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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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Zeugenstand in dunkelblauem Anzug, weißem Hemd und Guards-Krawatte.
Mr. Duveen ließ sich viel Zeit, Kenny von seiner Armeelaufbahn und den Diensten erzählen zu lassen, die er seinem Land am Golf geleistet hatte, ohne auf jene Dienste hinzuweisen, denen er später im Namen Ihrer Majestät unfreiwillig unterzogen worden war. Als Duveen sich schließlich wieder setzte, hegten die Geschworenen keinen Zweifel mehr, dass sie es hier mit einem Geschäftsmann von untadeligem Ruf zu tun hatten.
Mr. Matthew Jarvis erhob sich bedächtig von seinem Platz und tat so, als würde er seine Papiere neu ordnen, ehe er seine erste Frage stellte.
»Mr. Merchant, gestatten Sie mir, Ihnen zunächst einmal Fragen über dieses Journal zu stellen, Business Enterprise UK. Wieso haben Sie diesen Namen für Ihre Zeitschrift gewählt?«
»Es steht für alles, woran ich glaube.«
»Das bezweifle ich nicht, Mr. Merchant, aber ist es nicht so, dass Sie potenzielle Inserenten glauben machen wollen, es handle sich dabei um die Zeitschrift Business Enterprise, die seit vielen Jahren auf dem Markt ist und einen untadeligen Ruf besitzt? Das ist es doch, was Sie wirklich bezweckt haben, nicht wahr?«
»Dann müssten Sie Woman das Gleiche unterstellen, denn es gibt ja auch Woman’s Own, oder House and Garden, das sich ähnlich anhört wie Homes and Gardens entgegnete Kenny.
»Aber sämtliche Zeitschriften, die Sie soeben erwähnten, haben eine Auflage von vielen Tausend Exemplaren. Wie hoch ist die Auflage Ihrer Business Enterprise UK?«
»Neunundneunzig«, antwortete Kenny.
»Nur neunundneunzig? Dann können Sie kaum hoffen, an die Spitze der Bestsellerliste zu kommen. Bitte erklären Sie dem Gericht, wieso Sie sich ausgerechnet für diese Zahl entschieden haben.«
»Weil sie unter einhundert liegt, und das Datenschutzgesetz von 1992 besagt, dass eine Publikation eine Auflage von wenigstens einhundert haben muss. Artikel 2, Unterabschnitt 11.«
»Das mag ja sein, Mr. Merchant, aber gerade deshalb erkennt man umso leichter«, sagte Mr. Jarvis, »dass es unverschämt von Ihnen ist, von Kunden 500 Pfund für eine nicht georderte Anzeige in Ihrem Journal zu erwarten.«
»Unverschämt vielleicht, aber kein Vergehen«, entgegnete Kenny mit einem entwaffnenden Lächeln.
»Gestatten Sie mir fortzufahren, Mr. Merchant. Vielleicht könnten Sie dem Gericht erklären, welche Kriterien dafür entscheidend waren, wenn Sie einer Firma eine Rechnung schickten.«
»Ich habe nachgeforscht, wie viel die Buchhaltung ausgeben durfte, ohne sich an eine höhere Stelle innerhalb der betreffenden Firma wenden zu müssen.«
»Und durch welches Täuschungsmanöver sind Sie an diese Informationen gelangt?«
»Ich rief in der Buchhaltung an und bat, mit dem Prokuristen verbunden zu werden.«
Belustigtes Gelächter erklang im Saal. Der Richter räusperte sich laut und bat um Ruhe.
»Und nur davon sind Sie bei der Höhe des jeweiligen Rechnungspreises ausgegangen?«
»Nicht ganz. Ich habe mich auch nach meiner Preisliste gerichtet. Die Preise variierten zwischen 2000 Pfund für eine ganze farbige Seite und 200 Pfund für eine Viertelseite in Schwarzweiß. Sie werden feststellen, dass wir sehr wettbewerbsorientiert sind, ja, mit unseren Preisen sogar leicht unter dem Durchschnitt im Vereinigten Königreich liegen.«
»Mit Ihrer Auflage lagen Sie ganz bestimmt unter dem Durchschnitt im Vereinigten Königreich«, brauste Mr. Jarvis auf.
»Ich kenne Publikationen, die haben kaum mehr.«
»Vielleicht können Sie dem Gericht ein Beispiel nennen.« Mr. Jarvis war überzeugt, dass er den Beklagten damit in die Enge getrieben hatte.
»Die Konservative Partei.«
»Wie meinen Sie das, Mr. Merchant?«
»Die Konservativen geben alljährlich ein Dinner im Grosvenor House und verkaufen zu diesem Anlass ungefähr fünfhundert Programme, wobei sie 5000 Pfund für ein einseitiges Inserat in Farbe verlangen.«
»Aber zumindest geben sie potenziellen Inserenten die Möglichkeit, einen solchen Preis nicht zu akzeptieren.«
»Genau wie ich«, entgegnete Kenny.
»Sie wollen also nicht einsehen, dass es gesetzwidrig ist, Firmen Rechnungen für etwas zu senden, das ihnen zuvor nicht gezeigt wurde.«
»Das mag ja Gesetz im Vereinigten Königreich sein«, gestand Kenny ihm zu, »vielleicht sogar in Europa. Aber es trifft nicht zu, wenn die Zeitschrift in Hongkong hergestellt ist, einer britischen Kolonie, und wenn die Rechnungen von dort geschickt werden.«
Mr. Jarvis blätterte durch seine Papiere.
»Ich

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