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Arche Noah, Touristenklasse

Arche Noah, Touristenklasse

Titel: Arche Noah, Touristenklasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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LADENINHABER: Sie sind aus der Branche?
    DER BEDEUTENDE MALER: Nein, ich bin Kün -
    VERKAUFER: (unterbricht) Kassa 1 Pfund 70, Herr Steiner!
    DER LADENINHABER: Besten Dank, gnädige Frau.
    DER BEDEUTENDE MALER: Also, wie ich sagte .
    DER LADENINHABER: Entschuldigen Sie die Unterbrechung. Ich zeige Ihnen gerne noch andere Muster. Wie gefällt Ihnen die gelbe Krawatte hier?
    DER BEDEUTENDE MALER: Ein wenig zu schreiend, mein Freund. Ich habe eine ähnliche in Venedig gesehen, als ich einen Preis gewann.
    DER LADENINHABER: Wieso denn? Ich finde dieses Gelb sehr hübsch.
    DER BEDEUTENDE MALER: Ich sagte Ihnen ja schon, daß ich eine ganz ähnliche Krawatte in Venedig gesehen habe, gelegentlich der Preisverteilung damals.
    DER LADENINHABER: Sie waren in Venedig?
    DER BEDEUTENDE MALER: Ich habe dort einen ersten Preis gewonnen.
    DER LADENINHABER: Ich war auch einmal in Italien. Wunderschön, was man dort alles sieht. Ich sage noch zu Dwascha, meiner Frau, sage ich noch: »Dwascha, wenn ich ein Maler wäre, mein Ehrenwort, das würde ich malen!«
    DER BEDEUTENDE MALER: Ich habe in Venedig als Maler einen ersten Preis gewonnen.
    DER LADENINHABER: Zu Hause hab ich auch ein paar Preise. Zwei für Auslagen-Arrangements und einen Gymnastikpreis. In meiner Jugend war ich ein sehr guter Turner. Sogar heute mache ich noch jeden Morgen Gymnastikübungen. Außer es regnet. Ich sage immer: Gesundheit ist das wichtigste. Hab ich nicht recht?
    DER BEDEUTENDE MALER: Ja.
    DER LADENINHABER: Das Blau hier ist auch sehr schön. Eine satte Farbe.
    DER BEDEUTENDE MALER: Niemand weiß besser als ich, wie satt ein Farbton sein kann, mein Freund.
    DER LADENINHABER: Stimmt. Für Farben muß man Verständnis haben. Besonders in meiner Branche. Gott sei Dank habe ich einen ausgezeichneten Farbensinn. Er hat sich jedenfalls in den letzten siebenundzwanzig Jahren bestens bewährt.
    Siebenundzwanzig Jahre ...
    DER BEDEUTENDE MALER: Sonderbar. Ich hätte geschworen, daß Sie nicht immer Geschäftsmann waren.
    DER LADENINHABER: Ich bin seit siebenundzwanzig Jahren in der Branche.
    DER BEDEUTENDE MALER: Nicht jedem Menschen ist der Beruf ins Gesicht geschrieben. Nicht jedem. Nehmen Sie mich, zum Beispiel. Man könnte mich für einen Arzt halten, obwohl ich -
    DER LADENINHABER: Sie arbeiten für die Krankenkasse, Herr Doktor?
    DAS VERDAMMTE TELEPHON: (läutet)
    DER LADENINHABER: Entschuldigen Sie, das Telephon. (Hebt ab, führt ein Gespräch, kommt zurück.) Wo sind wir stehengeblieben? Richtig, ich erinnere mich. Da habe ich erst gestern einen sehr guten Ärztewitz gehört. Hoffentlich werden Sie nicht beleidigt sein, wenn ich ihn erzähle. Also ein Mann sagt zu seinem Arzt: »Herr Professor, sind Sie sicher, daß ich Lungenentzündung habe? Einer meiner Bekannten wurde auf Lungenentzündung behandelt und ist an Typhus gestorben.« Sagt der Professor: »Herr, ich behandle Sie auf Lungenentzündung, und Sie werden an Lungenentzündung sterben!« Hahahaha .
    DER BEDEUTENDE MALER: Ha.
    DER LADENINHABER: Was kann ich Ihnen sonst noch zeigen, Herr Professor?
    DER BEDEUTENDE MALER: Haben Sie Leinwand? Zum Malen?
    DER LADENINHABER: Großer Gott, wo soll ich das hernehmen?
    DER BEDEUTENDE MALER: Ich dachte nur. Falls Sie nämlich Leinwand für mich als Maler hätten .
    DER LADENINHABER: Nein. Führen wir nicht.
    DER BEDEUTENDE MALER: Halt! Bleiben Sie in dieser Stellung! Ohne sich zu bewegen! Großartig ... Was für ein großartiges Profil . Wohl wert, von eines Künstlers Pinsel festgehalten zu werden.
    DER LADENINHABER: (ohne sich zu bewegen) Ja, das hat man mir schon öfter gesagt. An meinem Profil scheint etwas dran zu sein.
    DER BEDEUTENDE MALER: Ich bin bereit, Sie zu porträtieren.
    DER LADENINHABER: Leider habe ich zuviel zu tun.
    DER BEDEUTENDE MALER: Es würde nur ein paar Minuten dauern. Porträts sind meine Spezialität. Und es würde ein wunderbares Bild werden.
    DER LADENINHABER: Danke vielmals, aber bei uns zu Hause hängen schon genug Bilder herum. Zwei im Salon und eins im Kinderzimmer. Ich habe sehr viel für Malerei übrig, müssen Sie wissen.
    DER BEDEUTENDE MALER: Oh. Das freut mich.
    DER LADENINHABER: Mein Bub malt sehr hübsch. Er ist erst acht Jahre alt, aber der Lehrer schwört auf sein Talent.
    DER BEDEUTENDE MALER: Ich komme demnächst einmal zu Ihnen, um mir die Arbeiten Ihres Sohnes anzuschauen.
    DER LADENINHABER: Sie werden staunen. Der Lehrer behauptet, daß es an der ganzen Schule noch nichts dergleichen gegeben hat.
    DER

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