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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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wenn man einmal aufseufzt, ein Schäferhund.«
Wenn Simon morgens ins Parlament fuhr, wurde er von zwei Detektiven begleitet – ein Auto vor ihm, eines hinter ihm. Bisher hatte er immer gedacht, es gäbe nur zwei Wege von Beaufort Street nach Westminster. In den ersten drei Wochen seiner neuen Tätigkeit fuhren sie kein einziges Mal den gleichen Weg.
Wann immer Simon in Belfast zu tun hatte, wußte er weder, von wo er abflog, noch die Abflugzeit. Während alle diese Dinge Elizabeth fast verrückt machten, hatten sie auf ihn die gegenteilige Wirkung. Trotz aller Widrigkeiten hatte er zum erstenmal im Leben das Gefühl, niemandem erklären zu müssen, warum er Politiker geworden war.
Langsam und behutsam versuchte er, Protestanten und Katholiken zusammenzubringen. Manchmal wurde die Arbeit eines Monats in einem Tag zunichte gemacht, aber weder ließ er sich entmutigen noch hatte er Vorurteile, außer, wie er Elizabeth sagte, »ein Vorurteil zugunsten des Hausverstands«. Er hielt einen Durchbruch im Lauf der Zeit für möglich – wenn er nur, auf beiden Seiten, eine Handvoll Männer mit ehrlichen Absichten fand.
Bei den Zusammenkünften aller Parteien brachten ihm beide Fraktionen Respekt entgegen und – privat – auch Zuneigung. Sogar der Sprecher der Opposition in Westminster mußte zugeben, daß Simon Kerslake ein ausgezeichneter Mann für »das gefährliche und undankbare Ministeramt« war.
    Auch Andrew wußte, daß er eine Handvoll Männer mit ehrlichen Absichten brauchte, als Hamish Ramsey als Vorsitzender von Edinburgh Carlton zurücktrat.
    »Ich habe genug von diesem Tauziehen«, sagte Hamish zu ihm. »Ich habe die Politik aus anderen Gründen gewählt als diese Bande von Unruhestiftern.« Widerwillig ließ Andrew ihn ziehen und überredete seinen Stellvertreter, David Connaught, nur mit Mühe, Hamishs Platz einzunehmen. Als David schließlich einwilligte, sich nominieren zu lassen, trat Frank Boyle, der niemanden im unklaren darüber ließ, was er von dem derzeitigen Abgeordneten hielt, sofort dagegen auf. Andrew sprach vor der Wahl des neuen Vorsitzenden mit jedem Ausschußmitglied. Er rechnete mit einem Abstimmungsergebnis von sieben zu sieben; so würde Hamish mit seiner Stimme für Connaught entscheiden können.
    Eine Stunde vor der Versammlung meldete sich Andrew bei Hamish. »Ich rufe dich im Unterhaus an und hinterlasse eine Nachricht, wenn alles vorüber ist«, sagte Ramsey zu ihm. »Keine Sorge, diesmal geht es noch glatt. Wenigstens hinterlasse ich dir den richtigen Vorsitzenden.«
    Andrew verließ Pelham Street, nachdem er Clarissa ein weiteres Kapitel aus ihrem Buch vorgelesen hatte, und versprach Louise, gleich nach der Zehn-Uhr-Abstimmung wieder nach Hause zu kommen. Er saß im Sitzungssaal und hörte Charles’ gut fundierten Ausführungen über die Währungspolitik zu. Er stimmte nicht mit allem überein, was Seymour sagte, und mochte den Mann auch nicht besonders; aber er mußte zugeben, daß sein Talent auf den hinteren Bänken verschwendet war.
    Während der Rede erhielt Andrew eine Nachricht: Stuart Gray, der Parlamentskorrespondent des The Scotsman, wollte ihn dringend sprechen. Andrew verließ seinen Platz auf der vordersten Bank und kam sich vor wie ein kleiner Junge, der mitten im Film aus dem Kino läuft, um ein Eis zu essen. Gray erwartete ihn in der Members’ Lobby.
    Andrew kannte Stuart seit seinen ersten Tagen im Unterhaus. Damals hatte ihm der Journalist gesagt: »Sie und ich, wir sind füreinander wie Brot und Butter, also machen wir ein Sandwich.« Andrew lachte, und in den vergangenen fünfzehn Jahren hatten sie kaum je eine Differenz gehabt. Stuart schlug einen Drink an der Bar vor. Andrew setzte sich auf eine Couch, während Stuart an der Theke zwei Whisky bestellte.
    »Prost«, sagte der Journalist und gab Andrew ein Glas. Andrew machte einen tiefen Schluck. »Was kann ich für Sie tun?« fragte er. »Ist mein Vater wieder einmal lästig?«
    »Ich würde ihn, verglichen mit ihrem neuen Vorsitzenden, einen Anhänger nennen.«
    »Wieso? Ich bin mit David Connaught bisher sehr gut ausgekommen«, sagte Andrew etwas steif.
»Ihre Ansicht über Connaught interessiert mich nicht sehr. Ich möchte Ihre Meinung über Ihren neuen Vorsitzenden Frank Boyle hören.« Der Journalist klang sehr förmlich.
»Was?«
»Er hat mit sieben zu sechs Stimmen gewonnen.«
»Aber …« Andrew schwieg.
»Los, Andrew. Wir beide wissen, daß der Mann ein verdammter Kommunist ist, und mein

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