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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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nützen.
    »Was ist mit unseren Männern draußen?«, fragte Tyler, obwohl er die Antwort erraten konnte.
    »Gute Leute. Keine Spitzenklasse, aber gut. Sie haben sogar
einen von meinen Männern erwischt, bevor Cutter sie erledigen konnte. Nun lass brav die Waffen fallen. Langsam. Auch das Sprechfunkgerät.«
    Tyler gehorchte.
    »Dreh dich um und schieb alles zu Bret hinüber.«
    Der hagere Mann mit einem Automatikgewehr und Granaten, die er auf der Brust seiner Weste trug, schob seine Nachtsichtbrille auf die Stirn. Tyler bedauerte, dass er in Van keine Granaten bekommen hatte. Außer ein paar Sprengsätzen, wie man sie im Bergbau verwendet, hatte er nichts auftreiben können. Die Sprengsätze steckten natürlich in dem Beutel mit seinem kleinen Arsenal für besondere Gelegenheiten, den jetzt dieser Mann trug. Das restliche Gepäck musste irgendwo in einer dunklen Ecke liegen.
    »Ich kenne deine Schwäche für Sprengkörper. Deshalb habe ich als Allererstes deinen Beutel an mich genommen«, sagte Ulric, als hätte er Tylers Gedanken gelesen.
    »Und deine anderen Speichellecker, wo stecken die? Warten die draußen?« Tyler wollte Ulric dazu aufstacheln, dass er ihm ungewollt Informationen gab.
    »Nein, wir sind alle in der Arche. Dan Cutter und Svetlana Petrova machen gerade Jagd auf deine Begleiter. Auch sie haben Restlichtverstärker.«
    »Ulric ist gekommen!«, schrie Tyler in die Finsternis.
    »Primitiv, aber wirksam. Es ändert jedoch nichts. Ihr seid offensichtlich nicht mit Restlichtverstärkern ausgestattet, sonst hättest du mich gesehen. Außerdem will ich dir ein Angebot machen.«
    »Vergiss es. Von mir erfährst du nicht, wo das Amulett ist.«
    »Wo es ist, weiß ich längst. In deiner Tasche. Mir passt nur nicht, dass deine Begleiter frei in der Höhle herumrennen und womöglich einen anderen Ausgang finden. Ergo mein Angebot.«
    Was für ein eitler Kerl, dachte Tyler. Bedroht mich und benutzt dabei ein Wort wie »ergo«.
    »Du bringst uns sowieso um.«
    »Ja, du hast Köpfchen genug, um zu wissen, dass ich natürlich keinen von euch am Leben lassen kann. Und dass ich die beiden irgendwann aufstöbere, ist auch klar. Aber ich habe keine Lust, lange zu warten.« Er gab Bret ein Zeichen. »Wirf mir das Funkgerät zu.«
    Geschickt fing er es auf. Er drückte auf die Sprechtaste.
    »Dilara Kenner und Grant Westfield. Ich weiß, dass ihr mich hören könnt. Wenn ihr euch in den nächsten zwei Minuten ergebt, verspreche ich euch einen schmerzlosen Tod. Wenn nicht, werde ich gleich Tyler Locke erschießen. Erst die Füße. Dann die Hände. Knie. Und so weiter. Er soll nicht sterben, sondern möglichst leiden. Ich gebe euch zwei Minuten. Der Countdown läuft.«
    »Da kannst du warten, bis du schwarz wirst«, sagte Tyler.
    »Ich hoffe nicht. Das sollte in deinem Interesse liegen.«
    »Hast du mich schon die ganze Zeit hier erwartet?«
    »Du bist wirklich nicht auf den Kopf gefallen. Als ich dich in Chor Virap sah, habe ich gleich gewusst, dass du die Arche finden würdest.«
    »Nie lässt du eine Eventualität unberücksichtigt, Sebastian. Deshalb ist es dir auch gelungen, ungeschoren davonzukommen, obwohl du dich beim Bau deines Labors einen Dreck um die Vorschriften gekümmert hast.«
    Ulric feixte. »Und ich werde auch dieses Mal davonkommen. Ich habe zwar meine Pläne deinetwegen ein wenig variieren müssen, aber unter dem Strich ändert sich gar nichts.«
    Wieder sprach er in das Sprechfunkgerät.
    »Noch sechzig Sekunden.«

     
    Grant machte sich Vorwürfe, weil er zugelassen hatte, dass Dilara sich auf eigene Faust umsah.
    Er hatte gerade eine kompliziert geschnitzte Elfenbeinfigur bewundert, während Dilara noch den Schatz fotografierte, als er Tylers Schrei hörte. Sekunden später forderte ihn Ulric über Sprechfunk auf, sich in den nächsten zwei Minuten zu ergeben, oder er würde Tyler zu Tode quälen.
    Wenn er seinen Freund retten wollte, musste er sich sputen. Mit Dilara käme er langsamer voran, deshalb hatte er ihr geraten, sich auf der dritten Ebene in Sicherheit zu bringen und weder ihre Taschenlampe noch ihre Helmlampe einzuschalten. Dann hatten sie sich getrennt. Grant löschte seine Taschenlampe ebenfalls und stellte sein Wärmebildgerät an. Jeder menschliche Körper würde wie ein Lagerfeuer in einer mondlosen Nacht aufleuchten. Er wusste, dass Cutter keine zwei Minuten warten würde, sondern schon jetzt irgendwo in der Arche herumschlich, um ihn abzufangen.
    Gebückt eilte er in Richtung

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