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Applebys Arche

Applebys Arche

Titel: Applebys Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Innes
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Ozeandampfer an den Kai manövriert wird. »Dunchue
ist ein erstklassiger Mann. Seit Sempels Assistent Oplitz tot ist, kann ihm
keiner das Wasser reichen, kein einziger. Kapitaler Verstand, immer auf dem Laufenden – was uns Älteren ja nicht ganz leichtfällt. Aber manchmal habe ich das Gefühl,
die Insel tut ihm nicht gut. Und ich kann es verstehen. Ich bin ja selbst ein
tatendurstiger Mensch – George und mir machen Klimaveränderungen nicht das
mindeste aus –, aber ich weiß, wie so etwas ist. Man bekommt einfach kein Bein
auf den Boden. Ich bin sicher, es wird ihm besser gehen, wenn wir erst einmal
mit der Grabung beginnen. Aber im Augenblick, das sehen Sie selbst, trinkt er.«
Hailstone hievte sich hinüber zu einem Tisch. »Das erinnert mich – nehmen Sie
ein Gläschen?«
    Sie lehnten ab und wiesen auf die Gläschen, die sie schon tapfer
geleert hatten. Hailstone goß sich eine Winzigkeit aus der Karaffe ein und
machte es sich dann in einem der Korbsessel bequem. »Die Frage ist: wie
anfangen? Das sagt sich so leicht, man gräbt. Aber man gräbt natürlich nicht
selbst. Man stellt Leute dafür an, und dann verbringt man seine Zeit damit, sie
zu ermahnen, daß sie vorsichtig bei der Arbeit sein sollen. Ich habe ein paar
Einheimische organisiert …« Er hielt inne. »Aber ich fürchte, ich langweile
Sie. Sind Sie gut untergekommen im Hotel? Ein Jammer, daß wir Sie nicht bei uns
aufnehmen können. Ich kann mir nicht vorstellen, daß all diese leichtlebigen
Leute …« Wieder brach er ab, und diesmal schloß er für einen Moment die Augen,
als sei für ihn die freundliche Konversation ein genauso mächtiges Schlafmittel
wie für seinen Assistenten der Alkohol.
    »Wir können nicht klagen«, sagte Appleby. »Es hat sich alles sehr
glücklich für uns gefügt. Und Sie langweilen uns nicht im mindesten – ich
finde, Ihre Grabungen sind das Interessanteste, was die Insel zu bieten hat.«
    Sofort schlug Hailstone wieder die Augen auf. »Am letzten
Handelsposten habe ich ein paar Einheimische angeworben, und ich dachte, damit
wäre alles erledigt. Man hätte sie nicht einmal zur Vorsicht ermahnen müssen,
weil sie von Natur aus träge sind. Aber leider stellte sich heraus, daß ich sie
von einer weiter entfernten Insel hätte holen müssen. Der Ort ist tabu oder
etwas in dieser Art. Und als das Hotel kam und mir ein paar von ihnen
abspenstig machte, wurde es natürlich noch schwieriger. Aber ich zweifle nicht« – er nickte unbestimmt –, »daß wir bald etwas in Gang bringen.«
    »Mr.   Hailstone« – Diana sah den Archäologen mit Augen an, die fast
so groß und rund und blau waren wie die Gläser seiner Sonnenbrille –, »können wir denn nicht graben? Das wäre doch ein Riesenspaß. Wir
hier, meine ich, und vielleicht noch Leute aus dem Hotel.«
    »Ah.« Hailstone sagte es mit wehmütiger Stimme. »Aus dem Hotel hat
man uns schon einmal Hilfe angeboten. Aber es hat sich nicht bewährt. Sie
erwarteten schnelle Erfolge. Es kam zu Reibereien, am Ende verlief alles im
Sande. Aber nun, wo wir frisches Blut haben, wäre es vielleicht nicht
unmöglich.«
    »À propos Blut«, sagte Appleby. »Ich habe Neuigkeiten von Unumunus
Tod. Vielleicht waren es doch nicht die Wilden.«
    »Er sagt, womöglich waren Sie es.« Mit einem Schlag war Dunchue
erwacht und setzte sich auf. Er grinste Hailstone an, offenbar wieder ganz bei
Sinnen.
    »Ich hätte den geheimnisvollen Neger umgebracht? Liebe Güte, ich
glaube, es wird Zeit, daß wir etwas essen.« Hailstone klatsche leise in die
Hände. »Dann bekommt Mr.   Appleby auch einen Eindruck von unseren Jungs. Es
müssen ja wohl Wilde gewesen sein, die ihre Speere auf Sie geschleudert haben.
Jemand könnte sie bestochen haben.« Er erhob sich. »George, vielleicht hast du
Glück und es gibt Schildkrötensteak. Mrs.   Kittery, darf ich bitten? Mein lieber
Appleby, kommen Sie ins Haus.« Mit einem leisen Lachen ging er zur Tür. »Ich
kann mir schon vorstellen, daß Sie zu Schlüssen gekommen sind, die auf mich als
Täter weisen. Ich kann mir sogar vorstellen, daß Dunchue es sich vorstellen
kann. Ihr Sir Pongo …«
    »Ponto«, sagte Diana streng.
    »Ihr Sir Ponto und ich, sind wir wegen Miss – Miss Curricle
aneinandergeraten? Nein. Hatte er es auf meinen Sonnenschirm abgesehen und ich
auf seine goldene Uhr? Wiederum nein. Aber befürchtete ich eifersüchtig, daß
ein anderer Wissenschaftler vor mir das Geheimnis lüftet, daß er und nicht ich
die Frage klärt, woher

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