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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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für die Scottish Royal Academy. Für das Geld soll die Academy ein Gemälde ihrer Wahl erstehen, das von einem schottischen Künstler geschaffen wurde.
c) 1000 Pfund für das George Watson College, meiner alten Schule, und 2000 Pfund für die Universität zu Edinburgh.«
Der Notar fuhr mit einer Liste kleinerer Verfügungen fort, die mit einer Spende von 100 Pfund an das Cottage Hospital endete, das Angus während seiner letzten Lebenstage so fürsorglich gepflegt hatte.
Mr. Craddock blickte zu Ruth auf: »Haben Sie irgendwelche Fragen, Mrs. Henderson? Oder möchten Sie, dass wir Ihre geschäftlichen Angelegenheiten weiterhin so führen, wie wir es für Ihren Gatten getan haben?«
»Ehrlich gesagt, Mr. Craddock, hat Angus seine geschäftlichen Angelegenheiten nie mit mir besprochen, deshalb weiß ich auch nicht, was das alles bedeutet. Solange ein ausreichendes Vermögen für meine Söhne und mich vorhanden ist, dass wir unser Leben so weiterführen können wie vor dem Tod meines Mannes, würde ich mich freuen, wenn Sie so weitermachen wie bisher.«
Der Partner rechts von Mr. Craddock sagte: »Ich hatte den Vorzug, Mr. Henderson beraten zu dürfen, seit er vor sieben Jahren auf die Insel zog. Ich beantworte Ihnen gern alle Fragen, Mrs. Henderson.«
»Das ist sehr freundlich von Ihnen«, entgegnete Ruth, »aber ich habe keine Ahnung, welche Fragen ich stellen sollte, außer vielleicht, wie hoch das Vermögen meines verstorbenen Mannes ist.«
»Das lässt sich nicht so leicht beantworten«, warf Mr. Craddock ein, »weil er so wenig Bares hinterlassen hat. Es war jedoch meine Pflicht, dem Nachlassgericht eine Summe zu nennen«, fügte er hinzu und schlug einen der Ordner auf, der vor ihm lag. »Meine Schätzung – die vielleicht ein wenig zu vorsichtig ist – deutet auf einen Betrag zwischen achtzehn und zwanzig Millionen hin.«
»Francs?«, wisperte Ruth.
»Pfund, Madam«, antwortete Mr. Craddock gleichmütig.
    Nach reiflicher Überlegung beschloss Ruth, niemandem von dem Vermögen zu erzählen, das ihr zugefallen war, auch den Kindern nicht. Als sie am folgenden Wochenende nach London flog, erzählte sie Max, dass Angus’ Anwälte ihr sein Testament verlesen hatten.
    »Irgendwelche Überraschungen?«, fragte Max beiläufig. »Eigentlich nicht. Er hat den Jungs je zweihundert Pfund hinterlassen, und mit den 100.000 Pfund, die du durch den Verkauf des Cottages in den Ardennen erzielt hast, müsste das gerade ausreichen, uns den Bettelstab zu ersparen, falls ich nicht zu viele unnötige Dinge einkaufe. Ich fürchte also, dass du weiterarbeiten musst, wenn du immer noch willst, dass ich deine Frau werde.«
»Jetzt sogar noch mehr. Ich hätte es gehasst, von Angus’ Geld zu leben. Ich habe sogar gute Neuigkeiten für dich. Die Firma hat mich beauftragt, mich mit der Möglichkeit zu befassen, im neuen Jahr eine Zweigstelle in Saint Helier zu eröffnen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich dieses Angebot nur unter einer Bedingung annehme.«
»Und was ist diese Bedingung?«, wollte Ruth wissen.
»Dass eine Einheimische sich bereit erklärt, mich zu heiraten.«
Ruth umarmte ihn und war überzeugter denn je, dass er der Mann war, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte.
    Max und Ruth heirateten drei Monate später auf dem Standesamt von Chelsea, wobei die eher missgelaunten Zwillinge als Trauzeugen fungierten. »Er wird nie den Platz unseres Vaters einnehmen!«, hatte Ben seiner Mutter ziemlich heftig erklärt, und Nicholas hatte bestätigend dazu genickt.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Max auf der Fahrt zum Flughafen. »Die Zeit wird auch dieses Problem lösen.«
Auf dem Flug in ihre Flitterwochen gestand Ruth ihre Enttäuschung, dass keiner von Max’ Freunden zur Trauung gekommen war.
»Wir wollen doch so kurz nach Angus’ Tod keine peinlichen Bemerkungen provozieren«, entgegnete Max. »Es ist bestimmt klüger, ein wenig Zeit verstreichen zu lassen, bevor ich dich in die Londoner Gesellschaft einführe.« Er lächelte und nahm ihre Hand. Ruth gab sich mit seiner Erklärung zufrieden und verdrängte das ungute Gefühl, das sie befallen hatte.
Drei Stunden später landete der Jet auf dem Flughafen von Venedig, und ein Motorboot brachte sie zu einem Hotel mit Blick auf den Markusplatz. Alles war hervorragend organisiert, und Ruth war überrascht, mit welcher Bereitwilligkeit ihr neuer Ehemann Stunden über Stunden in Modesalons und Boutiquen mit ihr verbrachte und ihr beim Aussuchen neuer Kleider und Kostüme

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