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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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Einige aus dieser Gruppe müssen drei oder vier Mal angerufen werden, bevor die Wahllokale um 20 Uhr schließen«, rief Harry allen in Erinnerung.
Die nächste Gruppe bezeichnete Harry als die geschätzten Amateure, die im gesamten Wahlkreis die Stimmabgaben mitzählten. Sie verfolgten Minute pro Minute, wie die Wahl in ihrem Bezirk verlief. Sie waren für tausend oder für dreitausend Wähler zuständig, je nachdem, ob sie in einem städtischen oder ländlichen Wahlbezirk zählten. »Sie sind das Rückgrat unserer Partei«, rief Harry Fletcher ins Gedächtnis. »Von dem Augenblick an, in dem der erste Wahlzettel in die Urne geworfen wird, sitzen Freiwillige vor den Wahllokalen und machen Häkchen hinter die Namen der Wähler, die zur Wahl schreiten. Alle dreißig Minuten werden diese Listen an Boten überreicht, die sie in die örtliche Schaltzentrale bringen, wo eine umfassende Wählerübersicht auf den Tischen liegt oder an der Wand hängt. Diese Liste wird dann markiert – ein rotes Kreuz für den Namen jedes republikanischen Wählers, blau für die Demokraten und gelb für die, von denen wir es nicht wissen. Ein Blick auf diese Übersicht und der Leiter jedes Wahlbezirks weiß jederzeit genau, wie die Wahl vorangeht. Viele der Bezirksleiter machen diesen Job nicht zum ersten Mal, darum sind sie in der Lage, Vergleiche zu früheren Wahlergebnissen zu ziehen. Sobald die Übersichtspläne auf den neuesten Stand gebracht wurden, werden sie an unser Hauptquartier weitergeleitet, so dass die Leute am Telefon nur bei denjenigen nachhaken, die noch nicht gewählt haben.«
»Und was soll der Kandidat den ganzen Tag über tun?«, wollte Fletcher wissen, nachdem Harry ihn informiert hatte.
»Steh einfach niemandem im Weg«, riet Harry. »Darum hast du auch dein eigenes Programm. Du wirst die vierundvierzig Wahllokale aufsuchen, denn sie alle erwarten den Kandidaten im Laufe des Tages. Jimmy wird als dein Fahrer abgestellt. Das ist die Aufgabe des ›Freundes des Kandidaten‹, jemand anderen können wir für dich nämlich nicht entbehren.«
Sobald die Besprechung beendet war und alle sich ihren neuen Aufgaben zuwandten, erklärte Jimmy Fletcher, wie der Rest des Tages ablaufen würde, weil er diese Aufgabe während der zwei vorherigen Wahlen schon für seinen Vater übernommen hatte.
»Zuerst die Dinge, die absolut verboten sind«, fing Jimmy an, als Fletcher zu ihm ins Auto stieg. »Bis die Wahllokale um 20 Uhr schließen, müssen wir alle vierundvierzig Wahllokale besucht haben. Jeder wird dir Kaffee anbieten, zwischen 11 Uhr 45 und 14 Uhr 15 auch ein Mittagessen und nach 17 Uhr 30 einen Drink. Du lehnst jedes Mal höflich, aber entschieden ab. Du trinkst nur etwas Wasser im Auto. Um 12 Uhr 30 fahren wir kurz ins Hauptquartier und essen dort zu Mittag. Auf diese Weise denken alle, dass sie einen Kandidaten haben, der erst wieder etwas zu sich nimmt, nachdem die Wahllokale geschlossen haben.«
Fletcher fürchtete, es könne ihm langweilig werden, aber bei jedem Besuch in einem Wahllokal traf er auf engagierte Bezirksleiter, die ihm sofort erzählten, wie es im Vergleich zu früheren Wahlen stand. Fletcher fühlte sich von den zahlreichen blauen Kreuzen, die noch vor 10 Uhr auftauchten, ermutigt, bis Jimmy ihn warnte, dass die Zeit zwischen 7 und 9 Uhr für die Demokraten immer am besten war, weil die Fließband- und Nachtschichtarbeiter entweder um diese frühe Zeit wählten oder nach Arbeitsende. »Zwischen 10 und 16 Uhr werden wohl die Republikaner in Führung gehen«, fügte Jimmy hinzu. »Und nach 17 Uhr erleben die Demokraten ein Comeback. Bete also, dass es zwischen 10 und 17 Uhr regnet, gefolgt von einem schönen, warmen Abend.«
Um 11 Uhr meldeten alle Bezirksleiter, dass die Wahlbeteiligung etwas schlechter ausfiel als bei der letzten Wahl. Damals hatte sie 55 Prozent betragen. »Würde sie unter 50 Prozent liegen, hätten wir verloren. Bei über 50 Prozent, haben wir eine gute Chance. Wären es über 55 Prozent, hättest du quasi schon gewonnen.«
»Warum das?«, wollte Fletcher wissen.
»Weil die Republikaner normalerweise bei jedem Wetter zur Wahl gehen, darum profitiert ihre Partei von einer schlechten Wahlbeteiligung. Das größte Problem der Demokraten war immer schon, wie wir unsere Leute an die Urnen bringen.«
Jimmy hielt sich eisern an ihren Terminplan. Kurz vor der Ankunft reichte er Fletcher ein Blatt Papier mit den wichtigsten Angaben zu dem betreffenden Bezirksleiter. Fletcher lernte die Punkte,

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