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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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solchen Angebot stellt. Sobald ich von ihr eine Weisung erhalte, werde ich mich wieder mit Ihnen in Verbindung setzen.«
Als Abel Curtis Fentons Büro verließ, hatte er ebensolches Herzklopfen wie beim Kommen. Er eilte ins Hotel zurück, um seine Kontoauszüge nochmals zu prüfen. Sein Aktiendepot war mit dreiunddreißigtausendeinhundertzwölf Dollar bewertet, sein Kontostand betrug dreitausendacht Dollar. Hierauf versuchte Abel, seiner üblichen Arbeit nachzugehen; es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren; er überlegte, wie sich Miss Amy Leroy zu seinem Angebot stellen und was er tun würde, wenn er fünfundzwanzig Prozent der Richmond-Gruppe besäße.
Er war sich nicht ganz im klaren, ob er Davis Leroy von seinem Angebot unterrichten sollte; vielleicht sah der freundliche Texaner in seinen Bestrebungen eine Bedrohung. Aber nach einigen Tagen des Überlegens entschied er, daß es am korrektesten war, Davis Leroy anzurufen und ihn zu informieren.
»Ich möchte, daß Sie wissen, warum ich das tue, Mr. Leroy. Ich glaube, daß die Richmond-Gruppe eine große Zukunft hat, und Sie können überzeugt sein, daß ich noch intensiver für Sie arbeiten werde, wenn ich selbst beteiligt bin.«
Er hielt inne. »Aber natürlich kann ich sehr gut verstehen, wenn Sie selbst diese fünfundzwanzig Prozent übernehmen wollen.«
Zu seiner Überraschung griff Leroy nicht zu.
»Nein, mein Sohn, wenn du so viel Vertrauen in die Gruppe hast, dann kauf Amy ruhig den Anteil ab. Ich wäre stolz, dein Partner zu sein. Du hast es dir verdient. Übrigens komme ich nächste Woche zu den Red-Clubs-Spielen nach Chikago. Bis dann.«
Abel war selig. »Danke, Davis. Du wirst niemals Anlaß haben, deinen Entschluß zu bereuen.«
»Bestimmt nicht, Partner.«
Eine Woche später ging Abel wieder zur Bank. Diesmal verlangte er den Direktor zu sprechen. Wieder saß er in dem grünen Lederfauteuil und wartete, daß Mr. Fenton das Gespräch begann.
»Ich bin überrascht«, begann Curtis Fenton und sah keineswegs überrascht aus, »daß Miss Leroy das Angebot von vierzigtausend für ihren Fünfundzwanzig-Prozent-Anteil an der Richmond-Gruppe akzeptiert.«
Er machte eine Pause, bevor er Abel ansah. »Da ich ihre Zustimmung erhalten habe, muß ich Sie bitten, mir mitzuteilen, wer der Käufer ist.«
»Ja«, sagte Abel fest. »Das werde ich sein.«
»Ich verstehe, Mr. Rosnovski.«
Wieder klang es nicht überrascht. »Darf ich Sie fragen, wie Sie die vierzigtausend bezahlen werden?«
»Ich werde meine Aktien liquidieren und mein Konto auflösen. Damit fehlen mir noch viertausend Dollar. Ich hoffe, Sie werden bereit sein, mir diese Summe zu kreditieren, da Sie so überzeugt waren, daß die Richmond-Aktien unterbewertet sind. Jedenfalls sind die viertausend Dollar vermutlich nichts anderes als die Kommission der Bank für die Transaktion.«
Curtis Fenton kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn; diese Art von Bemerkung war in seinem Büro nicht üblich. Sie schmerzte um so mehr, als Abel die Summe genau erraten hatte. »Würden Sie mir ein wenig Zeit lassen? Ich werde Sie dann verständigen, Mr. Rosnovski.«
»Wenn Sie lange genug warten, werde ich Ihr Darlehen nicht brauchen«, sagte Abel. »Wenn der Markttrend so weitergeht, sind meine Wertpapiere bald vierzigtausend wert.«
Abel mußte eine Woche warten, bis er erfuhr, daß Continental Trust bereit war, ihm Kredit zu geben. Sofort liquidierte er seine Konten und lieh etwas weniger als viertausend Dollar, um die vierzigtausend vollzumachen.
    Zwischen März und August 1929 - es waren die besten Monate, die die Börse je erleben sollte - kaufte und verkaufte Abel geschickt ein paar Aktien und konnte sechs Monate später das Darlehen von viertausend Dollar zurückzahlen.
    Im September waren seine beiden Konten wieder ein wenig aufgefüllt - er hatte sogar genug, um einen Buick zu kaufen -, und er war jetzt der Besitzer von fünfundzwanzig Prozent der RichmondHotelgruppe. Abel freute sich, in Davis Leroys Reich so fest Fuß gefaßt zu haben. Es gab ihm die Selbstsicherheit, dessen Tochter und die restlichen fünfundsiebzig Prozent anzuvisieren.
    Anfang Oktober lud er Melanie in die Chikago Symphony Hall zu einem Konzert ein. Man spielte Mozart. Er trug seinen elegantesten Anzug - dessen Schnitt allerdings eine leichte Gewichtszunahme betonte - und seine erste Seidenkrawatte und war, als er sein Spiegelbild betrachtete, überzeugt, daß der Abend ein Erfolg werden müsse. Nach dem Konzert führte Abel Melanie

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