APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
so sehr eingeengt fühlte, dass sie den Eindruck hatte, sie verlöre ihre Freiheit; das Ganze kann daher eine Widerspiegelung jenes Verlustes sein wie auch eine störrische Entschlossenheit, das zu produzieren, was sie will und wann sie es will. Nicht zu kreativen Anstrengungen gezwungen werden. Das ist zuviel verlangt von einem Künstler. Zuviel verlangt von jedem! Das ist eigentlich alles; ich verbringe nicht viel von meiner Zeit, um über das Leben anderer Menschen nachzudenken und würde es auch nicht schätzen, wenn mir irgendeine unbekannte Person meine eigenen Probleme erklären würde.
Dieses Traumbild von gut geölten Türscharnieren ist sehr interessant und ist mit der Idee von Freiheit verbunden – von frei schwingenden, sich öffnenden Türen, von der unterschwellig angenommenen Freiheit des wartenden Autos (ähnlich wie in anderen Autoträumen in vorhergehenden Schlussbemerkungen). Ich mag auch Shellys Bemerkung über Jane als den jungen „knabenhaften Mann“ mit schwarzem, spitz in die Stirne frisiertem Haar und theatralischem Make-up – es besteht eine gewisse psychologische Prägnanz bei diesem Bild und eine Verbindung mit der Aufmachung, die sie in der in Kapitel 9 „Die Nackten und die Toten“ aus Im Dialog mit Seth beschriebenen Verkleidungs-Klasse trug: „Eine schwarze Baskenmütze, die schräg und frech auf ihrem schwarzem Haar lag und alles wurde abgerundet durch ein dick aufgemaltes Vandyke-Bärtchen, das den Gesamteindruck eines kessen Franzosen ergab.“ Natürlich hatte Shelly zur Zeit ihres Traums Im Dialog mit Seth gelesen, aber es ist trotzdem eine interessante und subjektiv genaue Anwendung bildlicher Darstellungskraft.
Auch ihre Traumbeschreibung der Frau, die sie als meine Mutter (die dunkles Haar hatte) sieht, ist interessanterweise eher eine genaue Beschreibung von mir, einschließlich des breitkrempigen Strohhuts, den ich zur Zeit dieses Traumes während meiner Gartenarbeiten zu tragen pflegte.
6. „Er“ und „Ruburt“ beziehen sich hier wiederum auf Jane. Dass diese Stimme, die für Janes „starken Trieb nach Kreativität“ spricht, sie, wie Seth, ebenfalls als „ihn“ anspricht, erscheint mir bezeichnend für den zentralen Ursprung oder Fokus zu sein, aus dem Jane ihre machtvollen und vielfältigen Fähigkeiten bezog.
20. Das Krankenhaus und darüber hinaus
1. Wie Rob in seinen Notizen in Seths letzte Botschaft festhält. „Ich war offensichtlich durch die ständigen Dosen von Angst und Betroffenheit und Negativität und durch Janes sich täglich verschlechternde Situation so gefühllos geworden“, schreibt er am 30. August 1984, „dass ich [auf Janes Feststellung, dass sie noch nicht sterben würde,] nicht reagieren konnte. Weder glaubte ich es, noch glaubte ich es nicht. Ich hatte vielleicht einfach Angst zu hoffen“ (Seite 344).
2. Debbies Tagebuchnotizen über ihre Besuche bei Jane sind leider zu lang, um sie hier vollständig wiederzugeben. Wie die meisten Tagebuchverfasserinnen und -verfasser schrieb Debbie nicht für irgendjemand anderen, und ihr Stil ist daher geradlinig und ehrlich und übermittelt eine Art unterkühltes, sich langsam aufbauendes Drama, das haarsträubend zu lesen ist. Mit Debbies Erlaubnis habe ich eine vollständige Abschrift dieser Unterlagen in die Yale-Archive geschickt, zusammen mit einer Abschrift ihres immensen, wissenschaftlichen Manuskriptes mit dem Titel Seth On Dreams, an dem sie über drei Jahre arbeitete und das sie 1995 fertig stellte. Es ist eine 500-seitige Zusammenfassung, mit komplettem Quellenverzeichnis, von allem, was Seth bis zu jenem Datum in veröffentlichten Büchern über Träume und den Traumzustand zu sagen hatte. Ein ärgerliches Genehmigungsproblem verhindert zur Zeit noch die Veröffentlichung.
3. Andererseits konnte es sehr laut sein – wie die folgende Erfahrung, die mir von Dave aus Wooster, Ohio, gesandt wurde, beweist. David hatte Jane nie getroffen und kannte sie nur durch Postkarten, mit denen sie seine Briefe beantwortete. „Sie ermunterte mich zu meinen Gedichten, versicherte mir, dass sie eigenständig seien und dass ich das Seth/Jane-Werk zu meinem eigenen gemacht hätte,“ schrieb er. „Sie ermunterte mich, weiterzuschreiben und an mein eigenes Werk zu glauben.“ Er fährt dann fort:
Und nun eine merkwürdige kleine Geschichte. Im August 1984 hatte ich einen Fahrrad-„Unfall“ – Zusammenstoß – und lag während einiger Tage im Krankenhaus. Das Ganze war eine Zeit für eine
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