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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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ja zu hören, dass auch Daniels Porträt, das du immer so bewundert hast, am Freitag unter den Hammer kommt.«
»Ja, ich mag es wirklich.« Dann zögerte Margaret. »Ist der Turner auch darunter?«
»Selbstverständlich. Ich bin gezwungen, alles zu veräußern, auch kostbare Gemälde.«
»Weißt du, hinter welchen Sachen Hugh und Elizabeth her sind?«
»Ich habe nicht die geringste Ahnung, aber wenn du es wissen willst, dann frag sie doch.« Dabei wusste er genau, dass seine lieben nächsten Verwandten zwischen einem Jahreswechsel zum nächsten kaum ein Wort wechselten.
Der nächste Anruf kam, kaum dass er sich von seiner Schwester verabschiedet hatte.
»Na endlich«, sagte eine hochmütige Stimme, als wäre es Cornelius’ Schuld, dass auch andere mit ihm telefonierten.
»Guten Morgen, Elizabeth«, sagte Cornelius, der die Stimme sofort erkannte. »Wie schön, von dir zu hören.«
»Es geht um das Schreiben, das ich gerade erhalten habe …«
»Das habe ich mir fast gedacht.«
»Ich wollte von dir wissen, wie viel das Louis-quatorzeTischchen wert ist … und da ich schon mal am Apparat bin, auch den Wert der Standuhr, die dem Earl of Bute gehörte.«
»Wenn du zum Auktionshaus gehst, Elizabeth, kannst du in einem Katalog blättern, in dem die höchsten und niedrigsten Schätzwerte zu finden sind.«
»Ich verstehe«, murmelte Elizabeth verdrießlich. Nach kurzem Schweigen erkundigte sie sich: »Du weißt wohl nicht, ob Margaret die Absicht hat, eines dieser beiden Stücke zu ersteigern?«
»Ich habe nicht die geringste Ahnung«, antwortete Cornelius erneut. »Aber es war Margaret, die die Leitung blockierte, als du versucht hast, mich anzurufen. Sie hat mir eine ähnliche Frage gestellt. Ich schlage vor, dass du dich mit ihr in Verbindung setzt.« Er legte eine Pause ein. »Übrigens, Elizabeth, du weißt doch, dass du nur einen einzigen Gegenstand ersteigern kannst?«
»Das steht ja deutlich genug in dem Schreiben«, antwortete seine Schwägerin schroff.
»Ich habe ja auch nur gefragt, weil ich immer dachte, Hugh interessiert sich für das Schachspiel.«
»O nein, das glaube ich nun wirklich nicht.«
Cornelius hatte keine Zweifel, wer am Freitagvormittag die Familie bei der Auktion vertreten würde.
»Nun denn, viel Glück«, sagte Cornelius. »Und vergiss die fünfzehn Prozent Aufgeld nicht, die zum Preis dazukommen«, fügte er hinzu, bevor er auflegte.
    Timothy schrieb am nächsten Tag, er hoffe, an der Versteigerung teilnehmen zu können, weil er ein kleines Andenken an The Willows, seinen Onkel und seine Tante erstehen wolle.
    Pauline dagegen erklärte Cornelius, während sie im Schlafzimmer sauber machte, dass sie nicht die Absicht habe, sich bei der Versteigerung sehen zu lassen.
    »Warum nicht?«, fragte er.
    »Weil ich mich nicht zum Narren machen und bei etwas mitbieten möchte, das ich mir nicht leisten kann.«
»Sehr vernünftig«, lobte Cornelius. »Ich bin auf diese Weise selbst ein paar Mal hereingefallen. Hatten Sie denn Interesse an etwas Bestimmtem?«
»Ja, aber meine Ersparnisse würden niemals dafür reichen.«
»Oh, bei Auktionen kann man da nie sicher sein«, meinte Cornelius. »Wenn sonst niemand ein Angebot macht, bekommt man manche Dinge fast geschenkt.«
»Ich werde noch mal darüber nachdenken, schließlich habe ich jetzt eine neue Stelle.«
»Das freut mich sehr für Sie«, behauptete Cornelius, obwohl ihn diese Neuigkeit hart traf.
Weder Cornelius noch Frank konnten sich bei ihrer wöchentlichen Schachpartie am Donnerstagabend auf das Spiel konzentrieren, deshalb gaben sie es nach einer halben Stunde auf und einigten sich auf ein Remis.
»Ich muss gestehen, ich kann es kaum erwarten, dass die Dinge sich wieder normalisieren«, sagte Frank seufzend, als sein Gastgeber ihm ein Glas billigen Sherry einschenkte.
»Oh, ich weiß nicht. Ich finde, die Situation hat auch ihre guten Seiten.«
»Welche, zum Beispiel?« Frank runzelte nach dem ersten Schluck die Stirn.
»Ich freue mich auf die morgige Auktion.«
»Dabei kann einiges ziemlich schief gehen.«
»Was denn?«, fragte Cornelius.
»Nun, hast du dir überlegt …« Frank beendete den Satz nicht, denn sein Freund war mit den Gedanken ganz woanders.
    Cornelius traf am nächsten Morgen als Erster im Auktionshaus ein. In dem großen Raum waren hundertzwanzig Stühle in ordentlichen Zwölferreihen aufgestellt, bereit für das erwartete volle Haus am Nachmittag. Doch Cornelius wusste, dass das wirkliche Drama am Vormittag stattfand, wenn nur

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