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Apple - Die Geburt eines Kults

Apple - Die Geburt eines Kults

Titel: Apple - Die Geburt eines Kults Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moritz
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stolz.“

    Alle 15 bis 30 Minuten stellte Lewin einen weiteren Manager aus der Lisa-Gruppe vor. John Couch, der Leiter der Lisa-Abteilung, der müde und abgekämpft aussah, erzählte eine nüchterne Geschichte von der Entwicklung des Computers und der Bedeutung, die Apple der Kontrolle über die Software beimaß. Er erklärte, Lisa sei Teil einer konzertierten Anstrengung, den Nutzer mit einer großen Menge Software vor der nackten Technik der Maschine abzuschirmen. Er erklärte, der Apple III habe bei der Einführung etwa zehnmal so viel Software enthalten wie der Apple II, während Lisa etwa mit dem Zehnfachen der Software des Apple III ausgeliefert würde. Er betonte, nachdem Apple mit dem Apple II Programmiersprachen wie Basic geliefert habe, sei es mit dem Apple III zu Programmen für Finanzanalysen übergegangen, während der Nutzer bei Lisa diverse Aufgaben mit minimalem Aufwand erledigen könne. „Lisa“, so Couch nachdrücklich, „stand ursprünglich für ‚Large Integrated Software Architecture‘. Jetzt steht es für ‚Local Integrated Software Architecture‘. “ Dann kam ein kleiner Seitenhieb auf die Konkurrenz: „Das Problem bei Xerox war nicht zuletzt, dass die keinen Personal Computer gebaut haben. Die haben ihn nicht für Privatleute gemacht.“

    Dann wurden die Banker unter viel Aufblitzen von Sicherheitsausweisen in ein benachbartes Gebäude geleitet, das als Montagezentrum für den Lisa fungierte. Wasu Chaudhari, ein genialer Mann aus der Herstellung, führte sie zu den Regalen der Fertigungsprüfung, wo Dutzende von Computern einen Testzyklus durchliefen. Chaudari führte vor, dass man Lisa leicht auseinandernehmen konnte. Er entfernte die Rückwand und zog verschiedene Teile heraus. „Eine Person baut ein Produkt“, sagte er lächelnd. „Das ist eine Abwandlung des Volvo-Konzepts.“
    „Rolls-Royce wäre besser, Aston Martin noch besser“, konterte ein markiger Manager von Crocker namens Tor Folkedal.
    Nachdem sie in einem unaufgeräumten Konferenzraum, der hastig in einen Speisesaal verwandelt worden war, gegessen hatten, wurden die Banker wieder zu den Computern geleitet. Sie durften mit den Geräten spielen, wobei sie von Lisaguide, dem persönlichen Baedeker des Computers, der auf dem Bildschirm erschien, angeleitet und angewiesen wurden. Nachdem sich Tor Folkedal ein paar Minuten lang durch die Bilder und Erklärungen gearbeitet hatte, sagte er aufatmend: „In unserer Bank gibt es Manager, die würden damit den ganzen Tag lang spielen. Das ist ein Videospiel.“
    „Sie müssen da ein paar Spiele drauftun“, stimmte Schweer zu. „Himmel noch mal! Das wird der tollste Flugsimulator der Welt.“
    Ellen Nold, eine schlanke Frau aus Apples Schulungsabteilung, versuchte etwaige Befürchtungen zu zerstreuen, Apple würde sich seinen Kunden nicht ausreichend widmen. „Wir nehmen an, wenn Crocker Hunderte von Lisas kauft, werden Sie ein Schulungsprogramm wollen. “ Sie sagte ihnen zu, die Schulungen würden speziell auf die Bank abgestimmt und die Übungen würden auf den Dingen beruhen, mit denen Banker täglich zu tun haben. Wayne Rosing, der Lisa-Chefingenieur, stellte sich den Fragen. Die Banker fragten, wann Apple in der Lage wäre, mehrere Lisas miteinander zu verbinden und Informationen zwischen den Geräten auszutauschen. Sie machten sich Sorgen um die Schwierigkeiten, Lisa an IBM-Computer anzuschließen, an „die Welt der Terminals“, „die Bell-Welt“ und die „DEC-Welt“. Einer der Techniker wollte wissen, wie schnell Daten zwischen den Computern übertragen werden konnten und ob Software, die für andere Computer geschrieben wurde, auf Lisa laufen würde. Rosing lehnte sich in seinem Stuhl zurück und beantwortete alle Fragen im lockeren Stil. Auf die Frage, warum es auf Lisa keinen Kalender gab, erklärte er: „Wir sind jetzt so weit, dass ich sagen musste: ‚Pfeif drauf! Wir hören jetzt auf, auch wenn diese Funktion nur eine Woche braucht, denn sonst kriegen wir das Ding nie aus der Tür raus.‘“ Am späten Nachmittag wurden die Banker nach ihren Eindrücken gefragt.
    „Sie sagen irgendwie nicht so recht, wer ihn eigentlich benutzen soll“, sagte Betty Risk, eine dunkelhaarige Frau, die den ganzen Tag über meistens zugehört und zugeschaut hatte. „Ist der für Führungskräfte, für Freiberufler oder für Manager?“
    „Ihre Sicherheitsmaßnahmen sind wasserdicht“, bemerkte Schweer. „Hier hätte auch ein Abakus stehen können.“ Die

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