Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
Vom Netzwerk:
einen Helikopter in die Luft zu jagen, nahm er zwar nicht an, aber er würde sich auf jeden Fall wohler fühlen, wenn er erst einmal Neufundland erreicht hatte.
    »Unser Flug ist da«, sagte er. »Szenenwechsel.«

15. KAPITEL
    Die Nachricht, dass Dilara Kenner und Tyler Locke den Anschlag auf die Plattform überlebt hatten, erreichte Sebastian Ulric, den Führer der Diluvianer und Begründer der Kirche der heiligen Wasser, erst am folgenden Abend. Er hatte den Sonntag mit einer Inspektionsreise auf die San-Juan-Inseln verbracht, wo er auf Orcas ein Anwesen besaß. Die knapp hundertfünfzig Quadratkilometer große Insel mit ihren viertausendfünfhundert Einwohnern war ein beliebtes Touristenziel, so dass die zahlreichen Leute, die ihn besuchten, nicht auffielen.
    Ulric saß mit Svetlana Petrova auf der Veranda seiner großen Villa, aß zu Abend und genoss die kühle Oktoberbrise. Dass er diesen Luxus nur noch eine Woche genießen würde, war ihm bewusst. In ihrem hauchdünnen Top und Minirock erinnerte Svetlana kaum noch an die Reisende, die Sam Watson überlistet hatte, das Gift zu berühren, das ihn innerhalb weniger Minuten das Leben gekostet hatte. Er wünschte sich, sie wäre auch dabei gewesen, als Dilara Kenner auf dem Weg vom Flugplatz zu ihrem Apartment beseitigt werden sollte. Svetlana hätte mit Sicherheit nicht versagt, und ihm wäre eine Menge Ärger erspart geblieben.
    Am anderen Ende des Tisches saß steif sein Sicherheitschef Dan Cutter. Er aß nicht mit, sondern trank nur manchmal einen Schluck Wasser. Svetlana hörte der Unterhaltung schweigend zu.
    »Warum erfahre ich das alles erst jetzt?«
    Dan Cutter verlagerte sein Gewicht, er fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. »Der Missionschef wollte warten, bis sicher war, dass beide überlebt haben.«

    »Sein Name?«
    »Gavin Dean. Er behauptet, unser Mann sei überwältigt worden, kurz nachdem er den Sprengstoff angebracht hatte. Dieser Locke hat die Bomben gefunden und mit einem Rettungsboot im Meer entsorgt.«
    »Der gute alte Tyler. Nie um einen Einfall verlegen. Auf die Plattform hätten mehrere Männer geschickt werden sollen, nicht nur einer.«
    »Gavin Dean dachte, einer fällt weniger auf.«
    »Hattest du ihn vor Tylers Intelligenz gewarnt?«
    »Ja, aber die Entscheidung lag bei ihm.«
    »Er hat dumm und fahrlässig gehandelt. Einen Mann wie ihn können wir in der neuen Welt nicht brauchen.«
    »Stimmt.«
    »Zuerst verpatzt dieser Barry Pinter eine erstklassige Gelegenheit, Dilara Kenner umzubringen, und jetzt das. Zwei massive Fehler in zwei Tagen. Rückschläge bin ich nicht gewohnt. Besonders jetzt können wir sie uns am wenigsten leisten. Hat noch jemand geplaudert, außer Sam Watson?«
    »Nein. Er scheint der Einzige gewesen zu sein.«
    »Trotzdem. Unsere Leute dürfen sich nicht in der Illusion wiegen, sie könnten jetzt noch aussteigen. Wahrscheinlich mangelt es einigen an Durchhaltevermögen. Wir müssen da ein wenig nachhelfen.«
    »Was haben Sie vor?«
    Sein Boss stand unvermittelt auf und flüsterte Svetlana etwas zu. Sie nickte lächelnd, gab ihm einen langen Kuss und ging ins Haus.
    »Komm mit«, sagte er. »Und benachrichtige Howard Olsen. Er soll im Observationsraum zu uns stoßen.«
    Ulric stieg die Stufen der Veranda hinunter. Der Himmel war wolkenverhangen, wie so häufig im nordwestlichen Pazifik.
Er blickte zu dem großen, im Fachwerkstil erbauten Haus empor, in dem die neuen Jünger seiner Glaubensgemeinschaft der Kirche der heiligen Wasser wohnten. Daneben stand ein Hotel für die zweihundertfünfzig Angestellten der Anlage. Drei weitere, identisch aussehende Gebäude erinnerten an Flugzeughallen, aber auf der Landefläche vor dem Hotel standen nur drei Helikopter.
    Sebastian Ulric schritt auf eine der Hallen zu und trat ein. In einem Vorraum, der als Sicherheitsschleuse diente, saß ein Wachposten in einer Loge aus fünf Zentimeter dickem Panzerglas. Ulric legte die Hand auf das biometrische Lesegerät.
    Als die grüne Lampe aufleuchtete, nickte der Mann. Er wartete auf das richtige Passwort. Man verwendete zwei Wörter. Sie wurden wöchentlich unter Zuhilfenahme eines Zufallsgenerators geändert. Niemand, nicht einmal der Gründer der Gemeinschaft, durfte den Bunker betreten, ohne eines von beiden genannt zu haben. Hätte er das zweite Wort gesagt, wäre sein Begleiter erschossen worden, weil der Wachhabende gewusst hätte, dass etwas faul war.
    In dieser Woche lautete die Warnung »Himmel«.
    Ulric nannte das

Weitere Kostenlose Bücher