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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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größten Rivalen.«
    »Das verstehe ich«, meinte Julia. »Wie schätzt du unsere Chancen ein?«
     
    »Offenbar gibt es nur zwei oder drei ernsthafte Bieter. Die
    Auflagen, die der Stadtrat aufgestellt hat … –«.
»Auflagen?«
    »Der Stadtrat fordert nicht nur, dass das Gebot auf einer öffentlichen Auktion abgegeben werden muss, die volle Summe muss außerdem per Barscheck vor Ort bezahlt werden.«
    »Warum besteht der Stadtrat darauf?«, wollte Julia wissen und setzte sich im Bett auf. »Früher habe ich immer zehn Prozent angezahlt und hatte anschließend mindestens achtundzwanzig Tage Zeit, bevor ich den Rest der Summe zahlen musste.«
    »Ja, so ist es auch üblich, aber dieser Bauplatz ist zum Politikum geworden. Barbara Hunter will unbedingt Verzögerungen ausschließen. Vor kurzem sind ein oder zwei andere Verhandlungen gescheitert, als man entdeckt hat, dass der Spekulant nicht über die notwendigen Mittel verfügte, um den Kaufvertrag zu erfüllen. Und vergiss nicht, in wenigen Tagen ist Wahl, darum wollen sie dafür sorgen, dass später nichts hochkommt.«
    »Soll das bedeuten, dass ich bis zum kommenden Freitag weitere drei Millionen bei euch einzahlen muss?«, fragte Julia.
»Nein, wenn wir den Zuschlag erhalten, gewährt dir die Bank ein kurzfristiges Darlehen.«
»Und wenn ich die Zahlung nicht leisten kann?«, hakte Julia nach.
»Das ist uns egal«, meinte Tom. »Wir können den Bauplatz an den Zweitbietenden weiterverkaufen und hätten immer noch deine fünfhunderttausend, um mögliche Verluste auszugleichen.«
»Banken«, sagte Julia, drückte ihre Zigarette aus und glitt unter die Decke. »Die verlieren nie.«
    »Ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust«, sagte Su Ling, als das Flugzeug den Landeanflug auf Los Angeles begann. »Ja, kleine Blume, ich höre?«
»Versuche, eine Woche lang nicht in der Bank anzurufen. Vergiss nicht, es ist für Luke die erste große Reise.«
»Für mich auch«, sagte Nat und nahm seinen Sohn in den Arm.
»Ich wollte immer schon nach Disneyland.«
»Hör auf, mich auf den Arm zu nehmen. Ich erwarte, dass du dein Versprechen hältst.«
»Ich möchte die Verhandlungen, die Tom mit Julias Firma führt, gern im Auge behalten.«
»Denkst du nicht, dass Tom selbst einen Triumph landen möchte, der nicht vom großen Nat Cartwright gegengeprüft wurde? Schließlich hast du ja beschlossen, ihr zu vertrauen.«
»Ich verstehe, was du meinst«, entgegnete Nat. Luke klammerte sich an ihn, als das Flugzeug Bodenkontakt bekam. »Aber würde es dir etwas ausmachen, wenn ich Tom am Freitagnachmittag anrufe, um herauszufinden, ob unser Gebot für das Cedar-Wood-Projekt erfolgreich war?«
»Nicht, solange du wirklich bis Freitagnachmittag wartest.«
»Dad, fliegen wir auch in einem Sputnik?«
»Klar«, sagte Nat, »warum sonst sollten wir nach Los Angeles reisen?«
    *
    Tom holte Julia vom Zug aus New York ab und fuhr mit ihr direkt ins Rathaus. Als sie das Gebäude betraten, rückte gerade das Reinigungspersonal ab, das nach dem Rededuell vom Vorabend für Sauberkeit gesorgt hatte. Tom hatte im Hartford Courant gelesen, dass über eintausend Menschen an der Veranstaltung teilgenommen hatten, und im Leitartikel der Zeitung stand, dass sich die beiden Kandidaten nichts geschenkt hatten. Er hatte früher immer für die Republikaner gestimmt, aber allem Anschein nach war dieser Fletcher Davenport ein anständiger Kerl.
    »Warum sind wir schon so früh hier?«, unterbrach Julia seine Gedankengänge.
     
    »Ich möchte mich mit dem Raum vertraut machen«, erklärte
    Tom.
»Wenn die Auktion anfängt, darf uns nichts überraschen.
Vergiss nicht, die ganze Sache könnte innerhalb weniger
Minuten über die Bühne gegangen sein.«
»Wo sollten wir deiner Meinung nach sitzen?«
»Mitte rechts. Ich habe dem Auktionator bereits mitgeteilt, mit
welchem Zeichen ich mitbieten werde.«
Tom sah nach oben zur Bühne und beobachtete, wie der
    Auktionator auf das Podium trat, gegen das Mikro klopfte und auf das winzige Publikum sah. Er prüfte, ob alles in Ordnung war.
    »Wer sind diese Leute?«, fragte Julia und sah sich im Saal um. »Eine Mischung aus Stadträten, einschließlich dem obersten
    Stadtrat, Mr Cooke, Repräsentanten des Auktionshauses und ein paar Leute, die an einem Freitagnachmittag nichts Besseres zu tun haben. Aber soweit ich es überblicke, gibt es nur drei ernsthafte Bieter.« Tom sah auf seine Uhr. »Wir sollten uns jetzt besser setzen.«
    Julia und Tom nahmen ihre Plätze am

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