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Arbeit - Leben - Glueck

Arbeit - Leben - Glueck

Titel: Arbeit - Leben - Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Schulze
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Aufgaben
erfüllt
: Ausreichende Leistungen.
Herr Schneider
hat sich stets bemüht
, alle ihm übertragenen Aufgaben
zu erfüllen
: Mangelhafte Leistung.
    Davon abweichende Formulierungen sind möglich, da jeder Zeugnisverfasser anders formuliert, aber die Attribute mit ihren Steigerungsformen werden stets in der gleichen Weise verwendet.
    Die zusammenfassende Leistungsbeurteilung ist nur ein Baustein des Zeugnisses. Zusätzlich werden die Qualität der Arbeit, die Fachkenntnisse, die Arbeitsmotivation, das Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen, das Führungsverhalten sowie besondere Leistungen und Verdienste beurteilt. Wichtige Formeln sind auch Dank und Bedauern über den Weggang des Mitarbeiters sowie die Wünsche für seine Zukunft. In jedem dieser Bausteine gibt es Möglichkeiten, Kritik anzubringen. Auch das Weglassen eines Bausteins hat etwas zu bedeuten. Fehlt etwa die Beurteilung des Sozialverhaltens, so lässt sich daraus schließen, dass es so kritikwürdig |213| war, dass es besser unerwähnt bleibt. Fehlt die Beurteilung besonderer Verdienste und der Arbeitsmotivation, so lässt sich daraus schließen, dass der Betreffende nur »Dienst nach Vorschrift« gemacht hat, also nie mehr, als er unbedingt musste.
    Nicht alle, die ein Zeugnis ausstellen, kennen die Regeln oder halten sich daran. Oft schreiben Arbeitgeber unbeabsichtigt schlechte Zeugnisse, weil sie ihre Worte frei wählen und nicht merken, dass sie unter Umständen das Gegenteil von dem ausdrücken, was sie sagen wollen. Oder sie beurteilen einen ungeliebten Mitarbeiter, der irgendwo neu anfangen kann und um ein Zwischenzeugnis bittet, bewusst ganz besonders vorteilhaft, weil sie hoffen, ihn auf diese Weise endlich loszuwerden. Dieses Verhalten nennt man »wegloben«. Im Unterschied zur Abmahnung ist hier die Missbilligung in unverdientem Lob ausgedrückt und beide wissen das: der Arbeitnehmer, der so ein Zeugnis angenehm überrascht entgegennimmt, und der Arbeitgeber, der es mit spitzen Fingern überreicht. Das Wegloben verletzt die Wahrheitspflicht, wird aber praktiziert. Oft stellt der Arbeitgeber ein gutes Zeugnis auch deshalb aus, weil er dem Arbeitnehmer einen Gefallen tun will oder einfach nur keinen Ärger möchte, falls dieser das Zeugnis nicht akzeptiert.
    Ob gutes oder schlechtes Zeugnis: Nach einer Kündigung ist man erst mal arbeitslos, es sei denn, man hat schon vorher eine andere Stelle gefunden. In jedem Fall steht eine Phase der Neuorientierung an. Man lebt für ein paar Tage, Wochen oder Monate in einer Umbruchsituation und blickt häufig einer unsicheren Zukunft entgegen. Mit dem Neustart in der Arbeitswelt beschäftigt sich der nächste Abschnitt.
    |214| Neustart
    Ein Neustart innerhalb der Arbeitswelt hat auf den ersten Blick nur dann etwas für sich, wenn man die Stelle wechselt, weil man etwas Besseres gefunden hat. Nach einer konfliktreichen Kündigung fällt es dagegen schwer, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen. Doch auch das hat etwas für sich: Eine unangenehme Situation ist überstanden, der Kopf ist frei für einen beruflichen Neustart. Und wer sich sowieso noch nicht so genau festlegen wollte, auf Abwechslung aus ist oder noch nicht das Richtige gefunden hatte, für den ist ein Neustart kein Problem, sondern eine willkommene Chance und Herausforderung.
     
    Auch ein Neustart in der Arbeitswelt ist ein Fall für das Zurückblättern zum ersten Kapitel. Immer noch sollte man   – wie dort geschildert   – genau hinschauen und viele Fragen stellen, bevor man einen neuen Job annimmt. Und nach wie vor ist es richtig, wählerisch zu sein und darauf zu achten, dass einen niemand über den Tisch zieht. Ein Arbeitsverhältnis ist ein Geschäft wie jedes andere auch und es widerspricht jeder Vernunft, mehr Respekt zu zeigen, als nötig ist, oder sich in vorauseilendem Gehorsam zu üben.
    Das Beste auch am Neustart in der Arbeitswelt ist, dass man ihn überhaupt machen kann. Doch der Druck wird größer. Bei Frauen tickt die biologische Uhr, weil sie nur eine Zeit lang Kinder bekommen können. Bei Arbeitnehmern tickt die biologische Uhr, weil ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt mit steigendem Alter sinken. Sobald sie über 30 sind, wird es mit jedem Lebensjahr ein wenig riskanter, einen Neustart zu wagen. Und ab 35 ist eine einigermaßen sichere und vertraute Position, auf der man sich wohl fühlt, von unschätzbarem Wert. Auch wird man in diesem Alter langsam ruhiger, gründet eine Familie, nimmt einen Kredit

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