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Arche Noah, Touristenklasse

Arche Noah, Touristenklasse

Titel: Arche Noah, Touristenklasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Nasser ein langes Glückwunschtelegramm. Für das arbeitende Volk Ungarns gratulierte der Parteisekretär.
    Der Westen machte aus seiner Sympathie für Israel kein Hehl. Namhafte Politiker und bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ergingen sich in düsteren Prognosen über die Zukunft der freien Welt. Winston Churchill bezeichnete die Liquidierung Israels als »ein ewiges Schandmal unseres Jahrhunderts«, und selbst der sonst so zurückhaltende Anthony Eden äußerte in einem Interview: »Die traurigen Ereignisse, deren hilflose Zeugen wir waren, machen es uns nun erst recht zur Pflicht, die Organisation der Vereinten Nationen mit allen Mitteln zu stärken.« Einen besonders tief empfundenen Nachruf auf Israel hielt Hugh Gaitskell im Unterhaus: »Sie waren unsere Freunde!« rief er mit bewegter Stimme aus. »Sie waren Helden und Sozialisten. Wir werden ihr Andenken hoch in Ehren halten.«
    Auch die öffentliche Meinung der fortschrittlichen asiatischen Länder reagierte auf das Ereignis. Krishna Menon, der Vertreter Indiens bei den Vereinten Nationen, soll einer unbestätigten Agenturmeldung zufolge in privatem Kreis geäußert haben: »Wir können nicht umhin, das Vorgehen unserer arabischen Brüder zu mißbilligen.«
    In Tel Aviv nahm Nasser, umgeben von hohen sowjetischen Offizieren, die Siegesparade ab. Die Kommunistische Partei des Irak bemächtigte sich in einem erfolgreichen Staatsstreich der Regierungsgewalt. König Ibn Saud erklärte sein Regime zur Volksdemokratie. In Washington wurden Befürchtungen laut, daß sich der sowjetische Einfluß im Nahen und Mittleren Osten unter Umständen steigern könnte; der Kongreß bewilligte eine zusätzliche Einwanderungsquote für 25000 israelische Flüchtlinge. Diese großzügige Geste, unterstrichen von einer zündenden Rede des Präsidenten, wirkte in der ganzen Welt als leuchtendes Beispiel. Die Schweiz stellte sofort 2000 Durchreisevisa bereit und Guatemala erhöhte die Einwanderungsgrenze für Juden von 500 auf 750.
    Sozialistische Organisationen in vielen Ländern verurteilten in Massenversammlungen das arabische Vorgehen. Bei Studentendemonstrationen vor den westlichen Botschaftsgebäuden der arabischen Staaten gingen mehrere Fensterscheiben in Trümmer. Das Internationale Sekretariat des PEN-Clubs erließ ein Manifest, in dem das Erlöschen des Staates Israel als Verlust für den Weltgeist beklagt wurde. Die UNESCO budgetierte einen Betrag von 200000 Dollar für die kulturelle Betreuung der Israel-Flüchtlinge. Das brasilianische Parlament hielt zum Zeichen der Trauer um Israel eine Schweigeminute ab. Japan und Süd-Korea schickten Medikamente.
    Die skandinavischen Länder erklärten sich zur Aufnahme einer unbeschränkten Anzahl israelischer Waisenkinder bereit. In Neuseeland kam es nach leidenschaftlichen öffentlichen Diskussionen zum Abschluß eines »Ewigen Freundschaftspaktes mit dem Andenken Israels«. Ein australischer Parlamentarier nannte die arabische Handlungsweise »infam«.
    Auf der Jahreskonferenz der jüdischen Organisationen Amerikas hielt der Vertreter des Unterstaatssekretärs eine Rede, in der er mit Einverständnis des Präsidenten bekanntgab, die Vereinigten Staaten würden »den Problemen der kleinen Völker in Hinkunft größere Aufmerksamkeit schenken und die Wiederholung ähnlich tragischer Ereignisse verhindern«. Ein Sprecher des State Departments ließ durchblicken, daß Israel an seiner Niederlage nicht ganz schuldlos sei, weil es versäumt habe, dem zu erwartenden Angriff der Araber rechtzeitig vorzubeugen.
    Auch die Weltpresse ließ es an Bekundungen aufrichtigen Mitgefühls nicht mangeln. Die »New York Herald Tribune« gab eine umfangreiche »Israel-Gedenk-Sondernummer« heraus, in der die Brüder Alsop einen flammenden Artikel zum Lob der israelischen Demokratie veröffentlichten und auf den unwiederbringlichen Verlust hinwiesen, den die ganze demokratische Welt durch den Untergang dieses »Modellstaates« erlitten hätte. Im amerikanischen Fernsehen erklärte sich Ed Murrow offen für die zionistische Idee und äußerte wörtlich: »Jede jüdische Familie unseres Landes darf stolz sein auf Israels Heldenhaftigkeit!« Sogar der bis dahin eher anti-israelische »Manchester Guardian« schlug sich an die Brust und gab unumwunden zu, daß »die israelische Tragödie noch jahrhundertelang wie eine Fackel der Anklage unter den Fenstern des Weltgewissens brennen« würde.
    Auf die Notwendigkeit, die neugeschaffene

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