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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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das Fahrzeug alle drei Ebenen der Arche abgefahren und war wieder bei ihnen angelangt.

    »Gut gefahren, Andretti«, feixte Grant.
    »Endlich haben sich die ganzen Videospiele ausgezahlt«, lachte Tyler, als er die Daten in den Helmen speicherte. Er setzte einen auf, klappte die Bildsucher vor die Augen und sah sich um.
    Seine Begleiter konnte er deutlich erkennen, und auch der Hintergrund war nicht mehr nur schwarz. Als Tyler seinen Kopf bewegte, berechnete der Computer seine Position und die Entfernung zu jeder harten Oberfläche. Aus Gittern und Abschattungen baute er eine grobe Darstellung aller Gegenstände im Gesichtsfeld. Abgestufte Schattierungen waren verschiedenen Tiefen zugeordnet, so dass sich beispielsweise Gegenstände vor einer Wand abzeichneten.
    Er machte einige Schritte zur Seite, und der Blickwinkel veränderte sich im selben Moment. Wenn sie die Höhle absuchten, würde alles, was keine Wand, kein Fußboden oder keine Decke war, im Nu ihre Aufmerksamkeit erregen.
    »Setz auf«, sagte er zu Dilara. Er reichte ihr einen Helm.
    »Unglaublich! Ich kann alles so klar erkennen!« Sie schwankte und verlor das Gleichgewicht. Tyler fing sie auf.
    »Es kann ein paar Minuten dauern, bis man sich daran gewöhnt hat. Wenn dir schwindelig wird, mach für einige Sekunden die Augen zu.«
    »Gut.«
    »Wir lassen unsere Ausrüstung hier. Warum sollen wir sie mitschleppen? Knöpfen wir uns die Ebenen einzeln vor. Ich unten, Grant, du nimmst die Mitte, und du, Dilara, oben.«
    »Wir verstoßen gegen jede Regel, die ich je gelernt oder gelehrt habe. Bei einer archäologischen Entdeckung sollte man methodisch vorgehen und sich Zentimeter um Zentimeter vorarbeiten, nicht wie Schatzjäger alles auf den Kopf stellen.«
    »Kein Grund zu übertreiben. Niemand rührt etwas an,
wenn es nicht unbedingt sein muss. Für die Wissenschaft ist später Zeit. Unser Ziel ist das Amulett.«
    »Und wie sieht es aus?«, fragte Grant.
    »Wahrscheinlich ist es ein Schmuckstück«, meinte Dilara. »Es könnte auf einem ähnlich speziellen Platz liegen wie das Amulett des Jafet in der Kartenkammer von Chor Virap. Wenn du es findest, fass es nicht an, bis ich es gesehen habe.« Sie machte eine Bewegung mit ihrer Digitalkamera. »Ich möchte eine Aufnahme in situ davon machen, bevor wir es entfernen. Zur Dokumentation.«
    »Und achtet darauf, wo ihr hintretet«, fügte Tyler hinzu. »Die Arche sieht stabil aus, aber selbst wenn es hier drinnen kein Wasser gibt, könnten Bodendielen schadhaft sein. Vergewissert euch vor jedem Schritt.«
    Trotz der bewaffneten Wächter vor dem Höhleneingang nahmen Grant und Tyler ihre Maschinenpistolen vorsichtshalber mit. Nur Dilara entschied sich gegen das zusätzliche Gewicht und legte ihre Waffe zum Marschgepäck. Tyler ging davon aus, dass er seinen Zauberbeutel diesmal nicht brauchen würde, und ließ ihn ebenfalls zurück. Es kam nun vor allem auf Tempo an. Er wollte lieber über alle Berge sein, wenn Ulric schließlich doch noch aufkreuzte.
    Grant und Dilara gingen vorsichtig die nächste Rampe hinauf. Bald sah man von ihnen nur noch zwei schwankende Lichtkegel.
    Tausende von Tongefäßen stapelten sich an der Wand gegenüber der Arche. Die kleinsten hatten die Größe von Kaffeekannen, die größten waren Behälter von eineinhalb Metern Höhe. Einige wenige waren zerbrochen, die meisten aber unversehrt. Tyler schaute hinein. Sie waren leer oder enthielten vertrocknete Lebensmittelreste. Hier würde er das Amulett nicht finden.
    Zielstrebig betrat er die erste Kammer. Weitere Tontöpfe.
Nichts Auffallendes. Er hatte das Gefühl, das Amulett müsse in einer Umgebung zu finden sein, die seiner Bedeutung entsprach, sah sich aber trotzdem gründlich um. Auch in den beiden nächsten Kammern fand er nichts. Sie waren ganz leer. Wahrscheinlich hatte man sie für Lebensmittel, Wasser und sonstige Vorräte genutzt – Dinge, die man brauchte, um eine Familie und eine Tierherde für viele Monate am Leben zu erhalten. Der vorhandene Platz war mehr als ausreichend. Sechstausendfünfhundert Quadratmeter Bodenfläche nach Tylers Berechnungen. Die Größe der Arche war schwindelerregend. Noah musste eine stattliche Zahl von Tieren mitgenommen haben, um einen so großen Bau zu benötigen.
    In der vierten Kammer stieß er auf einen Holzzaun, der sich über die ganze Breite erstreckte. In der Mitte war ein Tor. Ein Verschlag. In den Ecken türmten sich Heuhaufen, aber Tiere gab es keine mehr. Es lagen auch keine Knochen

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