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Applebys Arche

Applebys Arche

Titel: Applebys Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Innes
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die Vorfahren unserer eingeborenen Nachbarn stammen? Ja – und zwar ganz entschieden Ja. Dunchue, ich mußte unsere Grabung gegen einen
Rivalen verteidigen, eine Koryphäe auf dem Gebiet der pazifischen
Anthropologie.« Sie waren ins Wohnzimmer getreten, und Hailstone wies mit
ungewohnt energischer Geste auf eine Szene, die Appleby nicht so unvertraut war
wie er dachte. »Sehen Sie?« Er lächelte glücklich, dann fiel ihm ein, daß er
Diana einen Platz anbieten sollte, und danach lächelte er um so seliger. »Mr.   Appleby, Sie sind Detektiv. Und ich fordere Sie heraus … Sehen Sie es?«

Kapitel 13
    Appleby sah es allem Anschein nach nicht; er blickte sich im
Zimmer mit dem aufmerksam mißtrauischen Auge eines Dorfpolizisten um, der zum
ersten Mal den Ort des Verbrechens sieht. Hailstone war begeistert.
    »Wir haben immer ein wenig Hemmungen gehabt, andere ins Haus zu
lassen.« Er klatschte in die Hände, und der erste Gang wurde aufgetragen. »Die
Leute aus dem Hotel zum Beispiel, die haben wir nur auf der Veranda bewirtet,
was sie uns vielleicht übelgenommen haben, seinerzeit, als sie uns graben
halfen. Dunchue hat, scharfsinnig wie er ist, einmal vorgeschlagen, wir sollten
uns tarnen; aber ich fand, da hätten wir es mit der Geheimnistuerei doch
übertrieben. Er wollte den Eingeborenen, die ab und zu vorbeikommen, etwas von
ihrem Krempel abkaufen: Schilde, Schrumpfköpfe, Totempfähle – Sie wissen schon.
Und das hier überall aufstellen.«
    »Gräßlicher Gedanke.« Dunchue war nach wie vor äußerst schlechter
Laune. »Ich verabscheue die niederen Rassen. Alle niederen Rassen.« Er funkelte seinen Chef finster an, als habe er den Verdacht,
daß auch er in Wirklichkeit ein Hottentotte sei. »Aber vernünftig wäre es
gewesen. So wie es jetzt ist, können wir nicht sicher sein, ob wir uns nicht
schon verraten haben. Warum wir Sie einweihen,
verstehe ich nicht.«
    »Soll das heißen«, fragte Appleby, »daß Sie überhaupt keine
Archäologen sind? Daß Sie zu einem ganz anderen Zweck auf der Insel sind? Sie
sind doch nicht etwa Mädchenhändler?«
    »Mädchenhändler?« Diana blickte perplex von ihrem Tomatensaft auf.
»Ich habe hier noch kein einziges Mädchen gesehen. Die meisten sind Männer, und
die Frauen sind alle alt.«
    Hailstone lachte glücklich. »Mr.   Appleby sieht mich in Gedanken
immer noch, wie ich dem Schwarzen auflauere. Er überlegt, ob ich ihn in die
Sklaverei verkaufen wollte. Nein, als Mädchen- oder Menschenhändler wären wir
nicht tüchtig genug; wir haben dem Halunken Heaven eine ganze Reihe von unseren
schwarzen Jungs überlassen und keinen Penny dafür bekommen. Nein, ich denke
schon, daß wir mit Fug und Recht behaupten können, daß wir Archäologen sind.«
    »Unser Geschäft«, erklärte Dunchue, »ist die Welt der Vergangenheit.
Unser Geschäft.«
    »Nun sehen Sie doch nicht so schwarz«, sagte Hailstone eilig; »die
Grabung kommt schon noch in Gang. Mrs.   Kittery hilft uns – da kann doch gar
nichts mehr schiefgehen.« Er setzte sein Glas ab und blickte in die Runde, wie
um sich zu vergewissern, daß auch alle zuhörten, wenn der Höhepunkt kam. »Wikinger!« sagte er.
    Diana, die vielleicht den entsprechenden Kurs nicht belegt hatte,
sah ihn verständnislos an; Appleby tat – er spielte es überzeugend –, als
begreife er allmählich. »Hier kann es doch keine Wikinger gegeben haben.«
    Hailstone aß hastig, als halte das Essen ihn von Wichtigerem ab.
»Wir zeigen es Ihnen. Es ist ein Langgrab.«
    »Meinen Sie denn«, fragte Diana, »daß Sie sehr lange graben?«
    Unter dem Tisch schnarchte George; Hailstone, der nun geradezu etwas
wie Tatendrang an den Tag legte, lachte herzlich. »Meine Liebe, es ist ein sehr
langes Grab .«
    »Und Sie glauben, es liegen Wikinger drin?« fragte Appleby.
    »Sachen«, sagte Dunchue. »Haben Sie von Traprain gehört? Das ist – oder war – ein ziemlich großer Hügel nicht weit von der Küste der schottischen
Lowlands. Und als man ihn aufgrub, stellte sich heraus, daß er massiv mit
Reichtümern gefüllt war; ein Lager, aus dem sie den Schatz später wieder
abholen wollten. Nur daß es tausend Jahre dauerte, bis jemand kam.«
    »Ein Schatz!« Diana riß die Augen auf. »Sie sind auf Schatzsuche!
Wer bekommt ihn, wenn wir ihn finden?«
    »Na, zuerst müssen wir ihn einmal finden. Und der Wert für die
Wissenschaft wird weitaus größer sein als alles, was an Gold und Edelsteinen da
sein mag.« Hailstone wandte sich an Appleby, und er

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