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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die chinesische Statue und andere Uberraschungen
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darfst du raten, du dummes Weibsbild. Ich beabsichtige, um deine Hand anzuhalten.“
„Ein Antrag, den ich frohen Herzens ablehne, William. Würde ich ihn nämlich annehmen, dann müßte ich möglicherweise den Rest meines Lebens als Strandgut auf der Straße zwischen Oxford und Stratford verbringen.“
„Wirst du mich heiraten, wenn ich den Charles-Oldham-Preis kriege?“
„Da dies absolut nicht zu befürchten ist, kann ich gefahrlos ja sagen. Und jetzt steh auf, William, bevor dich jemand für einen verirrten Storch hält.“
Der erste Bus kam um fünf nach sieben an diesem Samstagmorgen und brachte Philippa und William zurück nach Oxford. Philippa ging auf ihr Zimmer, um ein heißes Bad zu nehmen, während William einen Benzinkanister füllte und zu seinem verlassenen MG zurückkehrte. Nachdem er das erledigt hatte, fuhr er direkt zum Somerville College zurück und fragte neuerlich, ob er Miss Jameson sehen könne.
„Was, schon wieder du?“ fragte sie. „Als ob ich nicht schon genug Unannehmlichkeiten hätte!“
„Wie das?“
„Weil ich bis nach Mitternacht aus war, ohne Begleitung.“
„Aber du warst doch in Begleitung.“
„Ja, und gerade das wird als unliebsam empfunden.“
„Hast du erzählt, daß wir die Nacht zusammen verbracht haben?“
„Nein, hab ich nicht. Mir macht es nichts aus, wenn mich unsere Zeitgenossen für freizügig halten, aber ich wehre mich entschieden dagegen, daß sie glauben, ich hätte keinen Geschmack. Also geh jetzt bitte, zumal mir die fürchterliche Vorstellung vor Augen schwebt, du könntest den CharlesOldham-Preis gewinnen, und ich müßte bis ans Ende meiner Tage mit dir zusammenleben.“
„Du weißt, daß ich ihn zwangsläufig bekommen werde, warum also kommst du nicht gleich mit mir?“
„Ich weiß, daß es heute Mode ist, mit praktisch jedermann zu schlafen, William, doch wenn dies mein letztes Wochenende in Freiheit sein sollte, so möchte ich es genießen, zumal ich möglicherweise mit dem Gedanken an Selbstmord spielen muß.“
„Ich liebe dich.“
„Zum letztenmal, William, geh bitte. Und falls du den Oldham-Preis nicht gewinnst, laß dich nie wieder blicken in Sommerville.“
William ging, ungeduldig dem Ergebnis des Wettbewerbs entgegenbangend. Hätte er geahnt, wie sehr Philippa wünschte, daß er gewann, dann hätte er diese Nacht vielleicht schlafen können.
Am Montagmorgen kamen sie beide schon früh in das Prüfungsgebäude und warteten ungeduldig und ohne miteinander zu reden im Gedränge der anderen Jahrgangskollegen, die sich ebenfalls um den Preis beworben hatten. Schlag zehn betrat der Vorsitzende der Jury in vollem Ornat und im Schneckentempo die große Aula und befestigte mit ziemlich schlecht gespielter Gleichgültigkeit einen Zettel an der Anschlagtafel. Sämtliche Studenten, die sich an dem Wettbewerb beteiligt hatten, stürzten nach vorne, mit Ausnahme von Philippa und William. Es war ihnen bewußt, daß es jetzt zu spät war, auf das Resultat Einfluß zu nehmen, das sie beide fürchteten.
Plötzlich löste sich ein Mädchen aus der Menge um das Schwarze Brett und rannte zu Philippa hinüber. „Gut gemacht, Phil, du hast gewonnen!“ Tränen tragen Philippa in die Augen, als sie sich William zuwandte.
„Darf ich mich den Glückwünschen anschließen“, sagte er rasch, „du hast den Preis offenbar verdient.“
„Ich wollte dir am Samstag noch etwas sagen.“
„Du hast mir etwas gesagt, nämlich, daß ich mich nicht mehr in Somerville blicken lassen soll, falls ich verliere.“
„Nein, ich wollte sagen: ,Ich liebe nichts in der Welt so sehr als Euch!’ Ist das nicht seltsam?“
Er sah sie lange schweigend an. Es war unmöglich, Beatrices Antwort zu übertreffen.
„So seltsam als etwas, von dem ich nichts weiß…“, sagte er leise.
Ein Freund aus seinem College klopfte ihm auf die Schulter, packte seine Hand und schüttelte sie kräftig. Promixe accessit schien auf manche Leute auch noch Eindruck zu machen – allerdings nicht auf William selbst.
„Gut gemacht, William.“
„Ein zweiter Platz ist kein Ruhmesblatt“, sagte William verächtlich. „Aber du hast ja gewonnen, Billyboy.“
Philippa und William starrten einander an.
„Wie meinst du das?“ fragte William.
„Genau so, wie ich es sage. Du hast den Charles-OldhamPreis gewonnen.“
Philippa und William liefen zum schwarzen Brett und studierten die Ankündigung.
Charles-Oldham-Gedächtnis-Preis
« Die Prüfer sahen sich nicht in der Lage, den Preis diesmal einer

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