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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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der Eingangsspalte. Als er eine Rampe erreichte, kam ihm der Gedanke, dass er von oben einen besseren Überblick haben würde. Also rannte er so geräuschlos, wie er nur konnte, zur zweiten Ebene hinauf.
    In diesem Moment erkannte er, dass es ein Fehler gewesen war, Dilara sich selbst zu überlassen.
    Beim Laufen blickte er nämlich einmal kurz nach hinten und zur dritten Ebene hoch, um zu sehen, wohin Dilara ging, um sich zu verstecken. Zu seiner Überraschung sah er jedoch eine zweite, bewaffnete Gestalt ebenfalls auf der dritten Ebene. Und auch auf der untersten Ebene entdeckte er eine ihm unbekannte Person. Keiner der beiden schien in seine Richtung zu blicken. Sie suchten methodisch und ohne einen Laut jede Kammer ab. Er duckte sich und flüchtete in einen der Räume, klappte dort sein Wärmebildgerät hoch und kroch dann so
weit auf die Galerie hinaus, dass er sowohl die dritte Ebene über sich als auch den Höhlenboden unter sich überblicken konnte. Keinerlei Licht. Die beiden trugen offenbar Nachtsichtgläser.
    Er klappte sein Wärmebildgerät wieder vor die Augen. Identifizieren konnte er seine Gegner nicht, aber die obere Gestalt sah klein und zierlich aus. Eine Frau. Ulrics Freundin, Svetlana Petrova. Dann konnte die andere Gestalt nur Cutter sein.
    Drei Möglichkeiten gingen ihm durch den Sinn. Erstens konnte er zu Tyler gehen und die Leute, die ihn bedrohten, erledigen. Die Gefahr, in der Dilara schwebte, würde er in diesem Fall ignorieren müssen. Keine gute Idee. Tyler würde ihm nie verzeihen, wenn er Dilara seinetwegen geopfert hätte. Zweitens könnte er schießen, aber seine Chancen zu treffen wären minimal, ganz davon abgesehen, dass er seine Position verraten würde.
    Da die beiden ersten Optionen nichts brachten, blieb ihm nur die dritte. Ulrics Freundin in seine Gewalt zu bringen. Er könnte sie gegen seinen Freund eintauschen. Oder zumindest genügend Zeit herausschinden, um sich den nächsten Schritt zu überlegen, damit Tyler mit dem Leben davonkam und kein Sieb wurde. Wenn er sich von hinten an seine Gegnerin heranschlich, würde er sie packen und entwaffnen können.
    Grant huschte gebückt die Rampe zur dritten Ebene hinauf. In seinem Kopfhörer vernahm er Ulrics Stimme. »Noch sechzig Sekunden.« Die Zeit wurde knapp.
    Er blickte über die Kante der Galerie nach oben. Keine zehn Meter vor ihm schlich Svetlana. Fast war sie bei der Kammer, in die er Dilara hatte verschwinden sehen. Wenn sie Dilara fand, bedeutete das deren Ende. Svetlana war nicht auf der Suche nach einer Geisel.
    Leise näherte er sich Ulrics Gehilfin.

     
    »Du hast tatsächlich alle Eventualitäten bedacht«, sagte Tyler. »Sogar Nachtsichtbrillen hast du besorgt. Dritte Generation?«
    »Das Neueste, was wir kurzfristig auftreiben konnten. Erstaunliche Geräte. Das bisschen Licht, das durch den Eingangsspalt dringt, reicht aus, um alles in dieser Höhle wie bei Tageslicht zu sehen.«
    »Du hast nur eine Sache nicht bedacht: Was ist, wenn das Amulett doch nicht in meiner Tasche ist? Wenn ich es irgendwo in der Arche versteckt habe?«
    »Dazu war keine Zeit. Und wenn einer deiner Freunde es haben sollte, wird ihnen klar sein, dass sie mir das Amulett bringen müssen, wenn sie auf mein Angebot eingehen.«
    »Aber wenn sie es nun versteckt haben? Es würde Ewigkeiten dauern, bis du es findest. Die Arche Noah ist groß.«
    »Du bluffst.«
    »Ich will dich nur daran erinnern, dass man keine Eventualität unberücksichtigt lassen sollte.«
    Ulric hielt die Pistole auf Tyler gerichtet und sah auf seine Uhr. »Noch dreißig Sekunden. Also gut. Gehen wir auf Nummer sicher.« Zu Bret, dem Mann des ehemaligen Sicherheitsteams, sagte er: »Durchsuche ihn, fang mit der Tasche vorn links an.«
    Ulric hatte angebissen, frohlockte Tyler. Und er würde sich natürlich nicht selbst die Hände schmutzig machen, sondern die Arbeit seinem Lakaien überlassen.
    Der Mann näherte sich Tyler, die Taschenlampe in der linken, die Pistole in der rechten Hand. Um Tylers Tasche zu durchsuchen, musste er die Pistole ins Halfter stecken.
    Bret holte das Amulett des Sem aus Tylers Tasche. Als er es Ulric zuwarf, packte Tyler den Mann an der Weste. Erst da merkte Ulric, dass Bret als Einziger von ihnen eine Lampe
hatte. Zu spät steckte er den Bernsteinbrocken in die Tasche und griff nach seiner eigenen Taschenlampe.
    Der Mann hatte vielleicht einen Stoß erwartet, einen Hieb mit der Handkante oder einen Schlag mit der Faust, aber er rechnete nicht

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