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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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standen auf, als die Präsidentin den Saal betrat. Es waren die Männer und Frauen, die jetzt die Demokratische Partei beherrschten. Das Establishment des Nordens, das beschlossen hatte, die Lady zu unterstü tzen, war anwesend, ausgenommen jene Leute, die für Senator Ralph Brooks gestimmt hatten.
Einige der Gäste waren bereits Mitglieder von Florentynas Kabinett, und jeder der Anwesenden hatte irgendwie dazu beigetragen, daß sie ins Weiße Haus zurückkehren konnte.
Die Präsidentin hatte weder Gelegenheit noch Lust, in Ruhe zu essen; jeder der Anwesenden wollte sofort mit ihr sprechen. Für das Menü hatte man sorglich ihre Lieblingsspeisen ausgewählt; zuerst Hummersuppe, dann Roastbeef, schließlich die piece de resistance des Küchenchefs
– eine glacierte Schokoladentorte in Form des Weißen Hauses. Edward bemerkte, daß seine Frau den sauberen Keil, der dem berühmten Oval Office, dem Büro des Präsidenten nachgebildet war und den man vor sie hinstellte, in keiner Weise beachtete. »Deswegen hat sie nie Gewichtssorgen«, sagte Marian Edelmann, die zur allgemeinen Überraschung Justizminister geworden war. Marian hatte Edward soeben einen Diskurs über die Bedeutung der Rechte der Kinder gehalten. Edward hatte versucht zuzuhören.
Als die letzte Hand geschüttelt und der letzte Flügel des Weißen Hauses in Tortenform demoliert worden war, hatten die Präsidentin und ihre Gäste, wie erwartet, fünfundvierzig Minuten Verspätung. Als sie schließlich auf der Tribüne vor dem Weißen Haus zur großen Parade eintrafen, freute sich unter der Menge von 200.000 Zuschauern ohne Zweifel die Ehrengarde am meisten; mehr als eine Stunde hatten die Soldaten in Grundstellung gewartet. Die Präsidentin nahm ihren Platz ein, und die Parade begann. Die Ehrenformation marschierte an der Tribüne vorüber, die Kapelle des Marine Corps spielte »God bless America«. Plattformwagen aus jedem Bundesstaat – einige davon, wie der aus Illionois, brachten Florentynas polnische Herkunft in Erinnerung – gaben der feierlichen Parade etwas Farbe und Heiterkeit.
Als die dreistündige Parade endlich vorüber und der letzte Uniformierte am Ende der Avenue verschwunden war, beugte sich Florentynas Pressesekretärin Janet Brown zu der Präsidentin und fragte sie, was sie bis zum ersten Inaugurationsball zu tun gedenke.
»Alle Kabinettsernennungen unterschreiben und den Schreibtisch für morgen in Ordnung bringen«, war die rasche Antwort. »Das sollte bloß vier Jahre dauern.«
Die Präsidentin begab sich direkt ins Weiße Haus. Als sie durch die Säulenhalle an der Südseite schritt, spielte die Kapelle des Marine Corps »Hail to the Chief«. Bevor sie das Oval Office betrat, zog sie den Mantel aus. Mit gelassener Selbstverständlichkeit setzte sie sich an den großen, mit Leder bespannten Schreibtisch aus Eiche nholz. Einen Moment lang blickte sie sich um. Man hatte alles dorthin gestellt, wo sie es haben wollte; hinter ihr hing ein Bild von Richard und William beim Football. Vor ihr lag ein Briefbeschwerer mit dem Zitat von George Bernard Shaw, das Annabel so oft zitierte: »Manche Me nschen sehen die Dinge, wie sie sind, und fragen, warum; ich träume von Dingen, die es nie gab, und frage, warum nicht.« Zur Linken stand die Flagge des Präsidenten, zur Rechten jene der Vereinigten Staaten. Die Mitte des Schreibtischs nahm ein Modell des Baron Hotel in Warschau ein; William hatte es aus Papiermache verfertigt, als er vierzehn gewesen war. Im Kamin brannte ein Kohlenfeuer. Ein Portrait von Lincoln blickte auf die neue Präsidentin herab; vor den großen Fenstern breitete sich die grüne Rasenfläche ohne Unterbrechung bis hin zum Washington Monument aus. Die Präsidentin lächelte. Sie war wieder zu Hause.
Florentyna Kane griff nach einem Stoß offizieller Dokumente und warf einen Blick auf die Namen jener, die ihrem Kabinett angehören sollten; mehr als dreißig Erne nnungen waren vonnöten. Die Präsidentin unterzeichnete eine jede mit einem schwungvollen Schnörkel. Die letzte Urkunde war das Ernennungsdekret für Janet Brown, ihre Stabschefin. Florentyna gab Anweisung, die Papiere sofort an den Kongreß weiterzuleiten. Janet Brown nahm die Schriftstücke, die in den nächsten vier Jahren die amerikanische Geschichte entscheidend beeinflussen würden, und sagte: »Danke, Madam President.« Dann fragte sie: »Was möchten Sie als nächstes in Angriff nehmen?«
»Fang immer mit dem größten Problem an, hat Lincoln geraten. Machen

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