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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kain und Abel
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der Lester-Bank.
    Als der Aufsichtsrat am Montag zusammentrat, informierte ihn William über seine Beziehung zu Rosnovski und bot seinen Rücktritt an. Er wurde nicht angenommen, und es wurde auch nicht abgestimmt, aber es gab Gemurmel, und William wußte, daß seine Kollegen, wenn Rosnovski nochmals erfolgreich angriff, weniger tolerant sein würden.
    Anschließend überlegte der Aufsichtsrat, ob man Interstate Airways weiter unterstützen solle. Tony Simmons überzeugte die Aufsichtsräte, daß die Untersuchung der F. A. A. positiv ausfallen und die Fluglinie im Lauf der Zeit alle Verluste wettmachen würde. Tony gab nach der Sitzung William gegenüber zu, daß der Entschluß à la longue Rosnovski nur nützen konnte, andererseits hatte die Bank keine andere Wahl, wenn sie ihren guten Ruf behalten wollte.
    Er behielt in beidem recht. Als die S. E. C. endlich ihre Ergebnisse veröffentlichte, erklärte sie Lester über jeden Vorwurf erhaben, während sie einige harte Worte für die Manipulationen der Guaranty Investment Corporation fand. Als der Handel mit Interstate-Aktien an diesem Morgen begann, konnte William eine stark steigende Tendenz feststellen; bald stand die Aktie wieder wie früher auf viereinhalb.
    Thaddeus Cohen informierte William, daß der Hauptkäufer wieder Abel Rosnovski war.
»Das hat mir gerade noch gefehlt«, sagte William. »Nicht nur, daß er an der Transaktion sehr ordentlich verdient hat, kann er jetzt das Spiel, wann immer er Lust hat, von neuem beginnen.«
»Ja, es ist genau das, was wir brauchen«, sagte Thaddeus Cohen.
»Wovon reden Sie, Thaddeus?« fragte William. »Bisher haben Sie nie in Rätseln gesprochen.«
»Mr. Abel Rosnovski hat zum erstenmal einen Fehler gemacht, weil er gesetzwidrig gehandelt hat. Jetzt ist es an Ihnen, ihn festzunageln. Vermutlich weiß er gar nicht, daß er etwas Illegales tat, weil er es aus ganz anderen Gründen machte.«
»Wovon sprechen Sie eigentlich?« erkundigte sich William.
»Ganz einfach«, sagte Cohen. »Weil Sie von Rosnovski besessen sind und er von Ihnen, haben Sie offenbar beide etwas Wesentliches übersehen: Wenn man Aktien nur mit der Absicht kauft, den Markt zu drücken, um dann die gleichen Aktien zum Tiefstpreis wieder aufzukaufen und daher bestimmt einen Profit einzustreichen, so verstößt das gegen Regel 10b-5 der Securities and Exchange Commission und man begeht einen Betrug. Ich bezweifle nicht, daß Mr. Rosnovskis ursprüngliche Absicht nicht die war, einen raschen Profit einzustreichen; im Gegenteil, wir wissen genau, daß er nur Ihnen persönlich Schwierigkeiten machen wollte. Aber wer wird Mr. Rosnovski glauben, wenn er erklärt, daß er die Aktien abgestoßen hat, weil er die Gesellschaft für unverläßlich hielt, um sie dann zum besten Preis wieder aufzukaufen? Antwort: niemand - und ganz bestimmt nicht die S. E. C. Ich werde Ihnen morgen einen ausführlichen Bericht mit allen gesetzlichen Einzelheiten zugehen lassen, William.«
»Danke«, sagte William, beglückt über die Nachricht.
Am nächsten Morgen um neun Uhr lag Thaddeus Cohens Bericht auf Williams Schreibtisch, und nachdem William den Inhalt sehr genau studiert hatte, berief er eine neuerliche Aufsichtsratssitzung. Die Direktoren stimmten den von William geplanten Schritten zu. Thaddeus Cohen wurde beauftragt, eine sorgfältig formulierte Presseaussendung zu verfassen. Am nächsten Morgen brachte das Wall Street Journal die Mitteilung auf der ersten Seite:
    Mr. William Kane, Präsident der Lester-Bank, hat Grund zu der Annahme, daß die im November 1952 von der Guaranty Investment Corporation erteilte Verkaufsorder für Aktien der Interstate Airways (einer Gesellschaft, für welche die Lester-Bank die Haftung übernommen hat) einzig dem Zweck diente, einen illegalen Profit zu machen.
    Es wurde nachgewiesen, daß die Guaranty Investment Corp, am Montag, dem 12. Mai 1952, bei Eröffnung der Börse Interstate-Aktien im Wert von einer Million Dollar auf den Markt geworfen hat. Sechs Stunden später wurden Aktien im Wert von einer weiteren Million verkauft. Als die Börse Dienstag, dem 13. Mai 1952, eröffnete, verkaufte Guaranty Investment Corp. Aktien für eine dritte Million. Damit fiel die Aktie ins Bodenlose. Nachdem eine Untersuchung der S. E. C. ergab, daß weder die Lester-Bank noch Interstate Airways illegale Transaktionen vorgenommen hatten, wurde die Aktie wieder gehandelt. Guaranty Investment war rasch wieder da und kaufte die Anteile zu einem Tiefstpreis

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