Archer Jeffrey
Ende der mittleren Reihe ein. Tom griff nach der Verkaufsbroschüre vom Sitz neben sich und als Julia seine Hand berührte, fragte er sich unwillkürlich, wie viele Menschen wussten, dass sie beide ein Liebespaar waren. Er blätterte um und betrachtete am Modell eines Architekten, wie das geplante Einkaufszentrum einmal aussehen könnte. Tom las immer noch das Kleingedruckte, als der Auktionator durchblicken ließ, dass sie nun anfangen könnten. Er räusperte sich.
»Meine Damen und Herren«, sagte er, »an diesem Nachmittag kommt nur ein einziges Objekt unter den Hammer. Ein erstklassiger Bauplatz nördlich der Kleinstadt Cedar Wood. Der Stadtrat bietet diesen Bauplatz inklusive der Erlaubnis für kommerzielle Nutzung an. Alle Zahlungsbedingungen und sonstigen Auflagen finden Sie in der Broschüre auf Ihren Sitzen. Ich muss Sie darauf hinweisen, dass der Stadtrat sich das Recht vorbehält, von der Transaktion zurückzutreten, sollten nicht alle Auflagen erfüllt werden.« Er schwieg kurz, damit seine Worte einsinken konnten. »Das Eröffnungsgebot liegt bei zwei Millionen«, verkündete er und sah sofort in Toms Richtung.
Obwohl Tom nichts sagte und keine Bewegung machte, verkündete der Auktionator: »Ich habe ein neues Gebot von zwei Millionen zweihundertfünfzigtausend.« Der Auktionator tat so, als sehe er sich im Saal um, obwohl er genau wusste, wo die drei ernsthaften Bieter saßen. Sein Blick kam auf einem stadtbekannten Anwalt in der zweiten Reihe zum Ruhen, der seine Broschüre hob. »Zwei Millionen fünfhunderttausend für Sie, Sir.« Der Auktionator sah wieder zu Tom, der nicht einmal blinzelte. »Zwei Millionen siebenhundertundfünfzigtausend.« Sein Blick kehrte zu dem Anwalt zurück, der kurz überlegte, bevor er neuerlich seine Broschüre hob. »Drei Millionen«, verkündete der Auktionator und sah sofort in Toms Richtung, bevor er ergänzte: »Drei Millionen zweihundertundfünfzigtausend.« Er sah wieder zum Anwalt, der anscheinend zögerte. Julia drückte Toms Hand zwischen den Stühlen. »Ich denke, wir haben es.«
»Drei Millionen fünfhunderttausend?«, schlug der Auktionator mit Blick auf den Anwalt vor.
»Noch nicht ganz«, flüsterte Tom.
»Drei Millionen fünfhunderttausend?«, wiederholte der Auktionator hoffnungsvoll. »Drei Millionen fünfhunderttausend«, wiederholte er dankbar, als die Broschüre ein drittes Mal in die Höhe ging.
»Verdammt«, fluchte Tom und nahm seine Brille ab. »Offenbar haben wir uns beide dieselbe Obergrenze gesetzt.«
»Dann lass uns auf drei sechs gehen«, sagte Julia. »Auf diese Weise finden wir es heraus.«
Obwohl Tom seine Brille abgenommen hatte – das Zeichen, dass er nicht länger mitbieten wollte –, bekam der Auktionator mit, wie heftig Mr Russell mit der Dame neben ihm diskutierte. »Bieten Sie noch mit, Sir? Oder …«
Tom zögerte und rief dann: »Drei Millionen sechshunderttausend.«
Der Auktionator wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Anwalt zu, der seine Broschüre auf den leeren Sitz neben sich gelegt hatte. »Höre ich drei Millionen siebenhunderttausend, Sir, oder sind wir fertig?«
Die Broschüre blieb auf dem Stuhl liegen. »Weitere Gebote aus dem Saal?«, fragte der Auktionator und sah über das Dutzend Leute in dem einen Saal, in dem sich am Abend zuvor noch über tausend Menschen befunden hatten. »Die letzte Chance, sonst ergeht der Zuschlag bei drei Millionen sechshunderttausend.« Als er keine Reaktion erhielt, hob er den Hammer und schlug donnernd zu.
»Verkauft für drei Millionen sechshunderttausend Dollar an den Herrn Mitte rechts.«
»Sehr gut«, sagte Julia.
»Es kostet dich weitere einhunderttausend«, meinte Tom. »Aber wir konnten ja nicht ahnen, dass sich zwei von uns dieselbe Obergrenze setzen würden. Ich erledige den Papierkram und überreiche den Scheck. Dann können wir feiern gehen.«
»Gute Idee.« Julia fuhr mit dem Finger über seinen Oberschenkel.
»Gratuliere, Mr Russell«, sagte Mr Cooke. »Sie haben sich ein schönes Grundstück gesichert, das auf lange Sicht zweifelsohne hervorragende Gewinne abwerfen wird.«
»Dem kann ich nur zustimmen«, erwiderte Tom, stellte einen Scheck über 3,6 Millionen Dollar aus und reichte ihn dem obersten Stadtrat.
»Hat die Russell Bank die Transaktion in Eigenregie durchgeführt?«, erkundigte sich Mr Cooke und prüfte die Unterschrift.
»Nein, wir vertreten einen New Yorker Mandanten unserer Bank.«
»Es tut mir Leid, wenn ich kleinlich erscheinen sollte, Mr Russell, aber
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