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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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ältere Herren auf sie zu, beide
    hochgewachsen und selbstsicher, in der bekannten Bankiersuniform - dreiteiliger Anzug, steifer Kragen, dunkle, einfarbige Krawatte. Wären sie die Wall Street hinuntergeschlendert, William hätte sich nicht nach ihnen umgedreht; hier im Metropolitan Club schaute er sie prüfend an.
    »Mr. Alfred Rodgers und Mr. Winthrop Davies«, stellte Ted Leach vor.
    William lächelte zurückhaltend; er wußte immer noch nicht recht, wer auf wessen Seite stand. Die beiden Neuankömmlinge schauten ihn ebenso prüfend an. Einen Moment lang schwiegen alle.
    »Gehen wir hinauf zum Lunch«, schlug Ted Leach vor.
    Sofort drehten sich alle drei um; offensichtlich kannten sie sich im Klub aus. William folgte ihnen. Der Speisesaal im zweiten Stock war groß und hatte eine prächtige Decke. Der Maître führte sie zu einem Fenstertisch mit Blick über den Central Park; hier konnte man ungestört reden.
    »Bestellen wir zuerst und unterhalten wir uns später«, schlug Ted vor.
Durch das Fenster sah William das Plaza Hotel. Erinnerungen an die Feier nach seiner Graduierung kehrten zurück - und da war noch etwas bei diesem Tee im Plaza gewesen, an das er sich zu erinnern versuchte…
»Mr. Kane, wir wollen unsere Karten auf den Tisch legen«, sagte Ted Leach. »Charles Lesters Entschluß, Sie zum Präsidenten zu bestimmen, war für uns eine Überraschung, um es milde auszudrücken. Doch wenn der Aufsichtsrat sich über seinen Wunsch hinwegsetzt, könnte das zu einem Chaos in der Bank führen, das keiner von uns wünscht. Er war ein kluger alter Mann und wußte bestimmt, warum er Sie als Präsident haben wollte. Das genügt mir.«
Diese Worte hatte William schon einmal gehört - von Peter Parfitt.
»Wir drei«, übernahm Winthrop Davis, »verdanken Charles Lester alles, was wir sind, und wir werden seine Wünsche ausführen, auch wenn es das letzte sein sollte, was wir als Aufsichtsräte tun.«
»Eben das könnte es sein«, sagte Ted Leach, »falls es Peter Parfitt gelingt, Präsident zu werden.«
»Es tut mir sehr leid, meine Herren«, sagte William, »daß ich so viel Verwirrung verursacht habe. Wenn meine Ernennung zum Präsidenten für Sie eine Überraschung war, so kam sie für mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ich hatte erwartet, von Charles Lester eine kleine persönliche Erinnerung an Matthew zu erhalten, nicht die Verantwortung, seine ganze Bank zu führen.«
»Wir verstehen Ihre Situation, Mr. Kane«, sagte Ted Leach, »und Sie müssen glauben, wenn wir Ihnen versichern, daß wir hier sind, um Ihnen zu helfen. Wir wissen, daß es Ihnen nach Ihren Erfahrungen mit Peter Parfitt und den Methoden, die er hinter Ihrem Rücken anwandte, um selbst Präsident zu werden, schwerfällt, uns zu vertrauen.«
»Ich muß Ihnen glauben, Mr. Leach, denn ich habe keine andere Wahl, als mein Schicksal in Ihre Hände zu legen und zu hören, wie Sie die augenblickliche Situation beurteilen.«
»Danke«, sagte Leach. »Die Situation ist klar. Peter Parfitts Kampagne ist gut organisiert, und er fühlt sich stark. Wenn es uns gelingen soll, ihn zu schlagen, müssen wir völlig offen miteinander sein, Mr. Kane. Ich gehe natürlich von der Voraussetzung aus, daß Sie zu einem solchen Kampf bereit sind.«
»Ich wäre nicht hier, wenn es anders wäre, Mr. Leach. Und nachdem Sie jetzt unsere Situation so klar skizziert haben, werden Sie mir vielleicht erlauben vorzuschlagen, wie wir Mr. Parfitt besiegen können.«
»Natürlich«, sagte Ted Leach.
Die drei Männer hörten aufmerksam zu.
»Sie haben zweifellos recht, wenn Sie sagen, daß Parfitt in einer starken Position ist; bis jetzt war er immer der Angreifer und wußte genau, was als nächstes geschehen würde. Ich halte die Zeit für gekommen, diesen Trend umzukehren und selbst anzugreifen - und zwar dort, wo er es am wenigsten erwartet, nämlich in seinem eigenen Sitzungssaal.«
»Wie stellen Sie sich das vor, Mr. Kane?« fragte Winthrop Davies etwas verblüfft.
»Ich will es Ihnen sagen, wenn Sie mir zuerst ein paar Fragen beantworten. Wie viele in der Bank tätige Direktoren sitzen im Aufsichtsrat?«
»Sechzehn«, sagte Ted Leach sofort.
»Und bei welchen Kandidaten liegen im Augenblick ihre Sympathien?« fragte William.
»Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, Mr. Kane«, warf Winthrop Davies ein. Er zog ein zerknittertes Kuvert aus der Tasche und studierte die Rückseite, bevor er fortfuhr. »Ich glaube, wir können mit sechs, Peter Parfitt kann mit fünf

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