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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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bei einer privaten Besprechung mit dem Inhaber von Botts and Company, dem örtlichen Auktionshaus für Kunst und Antiquitäten.
    Mr. Botts hatte sich einverstanden erklärt, die Versteigerung bereits in vierzehn Tagen durchzuführen. Er warf im Lauf des Gesprächs jedoch immer wieder ein, dass er eine längere Wartezeit vorziehen würde, um den Katalog einer so exquisiten Kollektion angemessen zusammenstellen und an einen größeren Kreis möglicher Interessenten schicken zu können. Und zumindest zeigte er Mitgefühl für die bedauernswerte Lage, in die Mr. Barrington geraten war. Im Lauf der Zeit waren Lloyds in London, die Erbschaftssteuern und bevorstehende Pleiten zu den einträglichsten Freunden des Auktionators geworden.
    »Wir müssen alles so schnell wie möglich in unserem Lager haben«, erklärte Mr. Botts, »damit wir den Katalog erstellen und Interessenten vor der Versteigerung an drei aufeinander folgenden Tagen Gelegenheit zur Besichtigung geben können.«
    Cornelius nickte zustimmend.
Der Auktionator empfahl eine ganzseitige Anzeige im Chudley Advertiser für den kommenden Mittwoch, mit Details aller Gegenstände, die unter den Hammer kamen, damit sich auch Personen informieren konnten, die sie nicht per Post erreicht hatten.
Cornelius verließ Mr. Botts wenige Minuten vor Mittag. Auf dem Rückweg zur Bushaltestelle begab er sich noch kurz ins Büro der Speditionsfirma, um die geforderte Anzahlung für den Umzug zu machen. Er bezahlte in Hundert-, Zehn- und Fünfpfundscheinen und hinterließ den Eindruck, dass er ein paar Tage gebraucht hatte, das Geld zusammenzukratzen.
Beim Warten an der Haltestelle entging ihm nicht, dass sich nur sehr wenige Leute die Mühe machten, ihn zu grüßen. Und nicht ein Einziger kam wie früher über die Straße, um sich mit ihm zu unterhalten.
Zwanzig Männer verbrachten den nächsten Tag damit, drei Möbelwagen vor The Willows zu beladen und die wertvolle Fracht ins Lager des Versteigerungshauses in der High Street zu bringen. Erst am frühen Abend war das letzte Stück aus dem Haus entfernt.
Während er durch die leeren Zimmer schlenderte, staunte Cornelius, dass er so gut wie nichts von seiner irdischen Habe vermissen würde, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Er zog sich ins Schlafzimmer zurück, den einzigen noch möblierten Raum, und las in dem Roman weiter, den Elizabeth ihm vor seinem scheinbaren Abstieg in die Welt der Armen empfohlen hatte.
Am nächsten Vormittag erhielt er einen einzigen Anruf. Sein Neffe Timothy ließ ihn wissen, dass er übers Wochenende in der Stadt sein würde und erkundigte sich, ob Onkel Cornelius sich Zeit nehmen könne, ihn zu empfangen.
»Zeit ist das Einzige, von dem ich noch reichlich habe«, erwiderte Cornelius.
»Wäre es dir recht, wenn ich heute Nachmittag komme? Sagen wir, um sechzehn Uhr?«
    »Es tut mir Leid, dass ich dir nicht einmal eine Tasse Tee anbieten kann«, bedauerte Cornelius, »aber ich habe das letzte Päckchen heute Morgen aufgebraucht, und da ich wahrscheinlich nächste Woche schon ausziehen muss …«
    »Mach dir deshalb keine Gedanken.« Timothy konnte seinen Schrecken nicht verbergen, das Haus so leer vorzufinden.
    »Gehen wir hinauf ins Schlafzimmer. Nur dort habe ich noch Möbel, und auch die werden nächste Woche abgeholt.«
»Ich hatte keine Ahnung, dass sie dir alles weggenommen haben, sogar Daniels Bild«, sagte Timothy, als sie an der helleren, kleinen quadratischen Fläche an der Wand vorbeikamen, an der das Bild gehangen hatte.
»Und mein Schachspiel.« Cornelius seufzte. »Aber ich darf nicht klagen, ich hatte ein gutes Leben.« Er stieg die Treppe zum Schlafzimmer hinauf.
Cornelius setzte sich in den einzigen Sessel, und Timothy nahm am Bettende Platz. Verstohlen musterte der alte Mann seinen Neffen. Er war ein gut aussehender junger Mann geworden. Ein offenes Gesicht mit klaren braunen Augen, die jedem, der es nicht wusste, verrieten, dass er adoptiert worden war. Er musste inzwischen sieben- oder achtundzwanzig sein – ungefähr so alt, wie Daniel jetzt wäre, würde er noch leben. Cornelius hatte seinen Neffen immer gemocht und gehofft, dass diese Zuneigung auf Gegenseitigkeit beruhte. Er fragte sich, ob nun wieder eine Enttäuschung auf ihn wartete.
Timothy wirkte nervös und setzte sich immer wieder unruhig auf der Bettkante zurecht. »Onkel Cornelius«, begann er mit leicht gesenktem Kopf, »wie du weißt, habe ich ein Schreiben von Mr. Vintcent erhalten. Deshalb wollte ich dich auch

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