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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die chinesische Statue und andere Uberraschungen
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zu
unterscheiden.“
„Ein schwaches Argument, meine Liebe, das, wäre es auch
nur einigermaßen stichhaltig, erfordern würde, daß du immer
einen Punkt auf das n machst, um sicherzugehen, daß es nicht
mit einem h verwechselt wird.“
„Vertiefe dich nur weiter in deine Theorien, William, denn
ich gedenke, meine Energie darauf zu verwenden, Hitler mehr
als den i-Punkt und das l wegzunehmen.“
Im Mai 1945 speisten sie privat mit dem Premierminister und
Mrs. Churchill in der Downingstreet 10.
„Was kann der Premierminister gemeint haben, als er zu mir
sagte, er habe nie verstanden, worauf du hin aus wolltest?“
fragte Philippa im Taxi, das sie zur Paddington Station brachte. „Wahrscheinlich das gleiche wie mit seiner Bemerkung mir
gegenüber, daß er genau wisse, wozu du imstande bist“,
erwiderte William.
    Als Anfang der fünfziger Jahre der Professor für Anglistik am Merton College in Pension ging, wartete die gesamte Universität gespannt auf die Entscheidung, welcher Doktor Hatchard den Lehrstuhl nun erhalten würde.
    „Wenn das Kollegium dich für den Lehrstuhl vorschlägt“, sagte William, während er sich durch das ergrauende Haar fuhr, „dann nur deshalb, weil man mich zum stellvertretenden Rektor ernennen will.“
    „Der einzige denkbare Grund, dich für eine Position vorzuschlagen, die deine Fähigkeiten so weit übersteigt, wäre Nepotismus; und das würde heißen, daß ich bereits stellvertretender Rektor sein müßte.“
    Der Ausschuß der Universität stellte nach einer mehrstündigen Diskussion über das Problem zwei Lehrkanzeln zur Verfügung und ernannte William und Philippa am selben Tag zu ordentlichen Professoren.
    Als der stellvertretende Rektor gefragt wurde, warum er diese Ausnahmeregelung getroffen habe, antwortete er: „Ganz einfach: hätte ich nicht beiden einen Lehrstuhl gegeben, wäre einer von ihnen hinter meinem Job hergewesen.“
    Als Philippa und William an diesem Abend nach einem Festessen entlang den Ufern der Isis über die Wiesen von Christ Church nach Hause gingen, waren sie in einen besonders hitzigen Streit über die Qualität des letzten Bandes von Prousts monumentalem Werk vertieft. Ein Polizist hörte den Krawall, kam herbeigeeilt und fragte:
    „Ist alles in Ordnung, Madam?“
     
    „Nein, es ist nicht alles in Ordnung“, warf William ein.
    „Diese Frau greift mich nun schon seit mehr als dreißig Jahren an, und bisher hat die Polizei beklagenswert wenig getan, um mich zu schützen.“
    Ende der fünfziger Jahre lud Harold Macmillan Philippa ein, dem Direktorium der Rundfunkgesellschaft IBA beizutreten.
„Ich nehme an, daß du so etwas wie ein akademischer Quizmaster werden wirst“, sagte William, „und da das geistige Durchschnittsalter jener, die vor der Glotze sitzen, sieben Jahre beträgt, dürftest du dich dort ja ganz wie zu Hause fühlen.“
„Zugegeben“, erklärte Philippa, „nach zwanzig Jahren des Zusammenlebens mit dir bin ich voll qualifiziert für den Umgang mit kleinen Kindern.“
Der Intendant der BBC schrieb William ein paar Wochen später einen Brief, in dem er ihn einlud, dem Direktorium beizutreten.
„Sollst du den Fernsehkoch oder ,Dick Barton, Sonderagent’ ersetzen?“ fragte Philippa.
„Ich soll einen Zyklus von zwölf Vorträgen halten.“
„Worüber, um Gottes willen?“
„Über das Genie.“
Philippa blätterte rasch die Fernseh-Beilage der Times durch. „Ich sehe, daß die ,Genie’-Sendung am Sonntag um zwei Uhr morgens ausgestrahlt wird; verständlich, da du ja zu dieser Zeit am brillantesten bist.“
    Als William ein Ehrendoktorat in Princeton erhielt, saß Philippa während der Zeremonie stolz in der ersten Reihe.
    „Ich habe ja versucht, einen Platz weiter hinten zu bekommen“, versicherte sie, „doch dort war alles voll mit schlafenden Studenten, die offensichtlich noch nie von dir gehört hatten.“
    „Wenn dem so ist, Philippa, so wundert es mich bloß, daß du sie nicht mit Studenten aus einer deiner Tutoren-Vorlesungen verwechselt hast.“
    Mit den Jahren gingen viele Anekdoten, von denen nur einige nicht verbürgt waren, in Oxfords Legendenschatz ein. Jeder am Anglistischen Institut kannte die Geschichten von den „streitbaren Hatchards“. Wie sie ihre erste Nacht zusammen verbracht hatten.
    Wie sie gemeinsam den Charles-Oldham-Preis gewannen. Daß Philippa das Kreuzworträtsel in der Times löste, noch ehe William mit dem Rasieren fertig war. Daß sie beide am selben Tag die Professur erhalten hatten

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