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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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sagte Miles.
    »Er meldet sich immer wieder für irgendeinen verdammten Wahnsinn«, antwortete der General. »Eines Tages wird er es bereuen. Wo ist die Prionenwaffe?«
    »Sie verklebt irgendwo die Filter dieser Anlage«, erwiderte Tyler mit Genugtuung.
    »Mein Befehl lautete, die Waffe sicherzustellen. Was ist geschehen?«
    »Sir«, meldete sich da Captain Ramsey, der noch immer auf der Trage lag, »die Waffe stellte eine ernsthafte Bedrohung für unsere Mission dar. Wir konnten unser Ziel nur erreichen, indem wir sie verbrannten.«
    Der General kniff die Augen zusammen, als er seinen Sohn taxierte. »Ist das richtig?«
    »Es war meine Entscheidung, ob es dir nun gefällt oder nicht.«
    General Locke nahm seine Mütze ab und strich sich durchs Haar.
    »Ich möchte meinen Sohn kurz sprechen. Unter vier Augen.«
    Als sich der General entfernte, beugte sich Tyler zu dem Captain. »Das war nicht nötig.«
    »Wir geben auf unsere Truppe Acht. Und Sie gehören zu uns. Inoffiziell.«
    »Wir bringen Sie jetzt zum nächsten Heli, damit Sie hier wegkommen«, sagte Grant und half dem Captain auf die Beine. Tyler entfernte sich, als die beiden in Richtung des Blackhawk humpelten.
    Er ging zu der Stelle, wo ihn sein Vater erwartete. Als seine Nase etwa dreißig Zentimeter vor der seines stocksteifen Vaters
war, blieb er stehen. Sein Gesicht war starr wie eine Maske. Er war bereit für jede Strafe.
    »Du hast einem Befehl zuwidergehandelt.«
    »Ich wollte nicht, dass die Prionenwaffe in deine Hände fällt.«
    »Die Waffe ist mir völlig egal. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar froh, dass du sie zerstört hast.«
    Tylers Miene entspannte sich. Nun war er verwirrt. »Was?«
    »Ich habe dir bereits gesagt, dass auf dieser Welt für dergleichen kein Platz ist.«
    »Aber du hast doch Captain Ramsey befohlen …«
    »Tyler, ich bin Soldat, und meine oberste Pflicht ist, Befehle zu befolgen. Man hat mir befohlen, diese biologische Waffe sicherzustellen, also habe ich den Befehl an Captain Ramsey weitergegeben. Offiziell ist dieser Teil der Mission gescheitert. Ich kann nichts weiter tun, als Captain Ramseys Meldung entgegenzunehmen. Inoffiziell bin ich der Meinung, dass du das Richtige getan hast. Dazu braucht man Schneid.«
    »Bist du überrascht?«
    »Nicht wirklich. Ich habe deine Militärakte gelesen. Sie ist beeindruckend. Aber in White Sands hast du dich mir zum ersten Mal offen widersetzt. Nicht wie damals als Student, als du hinter meinem Rücken dem Ausbildungskorps für Reserveoffiziere beigetreten bist. Nein, du hast mir deine Meinung ins Gesicht gesagt. Und heute, wo ich dich zum ersten Mal im Einsatz erlebe, bestätigt sich mein Eindruck, dass du erwachsen geworden bist.«
    Das hatte Tyler nicht erwartet. Der General machte ihm tatsächlich ein Kompliment. Es war die erste positive Bemerkung seit Jahren, von seinem Beileid zu Karens Tod einmal abgesehen.
    »Warum wolltest du nicht, dass ich an der Mission teilnehme?«, fragte er.
    Der General seufzte. »Du hast keine Kinder, was ich im Übrigen
bedaure, sonst würdest du vielleicht verstehen, in welche Lage du mich gebracht hast.« Er schwieg. »Ich war drauf und dran, den Befehl zu geben, die Bombe abzuwerfen.«
    Sein Vater sprach so barsch wie immer, und trotzdem schwang ein weicherer Ton in seiner Stimme mit. Tylers Respekt für ihn wuchs.
    »Wenn dieses Prion noch immer irgendwo auf der Welt existierte«, sagte er, »und jemand wüsste wo – was würdest du diesem Menschen raten?«
    »Ich würde ihm sagen, dass ich nichts erfahren möchte, was mich zu offiziellem Handeln verpflichten könnte. Ich würde hoffen, dass er den Mut hätte, das Richtige zu tun, und es zu vernichten.«
    Tyler sah seinem Vater in die Augen und nickte.
    »Ich werde es mir zu Herzen nehmen.«
    Sie gingen zurück zu Miles und Dilara, die auf dem Verbandsplatz warteten. Der General warf seinem Sohn einen letzten Blick zu.
    »Und, Tyler, sei nicht so ein sturer Bock. Melde dich ab und zu. Vielleicht bin nächstes Mal ja ich derjenige, der Hilfe benötigt.« Mit diesen Worten ging er zurück zum Befehlsstand. Miles sah Tyler erstaunt an.
    »Habt ihr euch endlich ausgesöhnt?«
    Tyler schüttelte nur den Kopf, er war noch zu verblüfft über das Gespräch.
    »Ich weiß nicht. Waffenstillstand, nehme ich an.«
    »Heißt das, dass er nun ein Geschäftskontakt ist?«
    Miles verstand es, das Eisen zu schmieden, solange es noch mehr als heiß war.
    »Wenn du einen Vertrag kriegen kannst, dann hol ihn dir.

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