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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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hätte er denn sonst noch …«
    Sie schwieg. Beide sahen den ausgehöhlten Baum an.
    Tyler leuchtete mit der Taschenlampe nach unten in den hohlen Stamm. Nichts als Holzmehl und Wasser. Dann bückte er sich und sah nach oben. Etwas glänzte. Das Licht seiner Lampe wurde reflektiert. Eine Röhre von etwa fünf Zentimetern Durchmesser steckte in dem kranken Stamm, den die Insekten weiter ausgehöhlt hatten. Tyler versuchte, sie zu erreichen, aber seine Hand war zu breit.

    Dilara bekam die Röhre zu fassen. Sie zog dreimal kräftig daran, weil sie feststeckte, aber dann hielt sie sie in der Hand.
    Die Röhre war weiß, undurchsichtig und etwa sechzig Zentimeter lang. Sie schien wasserdicht und fest verschlossen zu sein. Dilara wischte mit ihrem Hemd die klebrigen Reste aus dem Baum ab. Sie atmete tief durch und löste behutsam den Deckel.
    Im schwachen Schein der Taschenlampe sah Tyler eine uralt wirkende, vergilbte Rolle mit einem weißen Zettel.
    Beim Lesen des Briefes füllten sich ihre Augen mit Tränen. Als sie fertig war, sah sie Tyler schweigend an.
    »Von deinem Vater?«
    Sie nickte. »Er hat gehofft, dass ich die Schriftrolle finde. Es ist das ›Buch der Schatzhöhle‹. Der Weg zur Arche Noah.«

57. KAPITEL
    Es lag erst fünf Tage zurück, dass Tyler und Dilara auf dem Flughafen Boeing Field gewesen waren, doch als Tyler aus dem Hubschrauber stieg, hatte er das Gefühl, es sei vor vielen Monaten gewesen. Grant hatte während des Flugs nur ein Gesprächsthema gehabt, Tiffany. Tyler freute sich mit ihm. Da Grant in der Innenstadt wohnte, ließ er sich von Miles Benson in dessen Kleintransporter bis zum Firmensitz mitnehmen. Tyler nahm Dilara im Porsche mit, und da sie schon einmal bei ihm übernachtet hatte, bot er ihr wieder an, zu ihm zu kommen. Der große Unterschied zum ersten Mal war allerdings, dass diesmal keine professionellen Killer hinter ihnen her waren.
    Auf der Fahrt las sie ihm vor, was ihr Vater geschrieben hatte. Mehrmals musste sie innehalten, um ihre Fassung wiederzugewinnen.

    Meine liebste Dilara,
    es tut mir sehr leid, dass Du diese Nachricht gefunden hast, denn es bedeutet, dass mein Verdacht begründet war und ich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr lebe. Ich bedaure, dass ich nicht in der Lage war, meine größte berufliche Leistung, mein Lebenswerk, mit Dir zu teilen. Um meine Neugier und meinen Ehrgeiz zu befriedigen, habe ich mich leider mit jemandem eingelassen, der nicht aus denselben Gründen wie ich nach der Wahrheit sucht. Ich habe den Verdacht, dass Sebastian Ulric nicht nur machtbesessen, sondern auch geistesgestört ist, und dass er mich hintergehen wird. Deshalb habe ich dieses Dokument für Dich versteckt. Es handelt sich um das einzige Exemplar des »Buchs der Schatzhöhle«.
    Ich fand es bei Ausgrabungen im Nordirak. Ich habe den Inhalt nicht veröffentlicht, weil ich hoffte, die Arche ohne fremde Hilfe zu finden. Doch dann ging mir das Geld aus. Durch Sam Watson lernte ich meinen neuen Gönner kennen. Er hat die Schriftrolle gesehen, aber außer mir kann sie niemand entziffern. Als ich dahinterkam, dass er nach einem Übersetzer sucht, habe ich sie versteckt.
    Du bist in der Lage, sie zu übersetzen. Wenn Du die Rolle sorgfältig liest, führt sie Dich zu Noahs berühmter Arche und zu der Geißel, die sie noch enthält. Sebastian traut mir nicht mehr. Er hat den Verdacht, dass ich Informationen zurückhalte. Durch das Medaillon konnte ich Dir eine Nachricht zukommen lassen. Ich hoffte, dass es unverdächtig wäre, es Dir als Geburtstagsgeschenk zu schicken.
    Wenn Du diese Zeilen liest, musst Du Sebastian schon bis zu einem gewissen Grad durchschaut und überlistet haben. Trotzdem, hüte Dich vor ihm! Sollte er herausfinden, dass Du im Besitz der Rolle bist, wird er vor nichts zurückschrecken.
    Ich hoffe, Du beendest meine Arbeit und suchst die Arche.
Ich wünsche Dir von Herzen Glück dabei. Was immer Du entscheidest, wisse, dass Deine Mutter und ich Dich lieben.
    Hasad Arvadi
     
    »Er ist tot, nicht wahr?«, fragte Dilara traurig.
    »Das wissen wir nicht«, antwortete Tyler, glaubte es aber selbst nicht.
    »Doch, ich weiß, dass er tot ist.«
    Behutsam legte er seine Hand auf ihre. »Es tut mir so leid, Dilara. Ich verspreche dir, wir finden heraus, was deinem Vater zugestoßen ist.«
    Sie drückte seine Hand. »Danke. Das bedeutet mir sehr viel.«
    Er schwieg, während sie leise weinte. Nach einigen Minuten entzog sie ihm ihre Hand, um ein Taschentuch zu

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