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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verbrechen lohnt sich
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die Einladung kam, denn er hatte nicht damit gerechnet, auf der Gästeliste des Polizeikommandanten zu stehen.

Maggie betrachtete die geprägte Karte, die sie und Eamonn zu Kommandant Gibsons Abschiedsfeier im Queen’s Arms in Ballyroney einlud.
    »Gehst du hin?«, fragte sie.
»Warum sollte ich? Dieser Hundesohn hat in den letzten sechs Jahren nichts unversucht gelassen, mich hinter Gitter zu bringen.«
»Vielleicht will er auf diese Weise das Kriegsbeil begraben«, meinte Maggie.
»Ja, in meinem Rücken. Wie auch immer – du würdest dich inmitten dieser Meute nicht wohl fühlen.«
»Da täuschst du dich ausnahmsweise.«
»Wieso?«
»Weil es mir Spaß machen würde, die Gesichter der Ehefrauen von den Ratsherren und Bullen zu sehen, die schon zu mir ins Bett gestiegen sind.«
»Aber es könnte eine Falle sein.«
»Das kann ich mir nicht vorstellen«, entgegnete Maggie, »immerhin wissen wir, dass die Bullen im Süden uns keine Schwierigkeiten machen werden, und die aus dem Norden sind bestimmt auf der Party.«
»Das würde sie nicht davon abhalten, eine Razzia bei uns zu machen, während wir weg sind.«
»Dann wird ihre Enttäuschung groß sein, wenn sie feststellen, dass unser Personal Ausgang hat und sie nichts weiter vorfinden als das Zuhause von zwei anständigen, gesetzestreuen Bürgern.«
Eamonn blieb skeptisch. Er erklärte sich erst einverstanden, mit Maggie zur Party zu gehen, als sie mit einem schicken neuen Kleid aus Dublin zurückkam, das sie liebend gern zu der Feier tragen wollte.
»Aber wir bleiben nicht länger als eine Stunde – das ist mein letztes Wort«, sagte Eamonn.
    Als sie am Abend der Feier das Haus verließen, vergewisserte Eamonn sich, dass jedes Fenster geschlossen und jede Tür verriegelt war, ehe er den Alarm einschaltete. Dann fuhr er um sein riesiges Grundstück herum und beauftragte sämtliche Wachleute, besonders gut aufzupassen und ihn übers Handy anzurufen, falls sie etwas Verdächtiges bemerkten.
    Maggie, die ihre Frisur im Spiegel über der Windschutzscheibe begutachtete, machte Eamonn darauf aufmerksam, dass die Party vorbei sein würde, wenn sie nicht endlich losfuhren.
    Als sie eine halbe Stunde später den Ballsaal des Queen’s Arms betraten, schien Billy Gibson sich ehrlich über ihr Erscheinen zu freuen – was Eamonn nur noch misstrauischer machte.
    »Ich glaube, Sie haben meinen Nachfolger noch nicht kennen gelernt«, sagte der Kommandant, ehe er Eamonn und Maggie Jim Hogan vorstellte. »Aber ich bin sicher, sein Ruf ist ihm vorausgeeilt.«
    Eamonn kannte seinen Ruf tatsächlich nur zu gut, und er wollte sofort nach Hause, doch jemand drückte ihm ein Glas Guinness in die Hand, und ein junger Constable bat Maggie um einen Tanz.
    Während Maggie tanzte, schaute Eamonn sich im Saal um, ob da jemand war, den er kannte. Viel zu viele, stellte er fest und konnte das Ende der Stunde, die er zu bleiben gedachte, gar nicht erwarten. Dann aber fiel sein Blick auf Mick Burke, einen Taschendieb, der hinter der Theke ausschenkte. Eamonn war überrascht, dass sie einen Burschen wie Mick, der ein ellenlanges Vorstrafenregister vorweisen konnte, überhaupt eingelassen hatten. Aber zumindest war da jetzt jemand, mit dem Eamonn sich unterhalten konnte.
    Als die Band eine Pause machte, stellte Maggie sich am Büfett an, häufte eine ordentliche Portion Lachs und neue Kartoffeln auf einen Teller und brachte ihn Eamonn, dem es auf diesem Fest allmählich zu gefallen schien. Nach einem zweiten Teller erzählte er mehreren jungen Gardas, die an seinen Lippen hingen, sogar ein paar Geschichten.
    Doch in dem Augenblick, als die Uhr im Saal elfmal schlug, wollte Eamonn plötzlich nichts als weg.
»Nicht mal Aschenputtel hat den Ball vor Mitternacht verlassen«, sagte Maggie. »Außerdem wäre es unhöflich, gerade dann zu gehen, wenn der Kommandant seine Abschiedsrede halten will.«
Jemand klopfte an ein Glas und bat um Ruhe. Alle applaudierten, als Billy Gibson ans Mikrofon trat. Er legte die Notizen für seine Rede aufs Pult und lächelte den Anwesenden zu.
»Meine Freunde«, begann er, »und meine Sparringspartner.« Er hob sein Glas und blickte auf Eamonn, erfreut, dass er noch da war. »Mit schwerem Herzen stehe ich vor euch, und ich weiß, wie viel ich euch allen schulde.« Er machte eine Pause. »Ich meine wirklich euch allen. « Beifall, Pfiffe und Gejohle folgten dieser Bemerkung, und Maggie sah erfreut, dass Eamonn in das Lachen einstimmte.
»Ich erinnere mich gut. wie ich

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