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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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Herausgeber verlangt dringend Ihren Kommentar.«
»Ich kann nichts sagen, bevor ich nicht alle Fakten weiß, Stuart.«
»Ich habe Sie Ihnen soeben mitgeteilt. Werden Sie mir einen Kommentar geben?«
»Ja.« Andrew hielt inne. Dann: »Ich bin überzeugt, daß Mr. Boyle in der besten Tradition der Labour-Partei fortfahren wird, und ich freue mich, mit ihm eng zusammenzuarbeiten.«
»Quatsch«, brummte Stuart. »Das druckt niemand.«
»Es ist die einzige Aussage, die Sie heute von mir hören werden«, sagte Andrew.
Stuart sah seinen Freund an und bemerkte Falten in dessen Gesicht, die er bisher nie gesehen hatte. »Ich bin zu weit gegangen, entschuldigen Sie. Bitte kontaktieren Sie mich, wenn Sie es für richtig halten. Mit diesem widerlichen Boyle als Vorsitzenden können Sie vielleicht meine Hilfe brauchen.«
Andrew dankte ihm zerstreut, trank seinen Whisky in einem Zug aus und ging zu einer Telefonzelle. Er rief Ramsey zu Hause an.
»Was, um Himmels willen, ist geschehen?« war alles, was er fragen konnte.
»Einer deiner Wähler ist nicht erschienen«, psagte Hamish. »Behauptete, er sei in Glasgow aufgehalten worden. Ich wollte dich eben anrufen.«
»Verdammt verantwortungslos von ihm«, sagte Andrew. »Warum hast du die Abstimmung nicht verschoben?«
»Das habe ich versucht, aber Boyle zog ein Reglement hervor. ›Ein zwei Wochen vor einer Versammlung eingebrachter Antrag kann nur mit Zustimmung des Antragstellers und eines zweiten Mitgliedes verschoben werden.‹ Es tut mir sehr leid, Andrew. Aber ich war machtlos.«
»Es ist nicht deine Schuld, Hamish. Einen besseren Vorsitzenden als dich hätte ich nicht haben können. Ich bedaure nur, daß du nicht unter würdigeren Umständen abdanken konntest.«
Hamish grinste. »Vergiß nie, Andrew, in einer Demokratie haben die Wähler das letzte Wort. In Edinburgh bist du der Mann, der ihnen mehr als fünfzehn Jahre lang getreulich gedient hat. Das werden sie nicht so schnell vergessen.«
    »Sie können sich jetzt anziehen«, sagte die Frauenärztin und ging zu dem Schreibtisch zurück.
    Amanda schlüpfte in ihr neuestes Diorkleid, das sie sich am Vortag zum Trost gekauft hatte.
»Es ist das drittemal in fünf Jahren«, sagte Elizabeth Kerslake, und versuchte, nicht vorwurfsvoll zu klingen, während sie Amandas Krankenblätter durchlas.
»Ich könnte ruhig in dieselbe Klinik gehen wie bisher«, sagte Amanda sachlich.
Elizabeth war entschlossen, sie ihre Entscheidung noch einmal überdenken zu lassen. »Wäre es möglich, daß der Vater sich das Kind wünscht?«
»Ich weiß nicht genau, wer der Vater ist.« Amanda sah zum erstenmal beschämt drein. »Wissen Sie, es war das Ende einer alten und der Beginn einer neuen Beziehung.«
Elizabeth erwiderte nur: »Ich schätze, daß Sie mindestens acht Wochen schwanger sind, aber vielleicht sind es auch zwölf.« Wieder sah sie auf ihre Aufzeichnungen. »Haben Sie überlegt, das Kind zur Welt zu bringen und selbst aufzuziehen?«
»Gott behüte, nein. Ich bin von Beruf Modell und nicht Mutter.«
»Dann kann man nichts machen.« Seufzend schloß Elizabeth die Mappe. »Ich werde« – sie vermied zu sagen »wie üblich«, – »alles Notwendige veranlassen. Sie müssen sofort zu Ihrem praktischen Arzt gehen und das Formular von ihm unterschreiben lassen. Rufen Sie mich in einer Woche an. Das ist einfacher, als nochmals nach Pucklebridge zu kommen.«
Amanda nickte. »Können Sie mich wissen lassen, was die Klinik diesmal verlangt? Bestimmt macht sich die Inflation auch da bemerkbar.«
»Ja, ich werde mich informieren, Miss Wallace«, sagte Elizabeth. Sie beherrschte sich mühsam, als sie Amanda zur Tür begleitete. Dann nahm sie die Mappe, ging zu ihrem Aktenschrank und ordnete sie wieder ein. Vielleicht hätte sie energischer sein sollen, aber es hätte vermutlich nichts geändert. Ob ein Kind die Lebenseinstellung dieser Frau verändern könnte?
    Zufrieden mit sich kehrte Charles nach der Debatte nach Hause zurück. Jeder Flügel der Partei hatte ihn nach seiner letzten Rede gelobt, und der Chief Whip ließ keinen Zweifel, daß man seine Bemühungen um die neuen Gesetzesentwürfe honorieren werde.
    Während der Fahrt kurbelte er das Fenster hinunter, um die frische Luft herein- und den Zigarettenrauch hinauszulassen. Bei dem Gedanken, daß Amanda zu Hause auf ihn wartete, wurde seine Laune noch besser. Die letzten Monate waren herrlich gewesen; mit achtundvierzig erlebte er Dinge, die er sich nie hätte träumen lassen. Als die Tage

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