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Apple - Die Geburt eines Kults

Apple - Die Geburt eines Kults

Titel: Apple - Die Geburt eines Kults Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moritz
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knallharte Bissigkeit seiner früheren Bemerkungen war jetzt abgemildert: „Leute, Ihr habt es weit gebracht. Das ist das erste Mal, dass ich höre, dass ein Unternehmen die richtigen Fragen stellt. Die meisten Unternehmen sagen: ‚Wir können alles für Sie tun, wenn Sie sich auf den Kopf stellen und die Tastatur mit den Zehen bedienen.‘“
    Trotz der Komplimente hielt sich die Gruppe von Crocker mit Versprechungen hinsichtlich der Bestellung größerer Stückzahlen von Lisa zurück. Apple war nur eines von mehreren Computerunternehmen, das sie besuchte, bevor sie entschied, welche Maschinen sie bestellen würde. Niemand sprach über Zahlen und niemand sprach über Dollars.
    „Für eine Bank von Crockers Größe zu sprechen ist schwierig.“ Schweer seufzte. „Wenn man einen Standard vorschlägt, setzt man immer seinen Job aufs Spiel. Es ist leichter, mehrere verschiedene Sachen auszuwählen.“ Er machte eine Pause: „Natürlich könnte man sich auch einfach die Augen zuhalten und eins aussuchen oder mehrere nehmen und die Schuld auf mehrere verteilen.“
    „Und dann mit dem halben Hintern vor die Tür gesetzt werden“, kicherte Lewin.

Kapitel 3.0
Vergaser und Mikrofone.
    A ls Steven Jobs fünf Monate alt war, zogen seine Eltern aus dem feuchten Saum von San Francisco in den Eisengürtel von South San Francisco. Dort arbeitete Paul Jobs weiterhin als Mädchen für alles in einer Finanzfirma. Er trieb faule Schulden ein, prüfte die Konditionen der Kredite von Autohändlern und nutzte sein Talent als Schlossknacker, um Autos zu beschlagnahmen, die über Nordkalifornien verstreut waren.
    Paul Jobs sah aus wie ein verantwortungsvoller James Dean. Er war schlank, hatte kurz geschnittenes braunes Haar und eine straffe Haut. Er war ein praktisch veranlagter, intelligenter Mann mit calvinistischem Einschlag, und er war sich seines Mangels an formaler Bildung sehr bewusst. Seine Schüchternheit pflegte er hinter Kichern und deftigem Humor zu verbergen. Jobs war auf einer kleinen Farm in Germantown im Bundesstaat Wisconsin aufgewachsen, aber als sie nicht mehr genug für die zwei Familien abwarf, die sie eigentlich unterhalten sollte, zogen er und seine Eltern nach West Bend im Bundesstaat Indiana um. Er verließ die Highschool, bevor er 15 war, durchstreifte auf der Suche nach Arbeit den Mittelwesten, und Ende der 1930er-Jahre landete er bei der „Hooligan Navy“, der US-Küstenwache. Als sein Schiff am Ende des Zweiten Weltkriegs in San Francisco ausgemustert wurde, wettete Jobs mit einem Schiffskameraden, dass er im Schatten der Golden Gate Bridge eine Braut finden würde. Sobald der Landgang erlaubt war, sprang Paul Jobs von Bord und gewann die Wette. Er lernte Clara, die Frau, die seine Gattin wurde, bei einem Blind Date kennen. Sie hatte ihre Kindheit und ihre Highschool-Zeit im Mission District von San Francisco verbracht.
    Nachdem Jobs mehrere Jahre lang im Mittelwesten als Mechaniker bei International Harvester und als Gebrauchtwagenhändler gearbeitet hatte, kehrten er und seine Frau im Jahr 1952 nach San Francisco zurück. Dort gründeten sie eine Familie und machten die mit der Elternschaft verbundenen Ängste und Sorgen durch – und alle Gefahren, in die Kinder geraten konnten. Als ihr kleiner Sohn Steven eine Haarklammer in eine Steckdose steckte und sich die Hand verbrannte, eilten sie mit ihm ins Krankenhaus. Ein paar Monate später ließen sie ihm den Magen auspumpen, nachdem er und ein kleiner Komplize aus Flaschen mit Ameisengift ein kleines Chemielabor gebaut hatten. In dem Haus der Familie Jobs in South San Francisco war genug Platz für ein weiteres Kind, und Steven bekam eine Schwester namens Patty. Als sich Paul Jobs mit der Verantwortung konfrontiert sah, vier Münder zu füttern, schloss er in seiner typischen Art zwei Versicherungen über tausend Dollar zur Deckung der Beerdigungskosten ab.
    Das Pendeln belegte unter den Lieblingsabneigungen von Paul Jobs einen vorderen Platz, und als ihn die Finanzfirma in ein Büro in Palo Alto versetzte, wurde die ganze Familie auf der Halbinsel weiter nach Süden verfrachtet. Jobs kaufte ein Haus in Mountain View, einen Steinwurf von der ersten überdachten Shoppingmall der Region entfernt, wo sich die Nachbarschaft aus einer Mischung aus Arbeitern und Angehörigen der unteren Mittelschicht zusammensetzte.
    In dem neuen Haus gewöhnte sich Steven an, so früh aufzuwachen, dass ihm seine Eltern ein Schaukelpferd, einen Plattenspieler und ein paar

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