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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rivalen
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Zeitplan für ihn aus, der es nur wenigen Leuten in Leeds erlaubte, ihm zu entkommen.
Manche sah er während der dreiwöchentlichen Kampagne ein halbes Dutzend mal – die meisten am Samstag vor der Wahl, beim Fußballmatch.
Nach dem Spiel zog Raymond durch die Arbeiterklubs und goß ein Bier nach dem anderen hinunter. Er hatte sich damit abgefunden, daß er ein paar Kilo zunahm dabei, und fürchtete sich nur vor Kates Kommentar. Irgendwie fand er immer ein paar Minuten Zeit, um sie anzurufen. Sie klang so beschäftigt und erfüllt von Neuigkeiten. Raymond dachte niedergeschlagen, daß sie ihn wohl kaum vermissen könne.
Die lokalen Gewerkschaften unterstützten Raymond wie ein Mann. Früher hatten sie ihn vielleicht steif und zurückhaltend gefunden, aber jetzt wußten sie, »wo sein Herz war«, wie sie jedem versicherten, der ihnen zuhörte. Sie klopften an Türen, verteilten Flugblätter und fuhren Autos zu den Wahllokalen. Sie standen früher auf als er, und noch nach der Sperrstunde sah man sie mit Neubekehrten diskutieren.
Am Wahltag gaben Raymond und Joyce ihre Stimmen in der Ortsschule ab und freuten sich auf einen großen Labour-Sieg. Die Partei erzielte auch eine arbeitsfähige Mehrheit von dreiundvierzig Sitzen, verfügte jedoch nur über drei Stimmen mehr als alle anderen Parteien zusammen. Dessenungeachtet schien Harold Wilson die nächsten fünf Jahre fest im Sattel zu sitzen, als die Königin ihn aufforderte, seine vierte Regierung zu bilden. Raymond errang in Leeds seinen bisher größten Stimmenvorsprung: 12.207.
Den Freitag und den Samstag verbrachte er damit, seinen Wählern zu danken, am Sonntagabend fuhr er nach London zurück.
»Diesmal muß er dich in die Regierung nehmen«, sagte Joyce, als sie mit ihrem Mann auf dem Bahnsteig auf und abging.
»Ich bin neugierig«, sagte Raymond und küßte sie auf die Wange. Er winkte, als der Zug abfuhr. Sie winkte begeistert zurück.
»Ich mag dein neues blaues Hemd, es paßt dir wirklich gut«, waren die letzten Worte, die er hörte.
    Charles mußte während der Wahlkampagne wegen eines Runs auf das Pfund viel Zeit in der Bank verbringen. Fiona schien im Wahlkreis überall gleichzeitig zu sein und versicherte den Wählern, ihr Mann sei ganz in der Nähe.
Nachdem die Stimmzettel gezählt waren, hatte Charles eine
    Mehrheit von 22.000 Stimmen, und nur ein Prozent an den Labourkandidaten verloren. Als er die landesweiten Resultate hörte, kehrte er nach London zurück und machte sich auf eine lange Zeit in der Opposition gefaßt. Viele seiner Kollegen sprachen ganz offen darüber, daß Heath nach zwei Wahlniederlagen zurücktreten müsse.
    Charles wußte, daß er sich nun wieder einmal zu entscheiden hatte, wen er als neuen Parteiführer unterstützen wollte, und daß er wieder den richtigen herausfinden mußte.
    Andrew Fraser kehrte nach einem harten und unerfreulichen Wahlkampf nach London zurück. Die Schottischen Nationalisten hatten alle ihre Angriffe auf ihn gerichtet, und Jock McPherson scheute auch vor Verleumdungen nicht zurück. Sir Duncan riet seinem Sohn von einer gerichtlichen Klage ab. »Damit tust du ihnen nur einen Gefallen«, warnte er. »Für eine kleine Partei ist jede Art Publizität ein Vorteil.«
    Louise wollte, daß er die Presse über das Angebot, Parteiführer der Nationalisten zu werden, unterrichtete. Andrew hielt es für zwecklos und meinte, es könne ihm sogar schaden. Auch erinnerte er sie, daß er sein Wort gegeben hatte. In den letzten Wochen vor der Wahl versuchte er vergebens zu verhindern, daß Frank Boyle, ein Kommunist aus Glasgow, in seinen General-Management-Ausschuß gewählt wurde. Am Wahltag gewann er mit 1.656 Stimmen; Jock McPherson wurde zweiter. Wenigstens schien Andrews Platz für die nächsten fünf Jahre gesichert. Doch daß die Schottischen Nationalisten ihre Sitze im Unterhaus auf elf erhöht hatten, war eine unangenehme Überraschung.
    Andrew, Louise und Robert flogen Sonntag abends nach London, wo sie ein rotes Portefeuille und die Nachricht erwarteten, der Premier wünsche, daß Andrew weiterhin als Staatsminister im Innenministerium arbeite.
    Simon genoß den Wahlkampf. Am Tag, an dem die Wahl ausgeschrieben wurde, zog er mit Elizabeth in das neue Landhaus. Sie mußte jetzt täglich ins Krankenhaus fahren, aber mit ihrem Gehalt konnten sie sich nun ein Kindermädchen leisten. Ein Doppelbett und ein paar Stühle genügten ihnen für den Anfang; Elizabeth kochte auf einem alten Gasofen. Mit zwei Gabeln, die

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