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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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ihn.
»Damit dürfte Ihren geschäftlichen Aktivitäten ein Ende gesetzt sein!«, triumphierte Travis, der mit ihm Schritt zu halten versuchte.
»Ich wüsste nicht wieso«, entgegnete Kenny und eilte unbeirrt weiter.
»Weil das Parlament nun das Gesetz ändern muss«, sagte Travis schadenfroh. »Und diesmal wird es zweifellos alle Ihre kleinen Schlupflöcher stopfen.«
»Nicht in naher Zukunft, Chief Inspector.« Kenny verließ das Gebäude und eilte munter die Freitreppe hinunter. »Das Parlament steht vor der Sommerpause. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es vor Februar oder März nächsten Jahres Zeit für neue Ergänzungsanträge und Zusatzartikel zum Datenschutzgesetz finden wird.«
»Aber falls Sie wieder versuchen sollten, mit solchen Tricks zu Geld zu kommen, verhafte ich Sie, noch ehe Sie aus dem Flugzeug gestiegen sind«, drohte Travis, als Kenny auf dem Bürgersteig kurz stehen blieb.
»Das glaube ich nicht, Chief Inspector.«
»Warum nicht?«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Justizbehörde bereit ist, noch einmal einen so teuren Prozess zu führen, wenn bloß eine Strafe von 1000 Pfund dabei herausspringt. Denken Sie darüber nach, Chief Inspector.«
»Nun, dann schnappe ich Sie mir im übernächsten Jahr«, brummte Travis verbissen.
»Das bezweifle ich. Bis dahin ist Hongkong keine Kronkolonie mehr, und ich werde mir etwas anderes ausdenken.« Kenny stieg in ein Taxi.
»Etwas anderes ausdenken?«, wiederholte der Chief Inspector verwirrt.
Kenny ließ das Taxifenster herunter, lächelte Travis an und sagte: »Wenn Sie mit Ihrer Freizeit nichts Besseres anzufangen wissen, Chief Inspector, empfehle ich Ihnen, das neue Kapitalbeschaffungsgesetz zu studieren. Sie würden nicht glauben, wie viele Schlupflöcher da zu finden sind. Machen Sie’s gut, Chief Inspector.«
»Wohin?«, fragte der Taxifahrer.
»Heathrow. Aber halten Sie kurz bei Harrods an. Die haben da ein Paar Manschettenknöpfe, das ich noch mitnehmen möchte.«

Verschieden wie Tag und Nacht
    »So ein begabter Junge«, sagte Robins Mutter, während sie ihrer Schwester Tee nachschenkte. »Der Rektor sagte beim letzten Elternsprechtag, die Schule habe seit langer Zeit kein so großes künstlerisches Talent mehr hervorgebracht.«
    »Du musst sehr stolz auf ihn sein.« Miriam nahm einen
    Schluck Tee.
»O ja, das bin ich«, gab Mrs. Summers zufrieden zu.
»Obwohl alle wussten, dass Robin als Einziger für ein
Kunststudium in Frage kam, hat sogar sein Zeichenlehrer
gestaunt, als die Akademie ihn aufnahm, noch ehe er dort eine
Prüfung abgelegt hat. Ach, es ist schade, dass sein Vater nicht
mehr lebt! Er hätte sich sosehr darüber gefreut!«
»Und wie kommt John in Manchester voran?«, erkundigte
sich Miriam und wählte ein Tortenstück aus.
Mrs. Summers seufzte, als sie an ihren älteren Sohn dachte.
»Er wird im Sommer mit seinem Betriebswirtschaftsstudium
fertig. Aber er kann sich offenbar nicht entscheiden, was er
danach tun soll.« Sie machte eine Pause und gab ein weiteres
Stück Zucker in ihre Tasse. »Weiß der Himmel, was aus ihm
wird. Er fragt sich, ob er einen kaufmännischen Beruf ergreifen
soll.«
»Er hat sich in der Schule immer so angestrengt«, meinte
Miriam.
»Ja, aber er ist nie der Beste geworden, und er hat auch nie
einen Preis bekommen. Habe ich dir schon gesagt, dass man
Robin angeboten hat, im Oktober eine Vernissage zu machen?
Es ist zwar nur in einer kleinen hiesigen Galerie, aber wie
Robin selbst sagte – irgendwo muss schließlich jeder Künstler
anfangen.«
    John Summers reiste von Manchester nach Peterborough, da er bei der Vernissage seines Bruders nicht fehlen wollte. Seine Mutter hätte es ihm nie verziehen, wäre er nicht erschienen. Er hatte gerade sein Betriebswirtschaftsstudium mit »Gut« abgeschlossen, wollte seiner Mutter aber noch nichts von seinem Erfolg erzählen, da heute ja nicht seiner, sondern Robins großer Tag war.
    Nachdem Johns Mutter jahrelang von kaum etwas anderem geredet hatte als vom überragenden künstlerischen Talent seines Bruders, nahm John an, dass es nicht mehr lange dauern konnte, bis auch alle anderen ihrer Meinung waren. Er dachte oft darüber nach, wie verschieden er und Robin waren – aber wusste die Allgemeinheit denn, wie viele Brüder Picasso gehabt hatte? Vielleicht hatte auch einer von denen einen kaufmännischen Beruf ergriffen.
    John brauchte eine Weile, bis er die kleine Gasse entdeckte, in der sich die Galerie befand. Als er eintrat, stellte er zu seiner Freude

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