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Aquila

Aquila

Titel: Aquila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Sachen erlebt, mit denen man ins Fernsehen kommt.«
    »Unterschätzen Sie mich nicht«, sagte Prosser mit feinem Lächeln. »Ihr Beruf und Ihr Instinkt haben mich in letzter Zeit sehr beschäftigt. Wenn Sie gestatten, möchte ich gern einige Ihrer Fragen vorwegnehmen. Ist das in Ordnung so, Colin? Nun, die Aquila-Papiere sollen in Harvards Archiven verwahrt werden, wo sie zusammen mit einigen Tausend anderer Dokumente weitere zweihundert Jahre verstauben können …
    Das Porträt bekommen Sie, Colin; es ist ja ein Chandler … So.
    Dann fangen wir mit dem Stronghold-Debakel an, dem Sie nur um Haaresbreite entronnen sind. Ja, ich weiß alles darüber – die Anzahl der Toten, den Ablauf … Sie sind zwischen die Fronten von CIA und KGB geraten – kein Wunder, dass Sie überlebt haben – bei diesen Schwachköpfen!«
    »Wie können Sie so sicher sein?« unterbrach Chandler. »Und woher –«
    »Bitte, Colin. Es ist leichter, wenn ich einfach erzähle, was gespielt wurde. So bizarr Ihnen die ganze Affäre auch vorkommen mag – die Wahrheit übertrifft alles. Sie würden einfach die falschen Fragen stellen, verstehen Sie? Denken Sie zurück an die Nacht in meinem Haus in Maine. Bevor dieser Idiot dort aufgetaucht ist, wollte ich Sie beide in Stronghold auf 323
    Eis legen. Sie sollten sich ein paar Tage ausruhen, während ich die Aquila-Papiere prüfen wollte. Danach hätte Kendrick Sie wieder abgeholt. Ein einfacher, logischer Plan. Mir tut nur leid, dass ich Sie mit dem Packen Zeitungspapier ein bisschen hinters Licht führen musste. Sie hätten bestimmt nicht verstanden, warum ich die Dokumente bei mir behalten wollte, obwohl mein Haus von einer Mörderbande belagert wurde.«
    »Ich versteh’s immer noch nicht«, gab Chandler zu. »Ihr Haus wurde doch belagert, und wenn man Sie umgebracht hätte, wären die Papiere in die falschen Hände geraten.«
    »Sieht so aus. Aber manchmal trügt der Schein. Ich wusste nämlich, wer vor meinem Haus stand, und ich hatte keinen Grund zur Angst … eher umgekehrt: Er hatte allen Grund, sich vor mir zu fürchten, denn ich war sein Auftraggeber.« Prosser genoss diesen Moment. Er zündete seine Pfeife an und beobachtete seine beiden Gäste durch die Rauchwolken.
    »Aber ich dachte, er gehörte zu den Gangstern, die uns verfolgt haben«, sagte Polly.
    »Genau, meine Liebe: Er war ein Gangster. Der mit dem Pepitahut. Ein berufsmäßiger Killer.«
    »Wieso waren Sie dann sein Auftraggeber?« Chandler
    schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Er ist von einem KGB-Agenten engagiert worden, und zwar von mir … Ich bin seit Jahren im Geschäft.« Er paffte ruhig vor sich hin. »Das klingt viel dramatischer, als es ist, doch dazu komme ich später. Die beiden Vollidioten, die bei Ihnen zu Hause aufgekreuzt sind und den ganzen Zirkus ausgelöst haben, waren von mir beauftragt. Sie haben ihre Grenzen schon von Anfang an überschritten, als sie den jungen Davis und Nat Underhill ermordeten. Mit der Qualität dieser Leute geht es erschreckend bergab. Als Nächstes sind sie in ihrer groben Art über Sie hergefallen, und Sie haben’s ihnen ordentlich gegeben
    … Außerdem hatten sie auch bei der Suche nach den
    Dokumenten kein Glück, was das Ganze noch mehr zur
    324
    Lachnummer machte. Sie, Colin, waren untergetaucht. Also standen wir da: ohne Dokumente, ohne Professor Chandler –
    unsere einzige Spur.« Prosser lehnte sich vor und tätschelte Chandlers Arm. »Kopf hoch, alter Junge! Sie leben, Ihnen geht’s gut, und wenn Oz und Thorny nicht gewesen wären, dann hätten Sie jetzt nicht so eine wunderbare neue Freundin. Es zahlt sich aus, immer das Positive zu sehen, glauben Sie mir.
    Nun, anschließend nehmen sich die beiden Versager Professor Brennan vor … und er macht einen von ihnen fertig. Ein Hoch auf Brennan!«
    »Sie sind total verrückt«, bemerkte Polly nüchtern.
    »Oh, es kommt noch dicker«, versprach Prosser in sanftem und freundlichem Ton. »Zur gleichen Zeit, als die beiden vom KGB angeheuerten Leute nach Ihnen und dem Dokument
    fahnden und dabei jeden niedermachen, der ihnen in den Weg kommt, tritt die CIA auf den Plan. Aber wie üblich ist der Verein nicht auf dem Laufenden: Sie wissen nur, dass der KGB
    im Bostoner Bereich aktiv ist, und schicken zwei ihrer Leute von Washington herüber.«
    »Fennerty und McGonigle!« sagte Polly.
    »Sehr gut, Fennerty und McGonigle. Gute Leute, aber Leute, die für den Außendienst überhaupt nicht geeignet sind.
    Schließlich ist das hier

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