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Arcanum – Das Geheimnis

Arcanum – Das Geheimnis

Titel: Arcanum – Das Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Geist
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ebenso bebte wie seiner.
    Silvia schob ihn sanft zur Seite, stand auf und bemerkte als sei nichts geschehen:
    „Ich mache uns noch einen Cappuccino“.
    Sie lief mit schwingenden Hüften zur Kaffeemaschine, und ihr geschäftiges Hantieren zusammen mit den Mahlgeräuschen verschaffte ihm einen Augenblick, in dem er sich über das klar werden konnte, was er gerade getan hatte. Er hatte das dringende Bedürfnis etwas zu erklären, doch alles, was er sagen könnte, kam ihm lächerlich vor. Sie hatte sich nicht angezogen, so als sei Nacktheit einem fremden Mann gegenüber für sie das Selbstverständlichste auf der Welt. Erst jetzt bemerkte Christopher, wie makellos ihr Körper war. Sie wirkte gut trainiert für jemanden, der den ganzen Tag an einem Schreibtisch saß. Nach dem zweiten Cappuccino spürte er eine neue Welle der Begierde, die sich ihren Weg vom seinem schweren Kopf zwischen seine Beine bahnte. Er empfand es wie einen leichten Rausch nach zu viel Alkohol, doch es war kein Restalkohol mehr in seinem Blut. Er wollte nicht darüber nachdenken, sondern sich wieder mit ihr vereinigen, einen sexuellen Durst stillen, gegen den er nicht ankämpfen konnte. Er riss ihr die Kaffeetasse aus der Hand.
    „Wollen wir den ganzen Tag hier herumstehen?“, fragte nun er mit einem anzüglichen Grinsen.
    Christopher hob sie hoch und sie klammerte geschickt und mit der Kraft eines Schraubstocks ihre Beinen um seine Hüften. Nach einigen kräftigen Stößen, die sie aufstöhnen ließen, warf er sie auf den weichen Teppich, drehte sie unsanft um und drang von hinten in sie ein. Als sie nach einem fulminanten Orgasmus erschöpft nebeneinander auf den Boden sanken, hatte Christopher das Gefühl, dass ihm einige der vergangenen Minuten fehlten. Nun kamen die rasenden Kopfschmerzen wie von einem Kater. Er war schlagartig hellwach und nüchtern.
    Rasch zog er sich an. Er blickte Silvia verlegen in die Augen. Sie saß bereits mit gespreizten Beinen umgekehrt auf einem der Stühle, sodass die Lehne ihre Blöße bedeckte und ihm lediglich den Blick auf ihre straffen Brüste freigab. Sie lächelte.
    „Sag bitte nichts. Ich hasse Erklärungen oder Entschuldigungen. Das ist entwürdigend. Wir beide haben getan, was wir tun wollten, und dem ist nichts hinzuzufügen. Ich werde Euch helfen, einen Blick in das Buch zu werfen.“
    Christopher errötete. Er wollte ihr erklären, dass er mit dieser Absicht gekommen war, aber jetzt alles ganz anders sei, doch er wusste, wie kitschig das klingen musste. Als das Schweigen zwischen ihnen für ihn unerträglich wurde, ging Silvia ins Bad, um sich anzuziehen. Wie sollte er Herbert in einer halben Stunde unter die Augen treten, ohne sich zu verraten? Die ganze Geschichte wurde noch komplizierter als sie ohnehin schon war.
    Silvia kehrte wie aus dem Ei gepellt zurück, und keine Spur an ihr verriet, was gerade geschehen war. Vielleicht war ja gar nichts geschehen. Alles hatte etwas Traumhaftes gehabt, und es erinnerte ihn ein wenig an die retrograde Amnesie, die nach Drogenkonsum manchmal einsetzte. Auch der Kopfschmerz war jetzt wie weggeblasen. Vielleicht konnten sie einfach so tun, als wäre es nicht geschehen. Als hätte Silvia seine Gedanken erraten, hakte sie sich bei ihm ein und sagte schnippisch:
    „Sehr nett, dass Sie mich hier abholen, Dr. Martinez, weil mein Wagen doch gerade in der Inspektion ist.“
    Sie löste sich von ihm, und als er ihr die Beifahrertüre des Audis aufhielt, hatte sie zu ihrer kühlen Distanziertheit zurückgefunden.

6.
     
    Sie fuhren schweigend die kurze Strecke nach Tübingen, parkten im Parkhaus Nonnengasse und gingen ein Stück durch die Altstadt nebeneinander her.
    „Ich habe das Buch selbstverständlich noch nie gesehen. Ein guter Bekannter ist ein Mitglied dieser Bruderschaft der Rose und hat seine Informationen aus erster Hand.“
    Christopher ahnte, dass der gute Bekannte in Wirklichkeit ein weiterer Liebhaber war. Nahm sie Rücksicht auf ihn? Wollte sie mehr als dieses eine Abenteuer? Insgeheim wünschte er sich, es wäre so. Er verdrängte den Gedanken und versuchte sich auf ihre Worte zu konzentrieren.
    „Was Herbert noch nicht weiß ist, dass ich den Aufenthaltsort des Buches kenne. Es lagert in einem Tresor im Keller des Verbindungshauses“.
    Könnte man dort einbrechen und den Tresor knacken? Silvia beantwortete seinen Gedanken.
    „Ein anderer ehemaliger Freund von mir hat eine etwas schräge Karriere als Einbrecher hinter sich. Er schuldet mir noch

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