt. Was er sah, hatte nicht viel zu tun mit Wüstenromantik oder Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Hunderte von Schlegeln riesiger Förderpumpen bevölkerten das Land wie dumpfe, stählerne Dinosaurierherden. Skelette von Bohrtürmen rosteten zwischen Wäldern von Strommasten und Knäueln abgerissener Stromleitungen vor sich hin. Rostige Öltanks, Plattenbeton, verfallene Mauern, Schrott überall. Alles kaputt, das ganze Land. Erdölpipelines durchschnitten die Sanddünen am Straßenrand, an manchen Stellen brannte ölgetränkter Sand mit dichten Qualmschwaden. Die wellige Straße führte schnurgeradeaus durch die Salzwüste ins flirrende Nichts. Am Horizont erkannte Peter wabernde dunkle Hitzeschatten. Immer wieder mussten sie anhalten, um eine Herde Kamele passieren zu lassen.
    Peter lehnte sich zurück und betrachtete Ellen neben sich, die bereits wieder fotografierte. Ihr Haar flirrte im Fahrtwind, manchmal zupfte sie sich mit einer unwirschen Geste eine Strähne aus dem Mund, und Peter wurde in diesem Moment so klar wie nur irgendetwas, dass alles gut war.
    Dass er sie liebte.
    »Wir waren sehr unhöflich zu diesem Kelly«, sagte sie unvermittelt. »Vielleicht wollte er ja, dass wir nachhaken.«
    »Tut mir sehr leid, Miss Frank, aber ich bin meinen Auftraggebern gegenüber zur strengsten Geheimhaltung verpflichtet«, ahmte Peter Kellys Stimme nach. »So ein Kotzbrocken und Aufschneider. Bloß gut, dass wir ihn los sind.«
    Ellen lachte. »Du bist ein wandelndes Vorurteil, Peter. Deswegen bist du auch so versessen darauf, geheime Machenschaften der katholischen Kirche zu entlarven.«
    »Ich habe eben was gegen Betrüger und Aufschneider.«
    Sie sah ihn milde an. »Nein, Peter, du bist auf einem einsamen Kreuzzug gegen Gott, und du weißt selbst nicht, warum.«
    Peter schwieg. Ihr Fahrer verließ die Straße und bog auf eine Sandpiste ein, die sich im Zickzack Richtung Süden zog. Nach zwei Stunden erreichten sie ihr Ziel: Mashhad-i Misrian. Peter sah zunächst nur einen hohen Wall aus Sand und dahinter die Ruinen zweier Minarette. Misrian war bis ins 13. Jahrhundert eine reiche Karawanenstadt gewesen, ein blühendes Handelszentrum an der Seidenstraße – bis es von Dschingis Khans Horden überrannt, geplündert und dem Erdboden gleich gemacht wurde. Die Welt hatte Misrian vergessen, der Sand der Karakum hatte die Reste der Stadt unter sich begraben, nur diese beiden Minarette hatten den Sandstürmen der letzten siebenhundert Jahren standgehalten.
    Auf der anderen Seite des mächtigen Sandwalls, der die Reste der Stadtmauer bedeckte und das gesamte Areal begrenzte, erstreckte sich ein kleines Camp aus Zelten und Jurten. Professor Haase vom Archäologischen Institut der Freien Universität Berlin begrüßte sie herzlich und wies ihnen ein Zelt zu.
    »Ist nicht das Ritz, aber wir haben kaltes Bier, und unser Koch ist Schwabe. Gestern gab es Geschnetzeltes vom Kamel mit Spätzle.«
    Ellen lachte herzlich. »Großartig. Wir bleiben.«
    »Denken Sie daran, Ihre Schuhe auszuschütteln, bevor sie nachts noch mal rausgehen. Die Sandvipern haben sich inzwischen verzogen, aber die Skorpione suchen sich gern ein warmes Plätzchen.«
    »Kein Problem, wir zelten nicht das erste Mal im Busch.«
    »Na dann, willkommen in der Karakum. Sobald Sie ausgepackt haben, führe ich Sie auf dem Grabungsgelände herum.«
    »Auf dem Flug nach Nebyt-Dag haben wir übrigens einen britischen Kollegen von Ihnen getroffen«, sagte Peter leichthin, während er seinen Rucksack auspackte.
    Haase zuckte fast zusammen. »Was? Wen?«
    »Einen Edward Kelly. Er sagte, er sei Archäologe.«
    Haase verzog das Gesicht. »Ach, Kelly. Nein, er ist kein Archäologe. Er ist

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