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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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waren.«
»Was beabsichtigst du bezüglich Seymour zu unternehmen?«
»Ich kann nicht viel tun«, sagte Simon, »außer sehr auf meiner Hut sein.«
    »Der Mann, der Edinburgh einmal zu oft im Stich gelassen hat.«
– Andrew las das Flugblatt der schottischen Nationalisten, das ihm sein Vater geschickt hatte. Es war voller Halbwahrheiten und Andeutungen.
    »Andrew Fraser, der Mann, der Edinburgh vergaß, sollte keinen schottischen Wahlbezirk mehr vertreten.« Und weiter: »Heute wohnt er weit entfernt von seinen Wählern in einem eleganten Apartmenthaus in Chelsea mitten unter seinen ToryFreunden. Edinburgh besucht er nur ein paarmal im Jahr und dann werden seine Auftritte von allen Medien wahrgenommen … Ist es ihm zu Kopf gestiegen, daß er Minister ist?«
    »Wie kann er nur?« rief Louise wütend. Selten hatte Andrew seine Frau so empört gesehen. »Wie können sie es wagen, in mein Haus zu kommen, dir die Führung dieser ekelhaften kleinen Partei anzutragen, und dann solche Lügen zu schreiben? Hast du das gelesen?« fügte sie hinzu und las vor: »›Seine Frau Louise, geborene Forsyth, stammt aus einer der reichsten Familien Schottlands. Sie ist mit den Besitzern von Forsyth in der Princes Street nahe verwandt. Ich bin eine entfernte Cousine, und ich bekomme in ihrem Warenhaus nicht einmal Rabatt.«
    Andrew lachte.
»Was ist daran komisch?«
Er nahm sie in die Arme. »Ich habe immer gehofft, du würdest
    das Forsyth Imperium erben. Dann müßte ich nie mehr arbeiten«, spottete er. »Jetzt werden wir von Roberts Einkünften als Fußballstar leben müssen.«
    »Mach keine Witze, Andrew. Bei der Wahl wird das alles gar nicht mehr komisch sein.«
»Ich mache mir viel mehr Sorgen über die extremen Linken«, sagte er mit veränderter Stimme, »als über McPhersons kleine Bande verrückter Inselbewohner. Aber im Augenblick ist meine rote Schatulle zu voll, als daß ich mich mit irgend etwas anderem beschäftigen könnte.«
    Bei der zweiten Lesung des neuen Gesetzes über die Gewerkschaften hielt Raymond eine so brillante Rede, daß er in den ständigen Ausschuß aufgenommen wurde, wo er, wenn über jede einzelne Klausel debattiert wurde, sein gesamtes juridisches Wissen einsetzte. Er zeigte seinen Kollegen, wo ein gefährlicher Passus war und wie man ihn am besten umgehen konnte; der Ausschuß lernte rasch von ihm, wie man seinen Standpunkt durchsetzt. Bald wurde Raymond von den Gewerkschaftsführern nicht nur im Unterhaus, sondern auch zu Hause aufgesucht; sie wollten seinen Rat in den unterschiedlichsten rechtlichen Problemen. Raymond hörte jeden von ihnen geduldig an und gab um den Preis eines Telefongesprächs ausgezeichnete Ratschläge. Seltsam, daß sie alle so schnell vergessen hatten, daß er der Autor von »Vollbeschäftigung um jeden Preis?« war. In den Zeitungen erschienen kurze Notizen, angefangen von lobenden Kommentaren bis zu einem scharfen Artikel im Guardian, daß es, was immer in der Vergangenheit geschehen sei, unverzeihlich wäre, Raymond Gould nicht in naher Zukunft zum Regierungsmitglied zu machen.
    »Würde es unsere Beziehung verändern, wenn man dir einen Job anböte?« fragte Kate.
    »Natürlich«, erwiderte Raymond. »Dann hätte ich eine perfekte Entschuldigung, deine blauen Hemden nicht zu tragen.« Harold Wilson hielt noch weitere sechs Monate aus, bevor er am 10. Oktober 1974 Neuwahlen ausschrieb.
    Raymond kehrte sofort in seinen Wahlkreis zurück, um seinen fünften Wahlkampf zu führen. Als ihn Joyce am Bahnhof in Leeds abholte, überlegte er, daß diese dickliche Frau nur vier Jahre älter war als Kate. Er küßte sie wie eine entfernte Verwandte auf die Wange, dann fuhr sie ihn zu ihrem Haus in Chapel Allerton.
    Auf der Fahrt plauderte Joyce munter vor sich hin; offenbar war der Wahlkreis unter Kontrolle, und Fred Padgett diesmal auf die Wahl gut vorbereitet. »Er hat seit der letzten Wahl nicht aufgehört zu arbeiten«, sagte sie. Und was Joyce betraf, so war sie besser gerüstet und organisiert als der Vertreter und der Sekretär zusammen. Es macht ihr wirklich Spaß, stellte Raymond fest. Er sah sie an und fand, daß sie sogar hübscher aussah, wenn eine Wahl bevorstand.
    Anders als seine Kollegen auf dem Land, mußte Raymond nicht in kleinen Wirtshaussälen Rede um Rede halten. Er sprach seine Wähler auf den Straßen an, wo er sich über ein Megaphon an die Einkaufenden wandte, Supermärkte, Gasthäuser und Klubs besuchte und viele Hände schüttelte.
    Joyce arbeitete einen

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