Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
Vom Netzwerk:
ausgetilgt worden.«

    »Außerhalb der Höhle fanden sie nur Knochen und die Überbleibsel menschlicher Habsucht«, fuhr Dilara fort. »Sie suchten alles zusammen, was sie in königlichen Schatzkammern oder bei reichen Kaufleuten fanden, und schafften es in die Arche. Dort brachten sie es Gott zum Opfer als Dank für ihre Rettung.« Sie hielt inne.
    »Was ist?«
    »Nun geht mir ein Licht auf. Das Buch der Schatzhöhle. Die Schatzhöhle – damit ist die Arche Noah gemeint!«
    »Und ich wette, dass Noah und seine Söhne hier bestattet sind«, sagte Tyler.
    Dilara holte tief Luft, als sie die Hand auf einen der Sarkophage rechts von der Amulettsäule legte.
    »Wir stehen neben Noah. Damit ist bewiesen, dass ein Ereignis, von dem das erste Buch der Bibel berichtet, tatsächlich stattgefunden hat. An Noahs Seite ruhen zwei seiner Söhne und seine vier Frauen.«
    »Warum liegt der dritte Sohn nicht ebenfalls hier?«, fragte Grant.
    »Die Inschrift an dieser Wand wurde von dem dritten Sohn verfasst. Ham hat die Leichname seiner Angehörigen in die Arche gebracht. Nur ihm allein konnte man vertrauen, dass er den Schatz nicht stehlen und damit Gottes Zorn aufs Neue wecken würde.«
    »Er hätte jedoch keines der Bernsteinstücke mitnehmen dürfen. Und das tu ich jetzt auch«, sagte Tyler.
    Er nahm behutsam das Amulett des Sem, das Grant in der Hand hielt. Auch eine völlig transparente Bernsteinkugel ohne Einschlüsse holte er von der Säule. Beide Stücke steckte er in die Tasche.
    »He!«, protestierte Grant. »Hatten wir nicht abgemacht, nichts außer dem einen Amulett mitzunehmen?«

    »Es wäre viel zu gefährlich, das Amulett selbst zu testen. Wenn der andere Bernstein aus derselben Zeit ist, könnten wir feststellen, aus welcher Zeit die Insekten stammen. Wäre es nicht Wahnsinn, wenn sie fünfundsechzig Millionen Jahre alt wären?«
    »Faszinierend«, sagte Grant trocken.
    Tyler sah auf die Uhr. Es war an der Zeit, die Söldner anzufunken.
    »Hier spricht Tyler Locke. Bitte melden.«
    Keine Antwort. Nur ein Rauschen. Er versuchte es noch einmal. Wieder ohne Erfolg.
    »Vielleicht sind wir zu weit vom Eingang entfernt«, meinte Grant.
    »Wir haben gefunden, was wir gesucht haben. Brechen wir auf!«, drängte Tyler.
    »Ich möchte gern noch ein paar Minuten bleiben, um ein paar Fotos zu machen«, bat Dilara.
    Tyler überlegte. Die unterbrochene Funkverbindung beunruhigte ihn, er wollte sich nicht länger als unbedingt nötig in der Höhle aufhalten.
    »Ich begleite Dilara«, erbot sich Grant. »Wenn sie nicht geht, wenn du es verlangst, nehme ich sie einfach Huckepack.«
    »Keine Sorge, nur einige Minuten, und ich bin fertig.«
    »Okay. Du hast fünf Minuten. Ich gehe schon einmal vor und nehme Verbindung mit unseren Jungs auf, damit sie den Helikopter rufen. Erreiche ich sie auch von einer anderen Position nicht, müssen wir davon ausgehen, dass vor der Höhle etwas nicht stimmt, und dann ist Tempo angesagt.«
    Dilara knipste schon wie wild. Auf Tylers Worte achtete sie nicht.
    Behutsam bahnte sich Tyler seinen Weg zurück durch die Schatzkammer. Während er sich dem Eingang näherte, versuchte er immer wieder, die Söldner per Sprechfunk zu erreichen.
Es war merkwürdig: Das Rauschen schien sich mit jedem Schritt zu verstärken.
    Dort, wo sie ihr Gepäck gelassen hatten, sah er nur leeren Boden. Er wusste jedoch genau, dass er an der richtigen Stelle war. Jemand musste ihr Marschgepäck an sich genommen haben. Das Rauschen war nicht zufällig. Die Funkverbindung war absichtlich unterbrochen worden. Jemand war in die Höhle eingedrungen, schoss es ihm siedendheiß durch den Kopf.
    »Hallo, Tyler«, ertönte da eine ölige Stimme hinter ihm. »Hände über den Kopf, bitte. Immer schön langsam.«
    Tyler gehorchte.
    »Umdrehen.«
    Im Schein seiner Helmlampe sah er Ulric, der sich ihm mit gezückter Pistole näherte. Sechs Meter vor seinem Opfer blieb er zufrieden grinsend stehen. Er schob die Nachtsichtgläser nach oben vor die Stirn.
    »Ich danke verbindlichst, Tyler, dass ihr uns den Weg in die Arche gezeigt habt.«

67. KAPITEL
    »Deine Lampe blendet mich«, raunzte Ulric ihn an. »Mach sie aus. Und keine jähen Bewegungen. Ich bin nicht allein.«
    Am Eingangsspalt leuchtete eine Taschenlampe auf. Einer von Ulrics Wächtern. Tyler knipste seine Helmlampe aus. Die Taschenlampe des Mannes war nun die einzige Lichtquelle. Alle anderen Lichter in der riesigen Arche waren viel zu weit entfernt und zu schwach, um etwas zu

Weitere Kostenlose Bücher