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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attentat
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weigert sich, uns den Zeitpunkt anzugeben.«
»Er will das FBI, was? Nur das Allerbeste?« fragte Stames. Kaum hatte er die Bemerkung gemacht, bereute er es, aber es war zu spät. Er machte keinen Versuch, die Worte zurückzunehmen. »Danke, Lieutanant«, sagte er. »Ich werde sofort jemanden darauf ansetzen und Sie morgen informieren.« Stames legte den Hörer auf. Schon sechs Uhr – warum war er zurückgekommen? Verdammtes Telefon. Grant Nanna hätte die Angelegenheit genausogut erledigen können, außerdem hätte er keine gedankenlose Bemerkung über ›das Allerbeste‹ gemacht. Es gab schon genug Reibereien zwischen dem FBI und der Stadtpolizei, ohne daß er dazu beitragen hätte müssen. Nick rief den Leiter der Kriminalabteilung an.
»Grant.«
»Ich dachte, Sie seien längst nach Hause gegangen.«
»Kommen Sie bitte einen Sprung in mein Büro.«
»Natürlich, ich bin gleich da.«
Ein paar Sekunden später erschien Grant Nanna, seine Lieblingszigarre in der Hand. Er hatte sein Jackett angezogen, was er nur tat, wenn er Nick in seinem Büro aufsuchte.
Nannas Karriere war wie eine Lesebuchgeschichte. In El Campo, Texas, geboren, hatte er in Baylor das Diplom eines Bachelor of Arts erworben. Hierauf ging er an die Southern Methodist University und studierte Jura. Als junger Assistent des Field Office von Pittsburgh lernte er seine künftige Frau Betty, eine Stenotypistin des FBI, kennen. Ihre vier Söhne besuchten alle das Polytechnische Institut von Virginia; zwei wurden Ingenieure, einer Arzt, einer Zahnarzt. Nanna war seit mehr als dreißig Jahren Agent. Zwölf Jahre länger als Nick, der als junger Mann unter ihm gearbeitet hatte. Aber Nanna war nicht neidisch; schließlich war er Leiter der Kriminalabteilung, liebte seine Arbeit und schätzte Stames – oder Nick, wie er ihn privat nannte – außerordentlich.
»Was gibt’s, Boß?«
Als Nanna eintrat, schaute Stames auf. Er stellte fest, daß sein ein Meter siebzig großer, fünfundfünfzigjähriger, robuster, Zigarren kauender Stellvertreter nach den Gewichtsvorschriften des Bureaus keinesfalls ›wünschenswert‹ war. Von einem Mann dieser Größe verlangte man, daß sein Gewicht zwischen sechsundsiebzig und achtzig Kilo hielt. Nanna hatte die viermal im Jahr stattfindenden Gewichtskontrollen aller FBI-Agenten immer gefürchtet. Vor allem während der Hoover-Ära, als ›wünschenswert‹ ein Synonym für rank und schlank war, mußte er viele Kilo loswerden, um den Gewichtsvorschriften des Bureaus auch nur einigermaßen zu entsprechen.
Ach, zum Teufel, dachte Stames. Grants Wissen und Erfahrung wogen mehr als ein halbes Dutzend junger athletischer Agenten auf, wie man sie in den Räumen des Washington Field Office jederzeit finden konnte. Wie schon so oft, sagte er sich auch heute, daß er sich mit Nannas Gewichtsproblemen ein andermal beschäftigen wolle.
Nick wiederholte die Geschichte von dem seltsamen Griechen im Woodrow Wilson-Hospital, wie sie ihm von Lieutanant Blake erzählt worden war. »Ich möchte, daß Sie zwei Leute hinschicken. Wer hat heute nacht Dienst?«
»Aspirin. Aber wenn Sie glauben, es handelt sich um einen Informanten, kann ich ihn natürlich nicht hinschi kken.«
»Aspirin« war der Spitzname des ältesten Agenten im Washington Field Office. Nach seinen Anfängen unter Hoover führte er alles peinlich genau nach Vorschrift aus, was seinen Mitarbeitern häufig Kopfschmerzen bereitete. Ende des Jahres sollte er in Pension gehen, und die Verzweiflung über ihn machte bereits einer gewissen Nostalgie Platz.
»Nein, schicken Sie nicht Aspirin, schicken Sie zwei Junge.«
»Wie wäre es mit Calvert und Andrews?«
»Einverstanden«, erwiderte Stames. »Veranlassen Sie es sofort; vielleicht komme ich doch noch rechtzeitig zum Dinner nach Hause.«
Grant Nanna verließ das Büro, und Nick sagte seiner Sekretärin zum zweitenmal ein zärtliches Lebewohl. Sie war der einzige hübsche Anblick im Washington Field Office. Julie schaute auf und lächelte gleichgültig. »Ich arbeite ganz gern für einen FBI-Agenten, aber niemals würde ich einen heiraten«, sagte sie nicht zum erstenmal zu ihrem kleinen Spiegel in der Schreibtischlade.
In seinem Büro ließ sich Grant Nanna mit einem Beamten der Kriminalabteilung verbinden.
»Schicken Sie mir Calvert und Andrews.«
»Ja, Sir.«
Es klopfte leise, aber nachdrücklich an der Tür. Die beiden Spezialagenten traten ein. Barry Calvert war ein großer Mann, ein Meter achtundachtzig ohne Schuhe, und kaum

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